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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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suchten. Aber schließlich würden sie die Burg wieder verlassen müssen, wenn sie überleben wollten. Wie konnte er sicher sein, dass sie Wynn fanden, wenn er sie außerhalb der Festung zurückließ?
    Chane betrat die Zelle und sah sich um. Nichts deutete auf einen geheimen Zugang hin. Er kehrte in den Korridor zurück, blickte in beide Richtungen und bemerkte zwei Lampen neben der Tür. Ihre Präsenz brachte eine gewisse Erleichterung.
    Leesil und Magiere schienen noch unterwegs zu sein, aber sie beabsichtigten offenbar, hierher zurückzukehren. Chane brauchte Wynn nur Hedí Progaes Obhut zu übergeben, in der Nähe des Ausgangs, den sie noch finden mussten. Entweder kamen Wynns Gefährten oder Hedís Baron.
    »Jemand hat sich Zugang zur Festung verschafft«, sagte Hedí und betastete noch immer das Holzstück.
    »Ja«, sagte Chane. »Und damit zeigt er uns den Weg.«
    »Die Tür ist dort.« Korey deutete auf die Rückwand der Zelle.
    »Wo?«, krächzte Chane.
    Korey klopfte mit ihrer kleinen Hand an eine Seite der Wand. »Hier muss man drücken.«
    Chane presste die Schulter an den Stein und drückte. Die Wand gab ein wenig nach, drehte sich an einer Achse in der Mitte. Er drückte noch etwas mehr, bis schmale Öffnungen auf beiden Seiten entstanden.
    »Ich muss jetzt zurück«, sagte Korey.
    »Nein!« Chane wandte sich dem Kind zu und sah dann Hedí an. »Kümmere du dich darum.«
    Er wollte nicht, dass man das Mädchen fand und ihm Fragen stellte.
    »Ich war jetzt lange weg«, fügte Korey hinzu, ohne zu ahnen, dass Chane sie aufhalten würde, wenn Hedí das nicht gelang. »Papa ist bestimmt böse auf mich.«
    Hedí warf Chane einen Blick zu und ging in die Hocke. »Du musst mit mir kommen, Korey. Die Festung ist nicht mehr sicher. Wenn du entkommst, können auch deine Eltern fliehen. Dein Vater kennt diesen geheimen Weg. Er wird wissen, wo er dich finden kann.«
    »Nein!«, erwiderte Korey mit Nachdruck. »Ich darf die Festung nicht verlassen. Wenn ich das tue, sehe ich meine Eltern nie wieder. Das hat mir mein Papa selbst gesagt.«
    »Ja, und Darmouth hat ihm gesagt, dass er dich umbringen wird, wenn sie fliehen«, sagte Hedí mit einer neuen Schärfe in der Stimme.
    Koreys Augen wurden größer.
    »Verstehst du?«, fuhr Hedí fort und griff nach den Armen des Mädchens. »Wenn du jetzt mit mir kommst, sind deine Eltern frei. Ihr alle könnt Emêl und mich begleiten; wir gehen weit weg von hier. Du brauchst nie mehr in deinem Zimmer zu bleiben und kannst immer mit deiner Mutter und deinem Vater zusammen sein.«
    Koreys Lippen bebten. »Ich habe keine andere Kleidung oder Schuhe, nur dieses Nachthemd.«
    »Emêl wird dir neue Kleider besorgen«, versicherte ihr Hedí. »Und ich habe Wynns Sachen im Beutel. Hier, wir hüllen dich in diesen Mantel.«
    »Wir müssen los«, drängte Chane.
    Hedí richtete einen argwöhnischen Blick auf ihn, als sie den Schaffellmantel um Korey legte. »Du hast gesagt, du würdest uns nur bis in den Kellerbereich bringen, damit wir fliehen können.«
    »Pläne ändern sich. Bewegt euch.«
    Chane wusste, dass Welstiel zornig sein würde, aber das spielte keine Rolle. Etwas anderes kam gar nicht infrage. Er konnte nicht in die Festung zurück, solange sich Chap und Magiere dort aufhielten.
    Hedí erhob sich und starrte ihn an.
    »Ja?«, krächzte Chane. »Möchtest du was sagen?«
    »Gib mir eine der Lampen.«
    »Nein, sie bleiben hier«, entgegnete Chane. »Ich brauche kein Licht.«
    »Wir schon.«
    Chane hatte es allmählich satt. »Sieh in Wynns Kleidung nach, in den Manteltaschen. Such nach einem Kristall.«
    Hedí runzelte verwundert die Stirn, griff aber in die Taschen. Schon nach kurzer Zeit holte sie einen kleinen Kaltlampen-Kristall hervor.
    »Reib ihn zwischen den Händen«, sagte Chane.
    Das machte Hedí, und der Kristall begann zu leuchten. Sie ließ ihn erschrocken fallen.
    »Oh!« Korey hob ihn staunend auf. »Wie hübsch!«
    Chane stöhnte leise. Frauen und Bauern, gleichermaßen dumm. »Jetzt habt ihr Licht. Lasst uns gehen.«
    Korey trat durch die Öffnung, mit dem Kristall in der Han d – der Mantel schleifte über den Boden. Hedí folgte ihr und warf Chane dabei einen finsteren Blick zu. Es ging eine steile Treppe hinab, und die Wände wurden feucht. Am Ende der Treppe blockierte eine Holzwand den Weg.
    »Hier«, sagte Korey. »Dies ist das Portal. Wir müssen auf die andere Seite.«
    Im Licht des Kristalls zeigte sich eine Kette, die durch eine Öffnung in der

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