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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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zögerte. »Ist Magiere zu einer solchen Person unterwegs?«
    »Er heißt Ubâd und ist weitaus mehr, als deine Worte andeuten. Er hat meinem Vater gedien t … und dabei geholfen, Magiere zu erschaffen.«
    Erneut gab er nur einen Teil der Wahrheit preis, und selbst den nur im letzten Augenblick. Magiere war »erschaffen« worden? Chane bezweifelte, dass ein Untoter ein Kind zeugen konnte. Die Beteiligung eines Beschwörer s – eines Nekromante n – sagte ihm wenig, deutete aber darauf hin, dass wesentlich mehr hinter den Ursprüngen der Dhampir steckte, als Welstiel zugab.
    »Wenn er Magiere findet, wird er nach all den Jahren sehr aufgeregt sein«, fuhr Welstiel fort. »Die Einzelheiten entziehen sich meiner Kenntnis, aber ich vermute, dass Ubâd ein ganzes Leben lang Vorbereitungen für Magieres Geburt traf. Er wird versuchen, sie dazu zu bringen, ihm zu folgen, wohin auch immer. Wenn sie ablehnt, lässt er bestimmt nicht zu, dass sie und ihre Begleiter dieses Land lebend verlassen.«
    Chane blickte in die Dunkelheit. Sie hätten ihr Vorgehen schon vor einigen Nächten planen sollen. Durch Welstiels selbstsüchtige Geheimniskrämerei waren sie jetzt im Nachteil.
    »Ich hoffe, du hast mehr Spielzeuge bei dir als nur einen Messingteller und einen Ring!«
    Er warf Welstiel seinen Rucksack zu. Inzwischen war er fast sicher, dass sich sein Reisegefährte mit dem Ring vor Entdeckung durch mantische und divinatorische Magie schützt e – und auch vor der Wahrnehmung durch die übernatürlichen Sinne anderer Untoter.
    Die scharfen Worte beeindruckten Welstiel nicht, und er fing den Rucksack auf.
    »DukennstMagierenichtsogutwieich«,sagteer.»IhreMachtwirdgroßsein,wennsieUbâdbegegnet.Sieisteinfallsreich,undihreErfahrungwächst.Undmeine›Spielzeuge‹sindnützlicher,alsduahnst.WirwerdenMagiereausdemVerborgenenhelfen.«
    Magiere interessierte Chane nicht. Ihm ging es nur um Wynn.
    »Ich sattle die Pferde«, sagte er. »Während du deinen Moment beendest.«
    Leesils Topasamulett glühte hell.
    Vordanas Präsenz war keine Überraschung. Im Hinterkopf hatte Leesil die ganze Zeit über gewusst, dass der untote Zauberer nicht so einfach verschwunden sein konnte. Inzwischen war ihnen klar, wozu er fähig war, und alles in Leesil drängte danach, ihn zu köpfen. Doch wie sollte er gegen ein Wesen kämpfen, an das er nicht einmal herankam?
    Vordana lächelte, was bei ihm bedeutete: Die Lippen wichen noch weiter zurück und zeigten graues, geschrumpftes Zahnfleisch und zusammengebissene Zähne. Er hob eine Hand, und Magiere trat vor Leesil.
    »Lauf!«, rief sie.
    Warte .
    Das Wort ertönte hinter Leesils Stirn.
    Der Topas erzitterte am ledernen Halsband, stieg auf und schwebte vor seinem Gesicht. Das Band riss, und der Stein daran flog Vordanas ausgestreckter Hand entgegen. Knochige Finger schlossen sich darum, und erneut lächelte der untote Zauberer.
    Folgt mir.
    Wieder erklang die Stimme in Leesils Kopf. Er sah Magiere an, und dann Wynn. Sie schienen die Worte ebenfalls gehört zu haben.
    »EineEskorte«,sagteer.»Ichglaube,Wynnsolltehierbleiben.«
    »Nein«, erwiderte die junge Weise und hielt den Blick auf die wandelnde Leiche gerichtet.
    »Schon gut«, sagte Magiere. »Du hast gedacht, ihn erledigt zu haben. Wie dem auch sei: Du hast uns und die Bewohner des Ortes gerettet. Nur darauf kommt es an.«
    Wynn wandte sich ab. »Einen Augenblick.«
    Sie setzte eine ihrer kalten Lampen ab, eilte zum Wagen und legte dort ihren Rucksack und die andere Lampe auf die Ladefläche. Mit einer Armbrust und dem Bolzenköcher kehrte sie zurück, schlang sich beides auf den Rücken, nahm die kalte Lampe vom Boden und leuchtete damit.
    Leesil nickte Magiere zu, und gemeinsam traten sie in den Wald. Chap blieb still, aber am Genick sträubte sich sein Fell. Magiere hob ihr Falchion, und Leesil hielt beide Klingen in den Händen. Wynn und Chap gingen hinter ihm, und der Hund blieb dicht neben der jungen Weisen.
    Vordanas Kleidung hatte sich verändert. Er trug nicht mehr das blutbesudelte Hemd von dem Abend, als Stefan ihn ermordet hatte, und an seinem umbrabraunen Umhang fehlte der Dreck des Grabes, aus dem er geklettert war. Doch der Zauberer selbst wirkte noch verhutzelter als vorher. Er war kein Vampir, dessen Körper sich regenerierte. Ganz gleich, wie viel Lebenskraft Vordana seiner Umgebung entzog, er konnte damit nichts gegen den eigenen physischen Verfall ausrichten.
    Eine neue Messingkapsel baumelte an seinem Hals.
    Mit einem Wink

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