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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Tragflächen des eleganten Schiffs,
das über ihnen am Himmel hing, war der bionische Schädel zu sehen, das Symbol
der marsianischen Priesterschaft.
    Dagotal lächelte. »Wir suchen
nach einem Platz, wo Carthage landen kann.«
     
    Unter der roten Kapuze schauten
drei grüne Augenlinsen auf die brennende Stadt. Diese Triade aus visuellen
Rezeptoren drehten sich unablässig und stellten sich nach jeder Bewegung sofort
wieder scharf ein, wobei jede Linse eine Schärfe erreichte, die weit über das
hinausging, was das menschliche Auge zu leisten imstande war.
    »In Verarbeitung«, sagte der,
zu dem diese drei Augen gehörten.
    Nach einer mehrsekündigen
Pause, in deren Verlauf sich die Linsen weiter unablässig bewegten, fügte er im
gleichen Tonfall hinzu: »Bestätigt.« Dagotals Vorhut nutzte diese Gelegenheit,
um die Bikes aufzutanken. Jeder Astartes füllte die Tanks in aller Eile mit
mehreren Kanistern Promethium auf, die aus dem Frachtabteil des
Mechanicum-Landefahrzeugs stammten.
    Währenddessen saß Dagotal
weiter auf seinem Jetbike, dessen Schwerkraftsuspensoren leiser pulsierten, da
sie nicht bis an ihre Grenzen belastet wurden.
    »Zwei Obsidianer«, sagte er, an
den dreiäugigen Mann gewandt.
    »Beide auf dem Weg hierher.« Das
Kom glühte förmlich vor Meldungen der Trupps, die sich zurückziehen mussten und
von der Carthage-Kohorte gepanzerte Bataillone als Verstärkung anforderten.
»Die Künstlichen sind brutal, Xi-Nu.«
    »Ich bin mir dieser Details
bewusst, Sergeant Dagotal.« Xi-Nu 73 war ein spindeldürres Wesen, das man nur im
weitesten Sinne als menschlich bezeichnen konnte.
    Das rote Gewand flatterte im
heißen Wind und gab den Blick frei auf einen Körper aus mattem Eisen, der durch
Industrieverkabelung zusammengehalten wurde. Seine Arme, die er nun
hochgenommen hatte, um die Kapuze nach hinten zu schieben, waren die Gliedmaßen
eines Skeletts, geschaffen aus geformten Panzerplatten, die in bronzene Hände
mit zu vielen Fingern ausliefen. Sein Gesicht kam unter der Kapuze zum Vorschein,
es präsentierte sich als Gewirr aus dünnen Kabeln und eine lärmenden Atemmaske.
Die einzigen feststellbaren Kennzeichen waren die grünen Augenlinsen, von denen
jede einen Kardinalpunkt in einem Dreieck einnahm.
    Xi-Nu 73 war einmal ein Mensch
gewesen, aber nur während der zwei kurzen, kritischen Jahrzehnte seines Lebens,
die fast einhundert Jahre zurücklagen. So wie jeder Angehörige des Mechanicums
auf dem Mars hatte er diese erste Zeit in einer Hülle aus warmem Fleisch und nassem
Blut verbringen müssen, bis er das nötige Geschick entwickelt hatte, um sich
von diesen Unzulänglichkeiten zu befreien.
    Seitdem hatte er deutliche
Verbesserungen durchgemacht.
    Der Tech-Priester stand an der
Frachtrampe des Mechanicum-Landefahrzeugs und überwachte den etwas plumpen
Marsch mehrerer hoch aufragender Gestalten.
    Jede von ihnen war in massive
Panzerplatten gehüllt, deren karmesinrote Lackierung stellenweise abgeblättert war.
Sie waren fast fünf Meter groß, ihre mechanischen Gelenke unternahmen nicht mal
den Versuch, menschliche Bewegungsabläufe nachzuahmen. Die ersten beiden, die
das Ende der Rampe erreichten, waren schlaksige Crusaders, ihre langen
Klingenarme schaukelten bei jedem Schritt ungelenk hin und her.
    Grobschlächtige Schaltkreise
waren in die Ränder der Armschwerter eingraviert und vernetzten die Klingen mit
den Energiegeneratoren im jeweiligen Roboterkörper.
    —Sanguine—, sagte der Erste mit blecherner
Maschinenstimme.
    —in Bereitschaft—
    —Alizarin—, erklärte der Zweite. —in
Bereitschaft—
    Die dritte Gestalt, die die
Rampe herunterkam, war doppelt so breit wie die ersten beiden. Während die
Crusaders als schlaksig zu bezeichnen waren, war sie von stämmiger Statur, die
großen Fäuste aus geriffeltem Metall wiesen die Form von Belagerungshämmern
auf. Stärker als seine Cousins stank er nach eingefetteten Maschinenteilen und
nach dem erdigen Geruch von Schmierölen.
    Die Maschine aus der
Cataphract-Klasse stand gebückt da, die abgeschrägte Rüstung ließ sie kompakt
wirken, und sie bewegte sich mit noch weniger Eleganz als die anderen.
    —Vermillion—, dröhnte sie, als sie sich
geräuschvoll neben die Crusaders stellte. —in Bereitschaft—
    Xi-Nu 73 drehte seine Augenlinsen, um
einen Blick auf die letzte Maschine zu werfen, die aus dem Frachtraum gestampft
kam. Sie wirkte wie ein Mittelweg zwischen den beiden Typen, die vor ihr nach
draußen gekommen waren.
    Von der

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