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Dhalgren

Dhalgren

Titel: Dhalgren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel R Delany
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einfach zusammen und stimmt ab?
    »Warum willst du das wissen?« fragte ich. »Bist du drüben in der Kommune nicht glücklich? Oder recherchierst du für einen Artikel, den du für die Times planst?«
    »Einen Artikel, wie man zu den Skorpionen stößt?« Frank lachte. »Nein, ich will es einfach wissen, weil . . . nun, im Park läuft es nicht mehr so gut.« Er sah sich um und blickte in den Flur. »Wir haben ein paar richtig komische Leute dabei. Obwohl es hier auch etwas gedrängt aussieht.« Er entschied sich für die Taschen. »Seid ihr noch nicht hungrig? Vielleicht sollte ich es nicht erwähnen, aber John und Milly sind euch sehr verbunden, seit ihr nicht mehr wegen der Carepakete vorbeikommt.«
     
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    Lady of Spain und ich kamen ins Nest, lachten immer noch und waren überrascht, daß wir noch lebten.
    Im Hof erzählte mir Lanya, daß sie Denny mit ins Museum genommen hatte - »ein paar Stunden. Wir haben uns alle Bilder angesehen, die du besonders gut fandest - und Denny hat sie alle wieder umgedreht. Damit er sie sehen konnte, natürlich.« »Ein gebildeter Stümper«, sagte ich, und sie sagte: »Wer? Ich?« Und Denny begann zu lachen, als sei der Scherz wirklich irgendwie über uns, worüber wir uns beide wunderten. Dann erzählte er, sie seien umhergegangen. Er hatte ihr einen Ort namens Holland-See gezeigt. Sie krochen neben mir ins Bett, und wir unterhielten uns, bis es hell wurde. Denny ist der einzige von uns, der nicht merkt, wieviel einfacher es macht, sich zu mögen. Und als Denny anfing zu erzählen, schlief ich schließlich ein - obwohl ich wachbleiben wollte - und wurde etwas später wieder in der vertrauten Position wach, und sie schliefen beide.
    Wir können so gut überleben.
    Und ich krabbelte zwischen die beiden (bequemer als die übliche Position, wenn wir fertig sind) und schlief wieder ein, bis Lady of Spain und Risa im Flur lachten und uns weckten. Ich hoffte, sie würden reinkommen, doch sie taten es nicht.
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    »Ein Versehen«, sagte ich.
    »Hätte ich es nicht sagen sollen?«
    Ich drehte mich unter dem Spülstein um, sah mich nach etwas um, was ich tun konnte, fand aber nichts Rechtes. Also sah ich weiter herum.
    »Bei euch Typen scheint es ganz gut zu klappen. Ich fühle mich nicht wohl, bei allem, was um mich herum so passiert. Ich will wissen, wo ich meinen Transfer bekomme und mein Ticket . . .«
    »Oh, Mann«, sagte ich. »Über solchen Shit kann ich jetzt nicht mit dir reden. Ich habe zu tun.«
    »Klar, Kid«, kam es ziemlich rasch zurück, und er lehnte sich nicht mehr gegen den Türrahmen. »Vielleicht später. Ich bleibe einfach in der Nähe ... bis du Zeit hast.«
    D-t gab mir die Schnur. »Hey, danke«, sagte ich zu ihm, »aber ich glaube, ich dichte den schmierigen Hahn nicht ab.« Das unterließ ich auch, aber es war trotzdem okay.
    Sah mich um.
    Frank war weg.
    Wir schrubbten daher das verdreckte Becken sauber, mehr oder minder schweigend, stellte derartig idiotische Arbeit in Frage, fand, daß der Wert dieser Arbeit - etwas mit D-t zusammen zu machen - verschwand. Immerhin tropfte der Spülstein nicht mehr.
    Irgend etwas (das konnte ich hören) passierte vor dem Haus.
    Ich lauschte überrascht (sah, wie mich D-t ansah), wie jemand im Vorderzimmer aufstand und zur Eingangstür hinausging -
    »Uh-oh«, sagte ich. »Komm.« Wir gingen in den Flur. D-t ging voraus. Ich schob mich an ihm vorbei zur Vordertür hinaus; blieb auf der vierten Stufe stehen.
    »Jesus Christus!« rief Frank. »Hey, paß auf -«
    »Willst du 'ne Kette, huh?« Copperhead duckte sich, wand sich die Schlaufen noch einmal ums Handgelenk, beugte sich zurück und schwang sie. »Ich binde dir das um deinen verdammten Hals!«
    »Verdammt, Mann. Ich habe doch nur . . . !«
    Einige der Herumstehenden sahen mich an, ebenso Frank, der aber zurücksprang, als Copperhead zuschlug: »Hey . . .!«  
    Copperhead, konzentriert wie ein Billardspieler, erhob wieder die Faust.
    »OKAY!« Und ging die Treppe hinab. »WAS ZUM TEUFEL GEHT HIER VOR?« worauf mich alle außer Copperhead ansahen. COPPERHEAD -! »Hör auf!« Dachte: Das ist der Zeitpunkt, wo ich mit ihm in Konflikt gerate: Dachte auch: Es ist die Sache nicht wert. Aber er schleuderte herum, und ich schnappte das Ende der Kette und zog daran. Er ließ sie los; seine Finger zuckten zurück. Er mußte sich die Hand verletzt haben, denn meine tat höllisch weh.
    Ich ging zu Frank (der mich ebenso ängstlich ansah wie Copperhead) und sagte: »Was

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