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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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widersprechen, überlegte es sich aber anders, als sie Leesils wachsamen Blick bemerkte, mit dem er die kleine Gestalt in der Ecke beobachtete.
    Das Topasamulett, das er von Magiere erhalten hatte, war deutlich zu sehen; es glühte.
    »Es ist doch nur ein Junge«, flüsterte Wynn, wandte sich wieder dem Herd zu und starrte ungläubig herüber.
    Der Junge bebte am ganzen Leib und versuchte sich noch weiter in die Ecke zu drücken.
    Magiere sah Wynn an. »Es ist mir gleich, was er war .«
    Ihre Augen waren schwarz, die Worte kaum zu verstehen, als fiele es Zunge und Mund schwer, sie zu formen. Wynn war nicht ganz sicher, aber Magieres Zähne schienen länger geworden zu sein.
    »Denk nach«, sagte sie. »Niemand lebt hier. Dorf und Feste wurdenvor langer Zeit verlassen. Findest du es nicht seltsam, dass er allein ist?«
    »Versuch dies nicht noch einmal, Wynn«, warnte Leesil.
    »Nein!«, rief sie und wich zurück, als er sie festhalten wollte.
    Chap schnappte nach ihrem kurzen Umhang, aber Wynn sprang zur Seite und war mit einigen Schritten an der Wand beim Herd. Dort ging sie in die Hocke, setzte die kalten Lampen auf den Boden und schaute vorsichtig um den Rand des Herds. Inzwischen hatte sie genug Dröwinkanisch gelernt, um mit einfachen Sätzen Gespräche zu führen.
    »Wen n … du angreifst«, sagte sie leise, »… köpfen sie dich. Verstanden? Bleib stehen un d … wir tun dir nichts.«
    »Von wegen«, zischte Magiere hinter ihr.
    »Nicht jetzt, Magiere.« Wynn hielt den Blick auf den Jungen gerichtet. »Wie heißt du?«
    Er starrte sie mit dem einen Auge an und ließ schließlich die Hände sinken. »Tomas«, flüsterte er, und es klang so, als vertraute er ihr ein großes Geheimnis an.
    »Hast du die Ratte n … gegessen?«
    Der Junge duckte sich und sah zu Magiere, dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein. Mein Essen jetzt immer tot. Kann nichts Lebendiges mehr finden.« Seine Stimme brach. »Ich hungere.«
    Mitleid erfasste Wynn.
    »Keine Kröten, keine Ratten oder Schlangen, auch keine Vögel mehr«, hauchte Tomas und schloss halb die Augen. Er wirkte sehr erschöpft. »Ich schlafe. Ich hungere. Ich schlafe wieder.«
    InseinemGesichtklebtesovielSchmutz,dassesbraunwarundnichtdieBlässeaufwies,dieWynnbeiChaneunddenUntoteninBelagesehenhatte.SeindürrerLeibzittertedieganzeZeitüber.
    Wynn griff mit einer Hand blind in ihren Rucksack und behielt Tomas dabei im Auge. Ihre Finger ertasteten einen Apfel, dann noch einen. Sie holte sie hervor.
    »Wir haben etwas für dich«, sagte sie und zeigte dem Jungen die Äpfel. »Dies kommt vo n … lebendem Baum. Frisch. Vielleicht steckt etwa s … Leben in ihnen.«
    Tomas stürzte auf sie zu.
    »Zurück, Wynn!«, rief Leesil.
    Sie fühlte seine Hand an ihrer Schulter, und gleichzeitig sprang Chap vor und fletschte die Zähne. Bevor Leesil sie wegziehen konnte, rissen ihr Tomas’ dünne Finger die Äpfel aus den Händen. Sofort wich er zurück, und Wynn streckte den Arm aus, woraufhin Chap verharrte.
    Tomas suchte wieder in der Ecke Zuflucht und bohrte spitze Zähne in einen Apfel. Er sah zu Chap und saugt e – sein Hunger war größer als die Furcht.
    »Was machst du da, Wynn?« Magiere trat vor, aber Leesil hielt sie zurück.
    »Wer hat dir dies angetan?«, fragte Wynn den Jungen.
    Tomas saugte noch immer an dem Apfel und hielt ihn so fest in der Hand, dass seine Finger Abdrücke darin hinterließen. Er runzelte die Stirn, schien die Frage nicht zu verstehen, und sein Blick huschte umher. Schließlich nahm er den Apfel aus dem Mund und sagte:
    »Vor langer Zei t … sehr langer Zeit.« Er starrte zu Boden, sah dann Wynn an. »Zu viele vor mir liefen weg. Er sagte, er würde mich bleiben lassen. Wollte sicher sein, dass er es kan n … gute Übung, sagte er.«
    Tomas legte den anderen Apfel auf den Boden, stützte sich neben ihnen mit einer Hand ab und beugte sich zu Wynn vor.
    »Er trank mic h … wie eine Ratte«, sagte der Junge. Der Vergleich schien ihm gerade eingefallen zu sein. »Wie eine Kröte. Wie eine Eidechse. Wie eine Schlange. Aber nicht wie einen Vogel, denn die sind schwer zu fangen. Er machte mich zu einem, wie er selbst es war, Lord Massing, aber ich habe ihn überlistet. Der junge Herr zeigte mir, wie.«
    Wynn stützte sich an der Wand ab, als sie sich von Kälte und Übelkeit erfasst fühlte. Ihr Blick ging zur Seite.
    Magiere duckte sich noch tiefer und kam einen weiteren Schritt näher. »Massing? Er hat hier gelebt? War er der Herr dieses

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