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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Magiere, Leesil und Chap aus den Augen.
    »Niemand überschreitet die Grenze!«, rief der Oberst, als die Männer mit den Spießen und Piken durchs Tor stapften. »Bleibt auf dieser Seite und haltet euch zurück, es sei denn, der Feind kommt über den Fluss. Bringt die Flüchtlinge in Sicherheit, wenn sie unser Ufer erreichen.«
    Wynn konnte nicht einfach dastehen und tatenlos warten. Sie hob ihren Leinensack auf, lief zur Stadtmauer und legte ihn davor ab. Als die Priester den Bogenschützen durchs Tor folgten, schloss sie sich ihnen an. Der Oberst hielt sie am Arm fest.
    »Du nicht«, sagte er scharf. »Es genügt, dass sich die Priester immer einmischen müssen.«
    »Ich kann Kranke und Verletzte behandeln«, erwiderte Wynn und versuchte, sich aus dem Griff zu befreien. »Wenn dies so schlimm ist, wie du glaubst, so brauchst du jede Hilfe, die du bekommen kannst.«
    »Nicht du!«, betonte er. »Schluss mit ausländischem Unfug.«
    »Lass si e … Herr«, erklang die Stimme des jungen Hauptmanns.
    Wynndrehtesichumundstelltefest,dasserganzinderNähestand,einenfastverärgertwirkendenBlickaufseinenVorgesetztengerichtet.
    Er hatte den Säbel gezogen und trug einen runden Schild, weiß mit einem schrägen blauen Balken. Er hatte ein schmales Gesicht, war langgliedrig und so groß, dass ihm Wynn nicht einmal bis zu den Schultern reichte. Blondes Haar kam unter dem polierten Helm mit dem goldenen Zacken überm Nasenschutz hervor. Er wirkte wie ein gepanzerter Herbstbaum, vielleicht eine Esche, wie jene in Wynns Heimat, und er wartete darauf, dass der Oberst seiner Aufforderung nachkam.
    Der alte Oberst richtete seine volle Aufmerksamkeit auf ihn. »Du hast schon genug zu verantworte n … «
    »Und du ebenfalls, Herr «, sagte der Hauptmann. »Wenn sie eine Ausländerin ist, haben wir kein Recht, sie aufzuhalten.«
    »Es sei denn, sie gefährdet die Sicherheit unseres Volkes.«
    »Ich gefährde niemanden!«, rief Wynn. »Ich muss zu meinen Freunden, und ich kann den Flüchtlingen helfen. Lass mich los!«
    Der Oberst sah ihr in die Augen. »Deine Freunde haben genug Ärger gemacht.«
    »Sie war nicht daran beteiligt«, sagte der Hauptmann. »Lass sie los, Herr, oder ich bin nicht der Einzige, der vor Gericht treten muss, wenn dies vorbei ist.«
    Für einen Moment hörte Wynn nur ein leises Knistern, als sich die in einem Lederhandschuh steckende Hand fester um den Griff des Säbels schloss. Mit solcher Intensität sah er den Oberst an, dass Wynn nicht den Blick von ihm abwenden konnte.
    Der Oberst ließ ihren Arm los und schob sie nach vorn. Wynn wankte zum Hauptmann, der einen Schritt auf sie zutrat und stehen blieb, als sie das Gleichgewicht wiederfand.
    Der kalte Blick des Obersts galt allein dem Hauptmann. Abrupt wandte er sich den am Tor verbliebenen Männern zu.
    »Bogenschützen zum Hang!«
    »Komm jetzt, wenn du mitwillst, Mädchen«, sagte der Hauptmann zu Wynn. »Aber bleib hinter den Linien.«
    Er ging durchs Tor, und die junge Weise schloss zu ihm auf. »Dank e … Hauptmann. Und ich heiße Wynn.«
    Der junge Offizier wölbte eine Braue, und seine Lippen deuteten ein Lächeln an.
    »Stàsiuo«, erwiderte er. »Aber meine Schwestern nennen mich Stasi. Und jetz t … Halte dich an meine Anweisungen, Wynn.«
    Nach der blinden Flucht des Mädchens wandte sich Magiere nach links, und Chap und der berittene Soldat kamen sich schnell näher. Der Soldat schlug mit dem Streitkolben nach ihm, aber der Hund befand sich ein ganzes Stück außer Reichweite. Mit voller Geschwindigkeit sprang Chap auf den Kopf des Pferdes zu.
    Er schnappte nach den baumelnden Zügeln, doch sein Kopf prallte gegen den des Pferdes. Das Ross erbebte und zuckte zur Seite, und durch diese plötzliche Bewegung schwang Chap wie ein Pendel unter seinem Hals.
    Sein Körper kam auf der anderen Seite nach oben. Das Pferd wieherte voller Panik und wich erneut aus. Chaps Gewicht und Bewegungsmoment zerrissen die Zügel, und plötzlich flog er.
    Magiere sah, wie sich Chap in der Luft drehte, aber nicht weit genu g – er landete auf dem Rücken und jaulte. Plötzlich vom Gewicht des Hundes befreit, verlor das Pferd die Balance. Der Reiter sprang aus dem Sattel, und einen Augenblick später stürzte das Ross schwer ins Wintergras.
    Magiere erreichte den Jungen, der noch immer dem Mädchen nachstarrte. Als er ihm nachlaufen wollte, packte ihn Magiere am Kragen seines Mantels, drehte ihn um und gab ihm einen Stoß in Richtung Fluss. Er taumelte durchs hohe

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