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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Blick von ihnen ab und ging weiter, sah durch Torbögen und überprüfte die angrenzenden Räume. Wynn wollte mit der Suche beginnen, in der Hoffnung, dass sie hier alte Aufzeichnungen fanden, als sie die erste tote Ratte bemerkte.
    »Leesil!«
    »Was ist?« Er eilte zu ihr.
    Wynn hatte keine Angst vor Ratten, und sie sah nicht zum ersten Mal eine tote.
    Aber dieses Exemplar war nicht aufgedunsen oder halb verwest, sondern verschrumpelt. Unter dem Fell zeichneten sich deutlich die Knochen ab, als wäre das Tier verhungert. Und das schien hier, in der Nähe eines dichten Waldes, kaum möglich zu sein.
    Chap beschnüffelte die Ratte und knurrte.
    »Hier ist noch eine«, sagte Magiere, die einige Meter entfernt stand.
    Sie hielten auf dem Boden Ausschau und achteten dabei nicht auf die herumliegenden Steine, sondern insbesondere auf dunkle Ecken. Mindestens ein Dutzend Ratten lagen in dem Saal, und alle waren in dem gleichen Zustand wie die erste von Wynn entdeckte.
    »Na schön«, flüsterte Leesil. »Muss ich darauf hinweisen, wie wenig mir dies gefällt?«
    Chap wirbelte herum, knurrte laut und heulte dann.
    Sein Heulen hallte von den Wänden wider, und Wynn hielt sich die Ohren zu. Chap drehte sich, knurrte erneut und sah zu den Torbögen und Türen.
    »Leesil, deine Klingen!«, rief Magiere. Wynn hörte sie kau m – Chaps Bellen übertönte alles.
    Leesils Mantel lag bereits auf dem Boden. Er trug sein nietenbesetztes Lederhemd, löste die Halteriemen der Scheiden an den Oberschenkeln und zog beide Klingen.
    »Sei still, Chap!«, rief er, und aus dem Bellen des Hundes wurde ein neuerliches Knurren. »Wo?«
    Der Hund sprang zu einem kleinen Torbogen auf der gegenüberliegenden Seite des runden Saales. Magiere und Leesil folgten ihm rasch.
    Wynn hielt beide kalten Lampen in den Händen und lief ebenfalls lo s – sie hatte mehr Angst davor, allein zurückzubleiben, als vor dem, was sie vielleicht erwartete. Sie erinnerte sich an Vordana und daran, wie der Zauberer im Rauch verschwunden war, nachdem Chane die Messingkapsel in die glühenden Kohlen der Esse geworfen hatte. Doch die sterbenden Bäume und verschrumpelten Ratten weckten Zweifel in ihr, ob er nicht doch überlebt hatte.
    Sie gingen durch einen schmalen Flur, und hinter Magiere und Leesil konnte Wynn nicht viel sehen. Chap knurrte erneut, und Leesil blieb abrupt stehen. Im Licht der Lampen sah Wynn, wie sich Magiere nach links wandte, und Leesil folgte ihr. Wynn lief noch schneller und versuchte, zu den anderen aufzuschließen.
    Als sie an einer breiteren Stelle des Flurs an einem Eingang vorbeikamen, wandte sich Chap zur Seite und sprang durch die Öffnung. Magiere und Leesil folgten ihm, ohne zu zögern. Wynn trat hinter ihnen durch den Zugang und sah einen davonhuschenden Schemen.
    Furcht packte sie und ließ sie innehalten.
    Ein Geschöpf wie Vordana würde nicht fliehen. Dazu hatte es gar keinen Grund.
    »Nein, nein!«, rief jemand. »Bitte nicht!«
    Leesil und Magiere waren vor ihr, die Waffen erhoben, aber sie blieben stehen. Zerbrochene Regale, Töpfe und andere Gegenstände auf dem Boden teilten Wynn mit, dass sie sich in einer Art Küche befanden. Vordana oder jemand wie er würde nicht um Gnade flehen.
    Sie schob sich an Leesil und Magiere vorbei, sah den Hund und rief: »Nein, Chap! Hör auf!«
    Leesil nahm beide Klingen in eine Hand, packte Wynn von hinten, schlang den freien Arm um ihre Taille und zog sie hinter seinen Rücken. Wynn reckte den Hals und versuchte zu erkennen, wen sie da in die Enge getrieben hatten. Die kalten Lampen wackelten in ihren Händen und ließen Schatten über die Wände tanzen. Hinter Chap sah sie nicht mehr als den Herd.
    Leesil grub seine freie Hand in das Fell von Chaps Genick. »Das reicht. Zurück mit dir.«
    Chap knurrte erneut, gehorchte aber, und Wynn hob eine Lampe, leuchtete damit über den Hund hinweg.
    Neben dem leeren Herd hockte ein in Lumpen gekleideter und völlig verdreckter Junge. Er war mager, hatte schulterlanges, verfilztes braunes Haar und drückte sich ganz hinten in eine Ecke. Die Hände hatte er vors Gesicht geschlagen; ein Auge blickte entsetzt durch eine Lücke zwischen den dünnen Fingern. Die frischen Kratzer an seinen Armen stammten von Chaps Krallen.
    »Was hast du getan, Chap?«, rief Wynn.
    Magiere näherte sich geduckt, bereit dazu, sich auf den Jungen zu stürzen. Ihre Stimme klang gepresst und ein wenig undeutlich, als sie sagte: »Lass Chap los, Leesil!«
    Wynn wollte

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