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Dhalgren

Dhalgren

Titel: Dhalgren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel R Delany
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hatte. »Komm her.«
    Denny kam herüber.
    Kid griff in die Tasche nach Taks Batterie. »Mach das für mich rein.«
    Dennys Gesicht verzog sich zu ebenso kleinen und heftigen Bewegungen wie seine Schultern. Ich stelle Rituale auf, dachte Kid. Und sie versuchen, sie zu verstehen. Er zwang die Erinnerung an Lanyas grüne Augen wieder zurück.
    Denny fummelte an dem Projektor. (Die Kette kitzelte an Kids Brust.) Denny biß sich auf die Unterlippe und schnappte die Kugel auf. Er schob die Batterie mit dem Daumen zwischen die Haltespangen.
    Kid bewegte die gefesselten und die freien Finger über die Klingen und ließ seine Hand gegen Dennys Hose schwingen. »Du hast einen Steifen.«
    »Ich weiß.« Denny zog die Lippen nach innen und drückte den Projektor zu.
    Es klickte. »Okay.« Ohne hochzusehen wandte er sich zur Tür.
    Kid schob den Daumen zwischen seine Beine und drückte sein Geschlecht nach vorn gegen die Hose. »Hey, dreh dich um.«
    Denny drehte sich um. »Und lächle.«
    Denny lachte und versuchte es zu unterdrücken. Kopfschüttelnd sagte er: »Du bist wirklich verrückt.« Dann ging er hinaus.
    »Jesus.« Dreizehn stieß gegen Denny. »Das ist doch Kid!« Er drehte sich um und wiederholte zu Smokey, die wie ein Nachbild hinter ihm auftauchte: »Hey, es ist Kid. Hey, Kid, sie haben mir gesagt, daß du hier bist, aber ich dachte, du bist schon wieder fort. Wie geht's?«
    Kid nickte. Die Tür schloß sich hinter ihnen. In dieser Küche ist kein Platz für all diese Leute, dachte Kid.
    »Freu' mich, dich zu sehen!« Dreizehn nickte zurück. »Bevor du abgehauen bist. Ich meine . . .«Er hielt die Schnur seines Brustbeutels über die Schulter. ». . . haust du ab?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich meine, bleib, so lange du willst. Mir ist das egal. Hier sind all diese verdammten Freaks. Ich bin richtig froh, jemanden wie dich hier zu haben.«
    »Danke«, sagte Kid und fragte sich, was Dreizehn von ihm wollte.
    »Um . . .« sagte Dreizehn recht unbehaglich. »Um . . . mir hat jemand erzählt, daß du mit den Kindern herumgevögelt hast, huh?«
    »Huh?«
    »Ich meine, jemand hat gehört, wie ihr auf dem Hochbett herumgemacht habt.« Dreizehn grinste und sah immer noch unsicher aus. »Ich meine, wie alt sind sie? Fünfzehn? Sechzehn? Weißt du, ich fühle mich einfach ein bißchen für sie verantwortlich, weil sie noch so jung sind.«
    »Ich habe sie nicht gevögelt. Sie haben mich gevögelt.«
    »Yeah«, sagte Dreizehn und nickte. »Sie sind ganz schön dabei, huh? Ich meine, mir ist's egal, was du tust. Ist nicht moralisch oder so.« Plötzlich griff er hinter sich und zog Smokey unter seinen Arm. »Ich meine, Smokey hier, wie alt bist du? Achtzehn? Und ich meine, siebzehn, achtzehn, ist kein großer Unterschied. Ich seh's nur nicht gerne, wenn ihnen jemand was tut, das ist alles.«
    »Ich will niemandem etwas tun.«
    »Yeah, Mann. Klar.« Dreizehn nickte tiefsinnig. »Das habe ich auch nicht gedacht. Es ist nur . . . einige Leute aber. Komm doch rein und rauch 'n bißchen Dope mit mir. Wenn dir danach ist.«
    Kid ließ die Käfighand zur Seite fallen.
    »Ich meine, später, wenn du willst.« Dreizehn grinste wieder.
    »Gut, daß du . . . nicht willst, daß irgend jemandem weh getan wird.«
    Dreizehn zögerte. »Danke.« Dann zog er Smokey näher an sich heran, und sie gingen um Kid herum in den anderen Raum, während draußen vor der Tür jemand sagte:
    »Hallo . . .?«
    Sie und der Schatten auf der Wand waren nicht einzuordnen. »Kid? Das bist du doch . . .?«
    Die Tür öffnete sich. Sie und seine Erinnerung an sie waren da. Sie blickte ihn an, während um ihre Mundwinkel etwas spielte, was die Vorbereitung entweder für Lachen oder Vorwürfe sein konnte. Und in ihren grünen Augen passierten andere kleine Dinge.
    »Oh, hey -« sagte er schließlich, weil irgend etwas in seiner Brust rührte. Es stieg wie Hitze in sein Gesicht, ließ ihn grinsen und das Gesicht zusammenkneifen. »Hey, ich freue mich . . .« Er streckte die Arme aus. Sie und seine Erinnerung an sie (die Glastür fiel zu) kamen zwischen ihnen zusammen. Ihre Wange stieß gegen seine, an seinem Ohr stieg glückliches Lachen auf. »Oh, hey, ich bin so froh, daß du gekommen bist!« Seine Arme waren um sie herumgefahren - eine leicht ausgestreckt (und zitternd, weil er sie umfassen wollte) wegen der Orchidee.
    Sie lehnte sich nach hinten: »Stimmt das?« und küßte ihn. »Ich freue mich auch.«
    Er küßte sie - fester, länger, verlor sich darin (und

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