Dhalgren
dann wieder, als Speichel an seinem Bein entlang in die Hose rann. Der Kopf schüttelte Kids Arm bis zum Gelenk. Er griff nach Dennys Schulter. Dennys Finger klammerten sich fester an Kids Schenkel, gaben nach; er ließ sich hinaufziehen, bis er mit der Brust auf Kids lag, mit einem Bündel Ketten und verknüllten Westen zwischen ihnen.
Dennys Gesicht sah verspannt und erstaunt aus. »Was willst du?« Sämtliche kleinen Muskeln von Kinn, Wange und Kiefer waren zu sehen.
Kid rieb Dennys Hals. »Ich möchte, daß du die restlichen Scheißklamotten ausziehst.« Dennys Haut war heiß und staubtrocken.
Mit der anderen Hand griff Kid zwischen ihre Körper und bewegte sein Glied, das zwischen Baumwollstoff gefangen war.
Denny sprang zurück auf die Knie, holte einmal Luft und begann, die Hose aufzuziehen. Kid dachte: Er will nicht, daß ich seinen Schwanz anfasse. In seinem Magen sammelte sich etwas wie Wut.
Denny sagte leise und rauh: »Du kannst deine anlassen.« Er zerrte die Jeans bis zu den Knien und hielt inne, um Händevoll von Ketten vom Hals zu nehmen.
Kid kratzte sich am Bauch. Denny erstarrte, und seine Augen ruhten auf Kids Schamhaar. In Kids Kehle und Mund passierte etwas, was man leicht als Angst bezeichnen konnte, leichter jedoch als Lust.
Kids Schwanz wurde steifer und rollte auf den Bauch.
Aus Dennys Kehle entwich etwas Luft, die er zurückzuhalten versuchte.
»Zieh die Hose aus . . .« Kid wog Wut gegen Lust ab. Das bloße Abwägen trieb Wut in seine Stimme. »Mach schon . . .« Die Lust blieb: eine schwere Hitze unterhalb des Magens.
Denny setzte sich zurück, um die Stiefel auszuziehen. Am rechten war die äußere Hälfte des Absatzes bis aufs Leder abgetreten. Den linken zog er schneller aus. Kettenschlaufen fielen um seine Wade. Der Knöchel teilte drei Stränge vom vierten ab: Das Würgehalsband eines Hundes, das mehrere Male herumgewunden war. Denny lehnte sich zurück, um die Hose herunterzuziehen.
Kid blickte auf Dennys Hand, Dennys Füße, Dennys Lenden. Sein Rücken, mit dem er gegen die Wand lehnte, wurde steif. Dennys Bewegungen veränderten sich, als er begann, die Jeans zu falten, wobei er Kid nicht ansah. Kid beugte sich nach vorn, um seine Schultern zu entspannen. Dann griff er zu, um Denny die Jeans aus der Hand zu ziehen. Er warf sie in die Ecke zu Stiefeln und Decken. Dennys Miene, als er nach etwas anderem als Kids Augen blickte, wechselte von Verwirrung zu Aggressivität.
Kid lächelte, und aus dem Lächeln wurde ein leises Lachen, leise genug für ein Haus voller Schläfer. »Komm schon.«
Denny stieß sich nach vorn. Dann sagte er rauh: »Ganz schön komisch, wenn ich jetzt hier kneife, oder?« Die trockene, heiße Haut fegte über Kids, drückte sie, eine Hand zwischen ihren Schultern: Harter Ballen, viermal leichter Druck und eine Daumenlänge. Kid blickte hinab, wo ihn die schwarzgeränderten Finger berührten. Er umfaßte Dennys Schulter und bedeckte die Finger des Jungen mit seinen eigenen. Kinderfingei? dachte er. Und dann betroffen: Warum hat mich dieses Kind hergebracht? Er preßte beide Arme um Dennys Rücken. Denny zitterte. »Hey . . .« Kid strich über Dennys knochige Wirbelsäule bis hinab wo das Fleisch dicker wurde und weicher. Dann wieder hinauf. Wieder hinab. »Hey, laß das. Was ist los?«
Denny zitterte immer noch. »Nichts.«
Ich habe Angst. Und ich möchte hier aufhören. Shit, nein! »Dann komm. Versuch, dich zu entspannen.« Kid rückte über den Deckenhaufen weiter von der Wand weg. Er hielt Denny über sich und machte wiegende Bewegungen. Denny wandte das Gesicht ab, so daß eine Seite von Kids Gesicht ganz von gelbem Haar bedeckt war.
»Wenn wir nur so herumliegen -«
Einer der Leute unter dem Hochbett drehte sich um. Und Denny hielt für drei Sekunden den Atem an, fuhr dann fort:
»- so herumliegen, werden wir nie etwas machen.«
Dann mach doch, was du willst - Das war Wut. Mit dem ungesagten Satz im Mund merkte Kid: Ich bin zwölf Jahre älter als er. Er sagte: »Geh da runter und leck«, was sich beim Klettern über seine Brust und Magen, durch die Hitzewellen in den Lenden als Lust erwies. Er griff nach dem Haar und zusammengezogenen Schultern zwischen seinen Beinen. Er rollte Denny mit den Beinen auf die Seite und stieß und stieß. Denny hielt Kids Schenkel umfaßt. Ihr Zusammensein war intensiv und eifrig, bis Denny ihn nicht mehr hielt und neben Kids Hüfte auf und ab stieß. »Okay . . .?« Kid keuchte und ließ den Jungen los.
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