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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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zurück. Hast du verstanden?«
    Tomas nahm Leesils Worte in sich auf. Seine braunen Augen waren groß, als er nickte.
    Leesil deutete zu einer der beiden Küchentüren. »Geh.«
    Chap knurrte plötzlich wieder, und Leesil wich ein wenig zurück und legte dem Hund die Hand auf die Schnauze.
    Tomas sah Wynn an. Er duckte sich, Scham erfüllte sein schmales, hohlwangiges Gesicht. Dann huschte er zur Tür und war einen Moment später verschwunden.
    Wynn fühlte Erleichterung, aber sie ärgerte sich auch darüber, dass Tomas erst nach Leesils Eingreifen hatte gehen dürfen. Magiere hatte überhaupt nicht mit ihm gesprochen und Wynns Worten keine Beachtung geschenkt.
    Magiere drehte sich langsam und ließ den Blick durch die Küche schweifen. »Welstiel. All die Zeit und der lange We g … Nur um zu ihm zurückzukehren.«
    »Wir können noch immer nicht sicher sein«, gab Leesil zu bedenken. »Wir wissen nur, dass er irgendwie beteiligt war.«
    Wynn versuchte, ihren Ärger zu vergessen. »Deine Tante Bieja sprach von drei Personen, die deine Mutter entführten. Von Osceline haben wir erfahren, dass Ubâd bei deiner Geburt zugegen war. Wenn Welstiel ebenfalls dabei wa r … Wer könnte dann die dritte Person gewesen sein?«
    Magieres Blick kehrte zu Wynn zurück. Die Nachdenklichkeit in ihren Zügen verschwand und wich Entschlossenheit. »Wir fragen Ubâd, wenn wir ihn finden. Offenbar will er nicht zu uns kommen.«
    Als sie nach draußen gingen, waren Wynns Gedanken bei Tomas. Er trug keine Schuld an dem, was aus ihm geworden war. Ebenso wenig wie jemand anders von seiner Art, der ihr in einem Zimmer voller Bücher und Schriftrollen Gesellschaft geleistet hatte, in friedlicher Stille. Sie stellte sich Tomas’ Zukunft vor und sah lange, einsame Jahre in einem feuchten, kalten Wald.
    Sie hätten mehr tun sollen. Es hätte eine Möglichkeit geben müssen, den Jungen von diesem Ort fortzubringen. Zwar würde er nie zu einem Erwachsenen werden, aber er verdiente mehr als das, was ihm nach dem Ende seines kurzen Lebens geblieben war. Irgendwann mussten Magier e – und Cha p – lernen, das Individuum anstelle des natürlichen Feindes zu sehen, den ihr Instinkt jagen wollte.
    Sie erreichten den Hof und traten durchs Tor in der Außenmauer. Wynn schnappte nach Luft, als sie Taff und Teufelchen im Licht ihrer kalten Lampen sah.
    Teufelchen war, noch immer an den Wagen gebunden, zu Boden gesunken und hatte die Beine unter sich gefaltet. Taffs Augen waren halb geschlossen, und er ließ den Kopf hängen; seine dicken Beine zitterten. Wynn eilte zu ihnen, und die anderen folgten ihr. Taff blinzelte einmal, hob aber nicht den Kopf.
    Wynn sah sich im Dunkeln um, und Furcht kroch in ihr hoch.
    »Ich bin nicht müde«, sagte sie. »Leesil?«
    Er blickte sich ebenfalls um. »Ich auch nicht.«
    Chap knurrte erneut.
    »Hier drüben«, sagte Magiere.
    Wynn und Leesil wandten sich der südlichen Seite der Außenmauer zu, als etwas Graues aus dem Wald kam. Das Gesicht der Erscheinung war so stark verschrumpelt, dass selbst bei geschlossenem Mund die Lippen nicht mehr über den Zähnen lagen. Weiße Haarbüschel reichten bis auf die Schultern.
    EsgabkeinenZweifeldaran,umwenessichhandelte.
    Vordana.
    Chane erwachte in dem Augenblick, als die Sonne unterging.
    Die Morgendämmerung hatte sie gezwungen, in diesem feuchtkalten Wald ihr Zelt aufzubauen und es zu tarnen, doch Welstiel hatte ihm versprochen, dass sie Apudâlsat kurz nach Einbruch der Nacht erreichen würden. Wynn könnte bereits in Gefahr sein, und Chane wollte nicht länger warten.
    »Wach auf, Welstiel. Wir müssen los.«
    Sein Gefährte stand auf und rieb sich das Gesicht. »Gib mir einen Moment.«
    Chane schnallte sein Schwert an den Gürtel und bedauerte, nicht genug Zeit zu haben, einen weiteren Wolf oder irgendein anderes großes Tier in dieser elenden Wildnis zu rufen und zu seinem Diener zu machen. »Während du dir deinen Moment nimms t … Erklär mir bitte, womit wir es zu tun haben. Dieses Schwert und meine Beschwörunge n … Genügt das?«
    Welstiels Schweigen war mehr als nur ärgerlich. Chane konnte Wynn nicht helfen, wenn er nicht wusste, was vor ihnen lag. Unschlüssigkeit zeigte sich in Welstiels Gesicht. Er sah älter aus mit dem zerzausten Haar und in dem cremefarbenen Hemd, das gewaschen werden musste.
    »Weißt du, was ein Nekromant ist?«, fragte Welstiel.
    »Ich habe von Beschwörern gehört, die sich auf die Geister der Toten spezialisiert haben.« Chane

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