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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Dröhnen der Rotoren eines Coleopters, und fast im gleichen
Augenblick wurde alles um sie herum in gleißendes Natriumlicht getaucht, da
Scheinwerfer durch das rußige Glas und die Löcher im Dach ins Innere des
Gebäudes leuchteten. Eine um ein Vielfaches verstärkte Stimme wiederholte Yosefs
ursprünglich an Sigg gerichtete Aufforderung, gleichzeitig waren ringsum Bewegungen
wahrzunehmen.
    Der Vogt hob den Kopf und
schirmte die Augen gegen das blendende Licht ab. Er sah, wie sich Jager als
verschwommene Schemen an Seilen von den über ihnen schwebenden Fliegern
herabließen und dabei schwere Waffen im Anschlag hielten.
    Als er Sigg anschaute, war
dessen Gesicht von unbändigem Zorn geprägt. »Bastarde!«, fauchte er
verächtlich.
    »Ich wäre mitgekommen! Aber Sie
haben gelogen! Sie haben mich belogen!« Daig streckte die Hände nach ihm aus.
»Nein, warten Sie!«, rief er »Ich habe sie nicht hergebracht! Wir sind allein
hergekommen ...« Sigg verfluchte sie nochmals, dann schleuderte er die Öllampe
zu Boden, wo sie zerbrach und sich um die Scherben herum eine brennende Lache
bildete. Im gleichen Moment zerschlugen über ihnen die Jager die noch intakten
Überreste des Dachs, die als Trümmerregen zu Boden fielen. Das brennende Öl
breitete sich unterdessen weiter aus und setzte das Gerümpel in Brand, das im
Schuppen verteilt lag. Yosef stieß Daig zur Seite, als sich einen weitere
Flammenwand ausbreitete und in dem verrottenden Holz und Bergen von alten
Säcken mehr als genug Nahrung fand.
    Daig versuchte, Sigg zu
verfolgen, doch die zwischen ihnen entstandene Feuerwand war bereits zu hoch,
der Sog der Coleopter tat ein Übriges.
    Die Jager lösten sich von ihren
Seilen, während Yosef zu ihnen stürmte. Einer von ihnen forderte über Funk
bereits einen Löschzug an. Der Vogt sah Skelta unter den Männern und packte ihn
am Kragen. »Wer hat Sie hergeschickt?«, brüllte er, um den Lärm der Rotoren zu
übertönen. »Wer zum Teufel hat das hier zunichtegemacht?« Aber noch bevor er
die Antwort zu hören bekam, wusste er, wie sie lauten würde.

Sechs
    Ultio
    Lügen und Mord
    Der Tod von Königen und Königinnen
     
     
    DAS OFFICIO PRÄSENTIERTE IHNEN
DAS SCHIFF ganz unzeremoniell. So wie jene, denen es diente, besaß auch das
Schiff eine fließende Identität. Gegenwärtig war es unterwegs zum Orbit von
Jupiter, und seine Markierungen und Funksignale wiesen es als die Hallis
Faye aus, als einen Sauerstofftanker von Ceres, der auf ein Habitat der
Belter-Koalition eingetragen war. Der Codename des Schiffs, der Kell und den
anderen bekannt gegeben wurde, als sie an Bord gingen, lautete Ultio .
    Äußerlich betrachtet glich die Ultio jener Klasse von Großraumtransportern, die auf Tausenden von verschiedenen
systeminternen Unterlichtrouten unterwegs waren.
    Schiffe dieser Bauart waren in
so großer Zahl unterwegs, dass sie durch ihre Allgegenwart praktisch nicht mehr
wahrgenommen wurden. Es war also die ideale Tarnung für ein Schiff im Dienst
des Officio Assassinorum. Im Verhältnis zu den gigantischen Sternenkreuzern,
aus denen die Flotten der Imperialen Marine und die der Freihändler bestanden,
waren es kleine Schiffe, doch jeder Meter der Ultio war nach außen hin
eine Lüge. Sein wie ein pummeliger Dreizack aussehender, schaftförmiger Rumpf
der nur scheinbar als Laderaum für große Frachtstücke diente war in Wahrheit
vollgestopft mit den Mechanismen und den Energieleitungen für ein
hochentwickeltes Design eines interstellaren Warpantriebs. Genau genommen war
das Schiff um diese alte Antriebseinheit herum zusammengebaut worden, deren
Ursprung von der Zeit vergessen worden war. Lediglich die wie eine Pfeilspitze
geformte Bugsektion setzte sich aus Kabinen und Abteilen zusammen. Dieses wie
ein Luftfahrzeug geschwungene und spitz zulaufende Modul konnte sich von der
gewaltigen Antriebssektion lösen und wie ein Kutter auf einem Planeten landen.
Die Crewsektionen an Bord der Ultio waren beengt, die Schlafquartiere
boten gerade mal so viel Platz wie eine Haftzelle, die hexagonalen Korridore
und das Flugdeck verfügten über hoch entwickelte Schwerkraftsimulatoren, sodass
jeder Quadratzenti-meter Oberfläche genutzt werden konnte.
    An Bord gab es neben der
wachsenden Zahl an Angehörigen des Exekutionskommandos drei permanente
Besatzungsmitglieder, doch konnte man keinen als vollständig menschlich
bezeichnen.
    Als Kell in Richtung Heck
unterwegs war, wusste er, dass sich irgendwo unter ihm der

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