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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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die Festung gebracht. Ich habe sie in einem Zimmer eingesperrt gefunden und sie befreit, und wir kamen zusammen hierher. Der Wächter, den wir zurückgelassen haben, könnte jeden Augenblick erwachen oder entdeckt werden.«
    Der Mann hob ruckartig den Kopf, und alles Sanfte verschwand aus seinem Gesicht. »Der Wächter ist nur bewusstlos?«
    »Ihre Freundin wollte keinen Wehrlosen töten, obwohl es ein Risiko bedeutete, ihn lebend zurückzulassen.«
    Der Mann sah sich um, beugte sich dann zur Seite und wischte die Hände an der Kniehose des toten Soldaten ab. Etwas Blut blieb an ihnen kleben.
    Hedí bedauerte, seine Hilfe zu benötigen. Sie hatte um Wynn gefürchtet, als ihr klar geworden war, dass Darmouth die junge Gelehrte als Köder für den Assassinen benutzte, der Hedís Vater ermordet und ihre Mutter und Schwestern dem Hungertod preisgegeben hatte. Wynn musste Leesils nächstes Ziel sein, und Darmouth versuchte, den Mörder herbeizulocken. Hedí wollte nicht zulassen, dass Wynn das Schicksal ihres Vaters teilte.
    Und Leesil, der ihr Leben ruiniert hatte, sollte nicht Darmouth in die Hände fallen.
    Hedí wollte ihn zuerst finden.
    Dunkle Wünsche wuchsen in ihr und gierten nach Erfüllung. Wenn Byrds Assassinen zum Kriegsherrn vordrangen, würden sie ihm ein ganz besonderes Geschenk von Hedí bringen. Der wollüstige Wilde sollte erfahren, dass sie ihn verraten hatt e – indem sie ihm Leesils Kopf brachten.
    »In deiner für den Wirt bestimmen Nachricht hast du einen Helfer erwähnt«, sagte Wynns Freund und hielt die bewusstlose junge Gelehrte in den Armen. »Ich sehe niemanden.«
    Hedí schreckte aus ihren Gedanken auf. »Was weißt du von meiner Nachricht?«
    »Wo ist der Helfer?«, fragte der Mann.
    Es widerstrebte Hedí, dem bleichen Fremden Korey zu zeigen, aber ihr blieb keine Wahl. Ohne Korey fand sie nicht den Weg aus der Festung, und so griff sie nach dem Beutel und öffnete ihn.
    Eine kleine dunkelbraune Katze kam heraus, sah den bleichen Mann an und fauchte. Ihr Rückenfell sträubte sich.
    »Was soll der Unsinn?«, fragte der Mann.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Hedí zu der Katze. »Verwandle dich. Er wird uns helfen.«
    Korey duckte sich. Ihr Fell bildete sich zurück, und der Körper wuchs. Der Mann beobachtete fasziniert, wie aus der Katze ein kleines Mädchen wurde. Hedí zog das wollene Nachthemd aus dem Beutel und bedeckte das Kind.
    »Er ist böse!«, flüsterte Korey. »Kalt und böse.«
    »Ein langer Weg liegt vor uns«, sagte Hedí zu ihr. »Dieser Mann wird uns beschützen und Wynn tragen.«
    Korey blieb halb hinter Hedí verborgen.
    Der Mann schüttelte Wynn vorsichtig. »Kannst du dich bewegen?«, hauchte er ihr ins Ohr. »Wach auf, Wynn.«
    Aber Wynn erwachte nicht. Sie atmete regelmäßig, und ihre Gesichtsfarbe war einigermaßen normal, sah man von der Stelle ab, wo ein heftiger Schlag sie getroffen hatte.
    »Sie wird sich erholen«, sagte Hedí.
    Der Fremde stand auf und hielt Wynn so mühelos, als wöge sie überhaupt nichts. Hedí nahm den Beutel und trat einen Schritt näher. Sie reichte dem Mann kaum bis zum Schlüsselbein.
    »Nimm dem Wächter die Schlüssel ab«, sagte er.
    Es dauerte einen Moment, denn Hedí ertrug es nicht, den Soldaten in die Gesichter zu sehen, während sie nach Schlüsseln suchte. Schließlich waren sie für den Weg nach unten bereit. Die Gesellschaft eines guten Kämpfers war ein Glücksfall, mit dem Hedí nicht gerechnet hatte. Aber welchen Preis würde sie dafür bezahlen müssen?
    Tief in ihrem Innern befürchtete sie, sich auf einen Pakt mit einem Dämon eingelassen zu haben.
    Chane wartete, bis Hedí die Tür aufgeschlossen hatte. »Ich gehe zuerst.«
    DaskleineMädchenstandnochimmerhalbhinterHedíundsahihnfinsteran,alserdurchdieTürtrat.ErtrugWynndiedunkleTreppehinunte r – derAbstiegindieTiefewarlängerundsteileralserwartet.
    »Kannst du etwas sehen?«, fragte Hedí hinter ihm.
    »Ja.«
    Hedí Progae war ihm gleichgültig. Er sah in ihr nur eine hochnäsige Aristokratin von der Art, die allein Welstiel zu schätzen wusste. Sie war mutig genug gewesen, die Soldaten anzugreifen und sogar einen von ihnen zu Boden zu schicken, aber sie ähnelte zu sehr den nichtsnutzigen Adligen aus Chanes Kindheit. Und sie war keine Thaumaturgin, soweit er das beurteilen konnte.
    Mit Thaumaturgie, der Magie der materiellen Welt, war Chane nicht vertraut. Selbst wenn Hedí Progae über entsprechende Fähigkeiten verfügt e – sie war bestimmt nicht erfahren

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