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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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setzen, aber es hielt nicht. Magiere verzog das Gesicht, als Leesil die Ränder mit seinem Speichel befeuchtete und Dreck vom Boden darauf schmierte. Er presste das Holzstück erneut in die Öffnung, und diesmal fiel es nicht herunter. Wer nur einen flüchtigen Blick auf die Tür warf, würde nichts bemerke n – solange er nicht versuchte, die Tür zu öffnen.
    Leesil ging zehn Schritte bis zur Tür am Ende des Korridors und sah dort durch ein vergittertes Fenster. Ein wenig Licht kam aus dem Raum dahinter.
    »Verschlossen?«, flüsterte Magiere, deren Unruhe immer mehr zunahm.
    Leesil drückte vorsichtig die Klinke. Die Tür öffnete sich, und Chap schlüpfte an ihnen vorbei ins nächste Zimmer, hob dort die Schnauze und schnüffelte.
    »Wer hat dic h … all das gelehrt?«, fragte Emêl.
    Sein Tonfall ließ Magiere vermuten, dass er die Antwort bereits kannte.
    »Spielt es eine Rolle?«, erwiderte Leesil.
    Magiere sah den Baron an. Emêl beobachtete Leesil aufmerksam, doch dann glitt sein Blick zu ihr.
    Leesil trat durch die Tür und blieb stehen. Magiere bemerkte, wie er die eine Schulter bewegte, als wollte er sie lockern.
    »Meine Eltern haben es mich gelehrt«, beantwortete er Emêls Frage. »Schließt die Klappen der Lampen und lasst sie an der Tür stehen. Wir müssen die Hände frei haben.«
    Magiere kam der Aufforderung nach und folgte ihm in den langen Raum.
    Kisten und Fässer waren an den Wänden aufeinandergestapelt, und zwischen ihnen blieb nur ein schmaler Pfad frei. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es eine Tür, und Magiere sah noch einige weitere Türen in der Wand rechts von ihnen. Links ragten steinerne Säulen mit Torbögen dazwischen auf, und weiter hinten führte ein paralleler Flur nach Norden und Süden. Mattes Licht kam aus zwei Kohlepfannen in jenem Gang. Magiere trat durch den mittleren Torbogen und blickte nach rechts und links durch den Flur.
    AnbeidenEndenführtensteinerneTreppennachoben.InderMittederKorridorwandbemerkteMagiereeineTür,diesievondemBereichmitdenKistenundFässernausnichtgesehenhatte.IhrdunklesHolzwiesöligglänzendeLederstreifenundmetalleneBeschlägeauf.KlinkeundKlinkenplattebestandenausStahlundwirktennichtsoaltwiedieHalterungenderKohlepfannen.ImGegensatzzudennurmitRiegelnausgestattetenZellentürengabesbeidieserTüreinSchlüsselloch.EinigeSchritteweiterzeigtensichanbeidenFlurwändenUmrisse,diedaraufhindeuteten,dassdortTürenzugemauertwordenwaren.
    »Warum ist niemand hier?«, fragte Magiere, als sie zu Leesil zurückkehrte. »Die Zellen sind leer. Wo hat Darmouth Wynn untergebracht?«
    »Es gibt keine Gefangenen«, sagte Emêl. »Abgesehen von eurer Freundin und meiner Hedí. Um Verräter kümmert sich Darmouth sofort. Einfache Kriminelle und dergleichen werden getötet, wenn sie keine Treue schwören. Unsere Reihen lichten sich, und alle Tauglichen werden zwangsverpflichtet. Darmouths Furcht vor Anschlägen wird jedes Jahr größer, und er duldet nur die Leute in seiner Festung, gegen die er etwas in der Hand hat. Und wer zu ihm kommt, wird streng bewacht, obwohl für solche Zwecke immer weniger Männer zur Verfügung stehen.«
    »Wo ist Wynn?«, fragte Magiere.
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Emêl. »Hedí ist offiziell keine Gefangene, und deshalb hat sie wahrscheinlich weiter oben ein Zimmer erhalten. Vielleicht befindet sich eure Wynn in ihrer Nähe und wartet darauf, vernommen zu werde n … «
    »Du hast uns in dem Glauben gelassen, dass sie hier unten ist«, wandte sich Leesil an Emêl. »Warum hast du uns dies nicht schon in Byrds Gasthof gesagt?«
    »Weil ich nicht wusste, ob ihr dann bereit gewesen wärt, mir zu helfen!«, erwiderte Emêl scharf, und sein Gesicht zeigte kurz so etwas wie Schuld. »Ich muss Hedí aus der Festung holen, und allein schaffe ich das nicht. Ich habe euch nicht mehr benutzt als ihr mic h … und ich werde eure Gefährtin finden.«
    Es lief Magiere kalt über den Rücken, als wäre sie gerade aus dem winterlichen See gekrochen. Sie hatte dieses Land satt. All die Lügen! Zorn stieg in ihr hoch. Sie versuchte ihn zu unterdrücken, aber ihre Worte klangen trotzdem gehässig.
    »Bist du so verängstigt, dass du deinen gesunden Menschenverstand verloren hast?«, fuhr sie Emêl an. »Wir können nicht oben nach Wynn suchen, ohne dass uns jemand sieht!«
    »Ich bin sehr wohl dazu imstande, nach ihr zu suchen«, erwiderte der Baron. »Nur wenige in der Festung wissen, dass Darmouth mich nicht zu sich gerufen hat. Und noch weniger

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