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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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gewisser Weis e … Er ist der Halbblut-Sohn einer Elfin, di e … «
    »Cuirin’nên’a?«, flüsterte Brot’an.
    Byrd zögerte, denn dieser Name war ihm nur halb vertraut. »Wenn du Nein’a meins t … Ja. Ihr Sohn heiß t … «
    » Léshil «, sagte Brot’an.
    »Wenn du Leesil meinst, so lautet die Antwort erneut Ja«, erwiderte Byrd.
    Bei der Erwähnung von Gavrils und Nein’as Sohn kam Brot’ans Gefährte näher und bedachte Byrd mit einem misstrauischen Blick, bevor er sich an den Älteren wandte. Brot’an starrte wie in Gedanken versunken in den dunklen Wald.
    Byrd sah nur die Augen des Mannes, aber dennoch glaubte er zu beobachten, wie sich seine Züge verhärteten. Brot’an schien sowohl Nein’a als auch Leesil zu kennen. Byrd hoffte, dass es ohne nachteiligen Einfluss auf die jahrelange Arbeit blieb, die zu der Entdeckung in dieser Nacht geführt hatte.
    »Warum ist er hier?«, fragte Brot’an plötzlich.
    »Er versucht herauszufinden, was mit seinen Eltern geschehen ist«, antwortete Byrd. »Und vielleicht will er euch aufhalten.«
    Brot’an seufzte und schien wie unter einem schweren Gesicht zusammenzusacken.
    »Weißt du etwas über Leesils Eltern?«, fragte Byrd und bedauerte seine Worte sofort.
    Brot’an starrte ihn an, und Byrd fragte sich, ob er tatsächlich für einen Moment Schmerz in den bernsteinfarbenen Augen gesehen hatt e – bevor ein Hass erschien, der ihn alarmierte.
    » Uilleva mì so óran Aoishenis-Ahâre «, sagte der jüngere Anmaglâhk zu Brot’an. » Ge mì faod vorjhasij leanav âg trú, Léshil!«
    » Na-fuâm !«, erwiderte Brot’an scharf.
    Der jüngere Mann zuckte zusammen und antwortete nicht, aber in seiner Haltung kam Sorge zum Ausdruck. Das letzte von ihm ausgesprochene Wort kam dem Namen Leesil sehr nahe, und Byrd vermutete, dass sie geteilter Meinung darüber waren, wie mit dem Halbblut verfahren werden sollte. Welchen Vorschlag der jüngere Mann auch gemacht hatte, Brot’an schien nichts davon zu halten.
    »Ist Leesils Präsenz ein Problem?«, fragte Byrd und versuchte, sich seine Unruhe nicht anmerken zu lassen.
    Brot’an sah in die dunkle Öffnung des Baums. »Nein. Darmouth wird heute Nacht sterben.«
    »Dafür dankt euch mein Volk.« Byrd nickte und wurde sachlicher. »Im Lauf der Jahre ist es immer schwerer geworden, Bedienstete zu bestechen und Informationen zu bekommen, aber nach dem, was ich gehört habe, begibt sich Darmouth in die Familiengruft im Kellerbereich der Festung, wenn er einen sicheren Ort sucht. Mehr weiß ich nicht. Vielleicht ist es der am besten geschützte Raum.«
    Byrd wich langsam zurück, während er sprach, als seien es beiläufige Worte, die ihm einfielen, als er gehen wollte. Brot’an beobachtete ihn mit einem seltsamen Glanz in den Augen, und Byrd fühlte Gefahr.
    Brot’an wandte sich um und kletterte durch die Öffnung im Baum. Der jüngere Mann folgte ihm.
    Abseits des Seeufers stapfte Byrd durch den Wald und kehrte zur Stadt zurück. Wenn die Sonne aufging, konnte er das Tor zusammen mit einer Gruppe von Händlern oder Bauern passieren. Er würde den Wonkayschi Bescheid geben, den Anhängern seiner Sache, auf dass sie Vorbereitungen für den Beginn besserer Zeiten trafen.
    Für Brot’an und die anderen Anmaglâhk war Geheimhaltung von wesentlicher Bedeutung, doch für Byrd spielte es keine Rolle, wie viele Bedienstete oder Wächter in dieser Nacht starben, wenn sie zufälligerweise die Elfen sahen. Es ging um ein höheres Ziel, und die Freiheit hatte ihren Preis. Der Tod von einigen Unschuldigen fiel kaum ins Gewicht, wenn es um eine ganze Provinz ging. Darmouth musste unbedingt aus dem Weg geräumt werden.
    Deshalb war Byrd zum Spion des Tyrannen geworden: um Gelegenheit zu erhalten, so viel wie möglich über ihn herauszufinden. Die Wonkayschi kämpften für das Volk als Ganzes, und wer das Pech hatte, ins Kreuzfeuer zu geraten, wurde ein Opfer des stillen Krieges, der hier seit zu vielen Jahren stattfand. Wenn Byrd starb, so gab er sein Leben für alle Menschen dieses Landes.
    Er fröstelte im langsam fallenden Schnee und wärmte sich mit einem Bild, das ihm zeigte, wie sich Brot’ans Stilette immer wieder in Darmouths Leib bohrten. Byrd wäre gern dabei gewesen, wenn es geschah.

15
    Wynn und Hedí erreichten den nach Norden führenden Flur und drückten sich dort an die Wand eines Alkovens.
    Das Glück war ihnen ein besserer Verbündeter als erhofft, denn unterwegs begegneten sie niemandem, weder auf der

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