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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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genug, ein lebendes Geschöpf in ein anderes zu verwandeln. Was bedeutete: Das Kind hatte es von ganz allein geschafft.
    Wynn murmelte in seinen Armen, und Chane drückte sie vorsichtig an sich. Selbst im finsteren Treppenhaus sah er ihr ovales Gesicht, die Schwellungen an Wange und Auge und geronnenes Blut im Mundwinkel.
    Er war besorgt und hoffte, dass sie bald zu sich käme. Auf Wynn wartete eine Bestimmung: Sie sollte studieren und lernen, auf dem aufbauen, was sie bereits war. Sie verdiente es, geschützt zu werden.
    Auf der untersten Stufe blieb Chane stehen und horchte. Er hörte nichts in der Dunkelheit und schritt durch den Flur, bis er mehrere Torbögen erreichte, durch die man in einen großen Raum mit Kisten und Fässern gelangte. Zu beiden Seiten dieses Raums und auch in der Rückwand gab es Türen. Hinzu kam eine weitere, sehr robust wirkende Tür im Korridor.
    Chane spürte etwas in der Nähe.
    Korey lief aufgeregt und voller Abenteuerlust an ihm vorbei.
    »Oh, wir sind auf der anderen Seite«, sagte sie und nickte. »Papa hat mich über die andere Treppe nach unten gebrach t … die südliche. Aber wir sind auf der anderen Seite.«
    Chane sah durch den Korridor und bemerkte an seinem Ende eine weitere Treppe, die nach oben führte.
    »Wonach suchen wir?«, fragte er.
    »Nach dem Portal«, sagte Korey, als sei das Antwort genug. »Ich weiß, wo es ist.«
    Chane wollte sich gerade wieder in Bewegung setzen, als er am Rand seiner Wahrnehmung erneut etwas spürte.
    Der Geruch von Wald und frischer Erd e … verfaulende Blätter? Schweiß und Wolle? Vage Gerüche lagen hier in der Luft, als hätte jemand vor kurzer Zeit diesen Weg genommen. Hinzu kam der stärkere Geruch von Blut.
    Chane erweiterte sein Bewusstsein und drehte sich um. Sein Blick fiel auf die mit Lederstreifen und Metallbeschlägen ausgestattete Tür in der Wand des Korridors hinter dem mittleren Torbogen. Sie war dick und massiv, aber in der Stille glaubte er dahinter das leise Pochen eines Herzens gehört zu haben.
    »Wir sind nicht allein«, flüsterte er. »Geht weite r … leise.«
    Chane nahm Koreys Hand, und als sie den Weg fortsetzten, sah und roch er dunkles Blut an den steinernen Wänden und auf dem Boden.
    Magiere und Leesil sollten sich noch immer auf der anderen Seite des Sees befinden und dort nach dem Ausgang des Tunnels suchen. Chane wollte Wynn zu ihnen schicken, aber zuerst mussten sie den Tunnel entdecken. In diesem Raum hatte ein Kampf stattgefunde n – Chane roch einen Hund und ein anderes Tier, das er nicht zu identifizieren vermochte.
    Hedí ging langsamer und wich dem Blut aus. Korey lief daran vorbei in den großen Raum mit den Kisten und Fässern und deutete auf die Tür an seinem Ende.
    »Dorthin. Ich erinnere mich.«
    Chane folgte dem Mädchen und sah Hedí an. »Überprüfe die Tür.«
    Sie kam der Aufforderung nach und drehte sich überrascht zu Chane um, als die Tür aufschwang. Unruhe prickelte in ihm, aber er trat durch die Tür, und Hedí schloss sie leise hinter ihnen.
    Chane stand am Anfang eines kurzen Korridors mit Holztüren zu beiden Seiten, jeweils drei Schritte voneinander getrennt. Jede von ihnen wies ein Guckloch mit einer kleinen Metallplatte auf. Es waren Zellen für Gefangene, aber Chane hörte und roch nicht s – die Kammern hinter den Türen waren leer.
    »Und jetzt?«, fragte er.
    Korey lief zu einer Zelle auf der linken Seite und zeigte auf die Tür. »Diese hier.«
    Chane folgte ihr. Die Tür wies kein Schloss auf, sondern einen Bolzenriegel.
    »Öffne sie«, sagte er.
    Korey zog, und über dem Riegel löste sich ein Stück Holz aus der Tür und fiel zu Boden.
    Chane wich zurück, und Korey schaute auf das Stück Holz hinab. Sie bückte sich, hob es auf und blickte neugierig durchs Loch.
    »Was bedeutet das?«, fragte Hedí und nahm dem Mädchen das Holzstück aus der Hand.
    Darauf wusste Chane keine Antwort. Er hob Wynn etwas höher, trat zur Seite und warf ebenfalls einen Blick durch die Öffnung. Der kleine Raum auf der anderen Seite war leer.
    Magiere und Leesil schienen einen Weg in die Festung gefunden zu haben, und ihr Hund ebenfalls, denn wer außer Chap konnte einen Hundegeruch in dem anderen Raum zurückgelassen haben? Chane wurde noch wachsamer und fragte sich, ob sie gekommen und bereits wieder gegangen waren, bezweifelte aber, dass sie die Festung ohne Wynn so schnell wieder verlassen hätten. Was bedeutete, dass sie sich noch immer hier befanden und nach der jungen Weisen

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