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Dhalgren

Dhalgren

Titel: Dhalgren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel R Delany
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geschlagen.
    Der Asphalt spülte ihn auf den Rand des Highways. Aufspritzende Pflasterstückchen verjagten die Bilder vor seinen Augen. Ein Brüllen kam auf ihn zu, und er hörte es erst, als es vorbei war. Er sah zurück: Die roten Rückleuchten eines Lastwagens versanken. Er ging eine Stunde lang weiter und sah kein anderes Auto.
    Ein Lastwagen mit einem zwanzig Fuß langen Anhänger rollte vor ihm aus. Er hatte nicht einmal den Daumen ausgestreckt. Er rannte auf die sich öffnende Tür zu, schwang sich hoch und warf sie zu. Der Fahrer, groß, blond und pickelig, trat die Kupplung.
    Er wollte Danke sagen, doch er hustete nur. Vielleicht wollte der Fahrer jemanden, mit dem er reden konnte? Warum hätte er sonst bei jemandem, der die Straße entlanging, halten sollen?
    Ihm war nicht nach Reden. Doch etwas mußte er sagen.
    »Was hast du geladen?«
    »Artischocken.«
    Entgegenkommende Lichter bohrten sich in das Gesicht des Fahrers.
    Sie rumpelten den Highway entlang.
    Er konnte nichts anderes denken, außer: Ich habe diese Frau gerade geliebt, weißt du, und du wirst nie erraten . . . Nun, die Sache mit Daphne würde nicht vorbeigehen -
    Er war es, der reden wollte! Der Fahrer war mit gelegentlichem Dankesagen und Geschwätz zufrieden. Unabhängigkeit des Westens? Er hatte diesen Teil des Landes lange genug durchtrampt, um zu wissen, daß alles manischer Terror war.
    Er lehnte den Kopf zurück. Er wollte reden und hatte nichts zu sagen.
    Die Furcht war verflogen, und ihre Überflüssigkeit drängte die Umrisse eines Lächelns auf seine Lippen, das er bekämpfte.
    Zwanzig Minuten später machte er die gebogenen Highway-Lichter aus und beugte sich nach vorn, um die Abzweigung zu sehen. Er blickte den Fahrer an, der gerade wegschaute. Die Bremsen quietschten, und bockend hielt der Wagen an.
    Sie hielten. Der Fahrer sog seine eingefallenen Wangen nach innen und sah ausdruckslos zu ihm herüber.
    Er nickte, lächelte irgendwie, fummelte an der Tür, ließ sich auf die Straße fallen. Die Tür fiel ins Schloß, und der Laster fuhr los, während er sich noch ein Dankeschön überlegte. Vor dem Heck des Wagens mußte er sich wegducken.
    Das Fahrzeug rumpelte die Abzweigung hinunter.
    Wir haben jeder nur einen Satz geredet.
    Was für ein komischer, ritueller Austausch, der die Kommunikation erschöpfte. (Ist das Terror?) Was für erstaunliche und fesselnde Rituale begehen wir? (Er stand am Rand der Straße und lachte.)
    Was für eine Fülle und Spannung im Mund, um so lachen zu können in diesem windigen, windigen, windigen . . .
    Überführung und Unterführung verknoteten sich hier. Er ging . . . stolz? Jawohl, stolz an der niedrigen Mauer entlang.
    Auf der anderen Seite des Wassers glitzerte die Stadt. An der Hafenseite, eine halbe Meile weiter unten, trübten Flammen den Himmel mit Rauch und spiegelten sich im Fluß.
    Hier verließ nicht ein einziges Auto die Brücke. Nicht eines fuhr hinauf.
    Die Kassenbox für den Brückenzoll war wie alle anderen in der Reihe dunkel. Er ging hinein: Die Frontscheibe war zersprungen, der Stuhl umgeworfen, keine Schublade in der Kasse - ein Drittel der Schlüssel hingen herab, ein paar waren verbogen. An einigen fehlten die Barte. Ruiniert durch einen Schlag? ein Rohr? eine Faust? Er ließ seine Finger über sie gleiten und lauschte auf das Klicken, dann ging er von der glasübersäten Gummimatte über die Schwelle auf das Pflaster.
    Metallstufen führten zu einem Fußgängerübergang. Doch da kein Verkehr herrschte, überquerte er zwei leere Straßen - ein Metallrost, der in die Asphaltoberfläche eingelassen war, blitzte auf, da wo Reifen ihn poliert hatten -, schlenderte über die durchbrochene weiße Linie, Sandalenfuß auf der einen, nackter Fuß auf der anderen Seite. Tragbalken flogen vorbei, links und rechts. Dahinter kauerte die brennende Stadt über den schwachen, auf dem Kopf stehenden Abbildern ihrer Feuer.
    Er blickte über den Streifen dunklen Wassers, war windgebeutelt und roch den Rauch. Eine Bö teilte sein Haar hinten am Hals. Rauch bewegte sich über den Fluß.
    »Hey, du da!«
    Er sah überrascht hoch in den Lichtkegel. »Huh . . .?«
    Am Geländer des Obergangs machte er einen Punkt und noch einen in der Dunkelheit aus.
    »Gehst du nach Bellona?«
    »Ja.« Er kniff die Augen zu und versuchte zu lächeln. Eins nach dem anderen bewegten sich die Lichter ein paar Schritte, hielten wieder an.
    Er sagte: »Ihr . . . geht?«
    »Yeah. Du weißt, daß es verboten ist.«
    Er

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