Dhalgren

Dreiviertel auf dem Weg zum Orgasmus zog sich Kid zusammen, um sein hartes Glied gegen eine Hüfte, einen Schenkel, irgend etwas zu pressen.
    »Hey . . .« Denny lag schwer atmend auf dem Rücken. Er hob die Hand. Von den glitzernden Knöcheln tropfte Sperma. »Ich glaube, ich bin gekommen.« Er grinste. »Was soll ich mit dem Zeugs machen?«
    »Aufessen«, antwortete Kid. »Was du sonst auch immer tust.«
    »Yeah.« Denny blickte wieder zur Decke und steckte den ersten Knöchel in den Mund, drehte dann die Hand, um den Ballen abzulecken.
    Kid legte seinen Arm, der vor Anstrengung naß war, über Dennys schmale, harte, immer noch trockene Brust und rieb die knochige Hüfte. Denny nahm die beiden mittleren Finger aus dem Mund. »Du bist noch nicht fertig?«
    »Nein.«
    »Mach weiter. Mach, was du willst.« Yeah, dachte Kid, das ist Wut. Er lachte.
    »Als ich klein war«, sagte Denny und preßte den Handrücken gegen den offenen Mund, »waren da diese beiden Brüder, die stärksten Kinder in der Nachbarschaft. Ich wollte wie sie sein. Und einmal haben sie mir erzählt, daß sie so stark wären, weil sie den Saft voneinander aufaßen. Ich wußte damals nicht einmal, worüber sie redeten. Ich hatte noch nicht mal gewichst, weißt du.« Denny drehte sich um und blickte Kid an. »Ist glaube ich Eiweiß oder so. Machst du das auch?«
    Kid schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Woher weißt du es dann?«
    Kid zuckte die Achseln. »Du hast einfach so ausgesehen, als machtest du es.«
    »Was soll das bedeuten?«
    »Ich weiß es nicht.« Kid drückte den angespannten Muskel unter der dünnen Haut an Dennys Arm. »Vielleicht, weil du stark bist. Wie sie gesagt haben.« Er legte sein Bein über Dennys, setzte sich dann plötzlich auf. Er fühlte, wie sein Haar die Decke berührte und duckte sich. »Du findest das gut, hey?«
    Wieder grinste Denny und hielt Kids Penis in der glitschigen Hand. Kid begann, zu stoßen.
    Denny sagte: »Magst du Mädchen?«
    Kid war überrascht. »Yeah.«
    »Willst du eine Frau bumsen?«
    »Warum machst du nicht einfach deinen Mund auf? Oder kommst herüber, huh?«
    »Eine Sekunde. Laß mich raus -«
    »Hey, warte, du mußt nur-« Aber Denny kämpfte sich schon hoch. Kid ließ sich verärgert und neugierig wegstoßen.
    »Bin sofort zurück«, flüsterte Denny und hangelte sich über den Rand. Kid seufzte und fuhr mit der Hand zwischen die Beine. Vielleicht bin ich verrückt, dachte er, aber der hier ist wahnsinnig! Er griff hinter seine Schulter und strich die Deckenfalten glatt. Über den Rand sehen . . .? Nein. Er blickte zur Decke, gegen die sein Haar gestoßen war. Die vorigen Besitzer hatten den gesprungenen Putz fleckenlos weiß gepinselt.
    Leute kamen herein.
    Sie sagte: »Wo?«
    Denny sagte: »Oben auf meinem Bett. Geh schon.«
    Die Plattform zitterte, als jemand die Leiter hochkam. Kid sah lockiges Haar, noch zerzaust vom Schlaf, ihre erstaunten Augen. Ihr lächelnder Mund kam über den Rand. Sie sagte: »Um . . .«, kicherte dann und sagte: »Hallo.«
    »Geh schon rauf«, trieb Dennys Stimme.
    Sie blickte nach unten. »Tu ich doch.« Sie kam über den Rand und krabbelte weiter. Brüste schwangen gegen die Arme, gegeneinander.
    Sie hatte ihm einmal Whisky gebracht, als er blutbefleckt in der Badewanne gesessen hatte. »Hey!« sagte Kid. »Wie geht's?« Sie lächelte wieder und setzte sich mit überkreuzten Beinen und einer Menge dunklen Haars im Dreieck von Ferse, Ferse und Lende.
    Denny kam ebenfalls hoch, lehnte die Arme auf den Rand und grinste.
    »Und was sollen wir jetzt tun?« fragte Kid.
    »Er hat's gern, wenn man ihm den Schwanz leckt«, sagte Denny.
    Das Mädchen kam auf ihn zu, die Zungenspitze zwischen den Zähnen. »Hey!« sagte Kid zu Denny. »Du kommst auch hier hoch!«
    Denny sah einen Moment völlig verdutzt aus. Dann krabbelte er auf die Plattform. Das Mädchen kicherte wieder und fiel dann über ihn. »Hey . . .« Kid fing sie auf, und als sie lachte, scheuerte seine Schulter gegen die Wand, und er stieß sich den Ellenbogen. Sie ließ seinen Penis nicht los.
    Denny versuchte, nicht zu kichern und sagte: »Komm. Sei still ... « Er hatte sich in die Ecke verkrochen und schaukelte mit umarmten Knien.
    »Hey . . .« sagte Kid wieder und zog einen Stiefel (Dennys) unter seiner Schulter hervor. In der Mitte der Berührung kitzelte ihn etwas auf der Brust. Er sah hinab. Ihr Gesicht lag auf ihm: Es war das Auf- und Zuschlagen ihrer Wimpern. »Hey«, sagte er zum dritten Mal, verfing