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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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gebohrt hatt e – dabei war die Kette durchtrennt worden.
    Leesil hob den Kopf und sah, wie sich Vordana näherte. Der Zauberer schien gar nicht gemerkt zu haben, dass er die Kapsel verloren hatte. Und er sah sie nicht auf dem Boden. Leesil wusste, dass er dem Untoten nicht länger standhalten konnte und dies irgendwie beenden musste. Wenn es ihm schon nicht gelang, ihn endgültig ins Jenseits zu schicken, so konnte er ihn vielleicht vertreiben, so wie Wynn es getan hatte. Er stemmte sich hoch und schwankte, als er beide Klingen hob.
    Vordana zögerte beim Anblick des scharfen Stahls.
    Leesil ließ sich fallen und legte sein ganzes Gewicht in die Klingen.
    Die linke verfehlte das Ziel und bohrte sich in den Boden.
    Die rechte traf und brach die Kapsel auf.
    Dampf zischte plötzlich, und ein Geruch wie von Pfeffer stieg Leesil in die Nase, trieb ihm Tränen in die Augen. Das Gefühl, Kraft zu verlieren, hörte auf.
    Die Schwäche ließ nach, ganz langsam, und er sah zu Vordana hoch.
    Der Zauberer biss die Zähne zusammen und starrte auf die beiden Hälften der Kapsel rechts und links von Leesils Klinge.
    Nei n … nei n … nei n …
    Immer wieder stieß er dieses eine Wort hervor, und es zog durch Leesils Gedanken, als er mühsam aufstand.
    Ubâd !
    Leesil sprang Vordana entgegen. Die Kapsel schien einen Teil der Präsenz des Untoten enthalten zu haben, und ihr Verlust nahm ihm offenbar die Fähigkeit, Lebenden die Kraft zu rauben.
    Vordanas trübe Augen wurden weiß. Sie schrumpften in ihren tiefen Höhlen, und Leesil schlug zu. Vordana hob den einen Armstumpf, um sich zu schützen. Die Klinge traf, schnitt durch verfaulendes Fleisch und kratzte über den Knochen.
    Ubâd! Meister, rette mich!
    Furcht regte sich in Leesil, als er diesen geistigen Schrei hörte, und mehr von seiner Kraft kehrte zurück. Er durfte nicht zulassen, dass der Maskierte diesen Zauberer rettete. Vordanas graue Haut verschrumpelte noch mehr und riss an mehreren Stellen auf; gelbe Knochen kamen zum Vorschein. Der Untote zerfiel vor Leesils Augen, doch das genügte ihm nicht. Er schlug erneut zu und zielte dabei auf Vordanas Kopf.
    Mit einer klaffenden Wunde im Schädel sank der Zauberer zu Boden, und Leesil zögerte nicht. Er nutzte seinen Vorteil, schlug immer wieder zu.
    Als er schließlich innehielt, keuchte er außer Atem und erschöpft. Er schwankte und konnte sich kaum auf den Beinen halten, als er auf die unkenntlichen Reste von Vordanas Kopf hinabsah. Er gab ihnen einen Tritt, und die zerrissene, schmierige Masse verschwand im Wald.
    »Bin gespannt, ob es dir in diesem Zustand noch einmal gelingt, ins Leben zurückzukehren«, schnaufte er.
    Jetzt musste er Wynn finde n … und Magiere und Chap.
    Ein schriller Schrei erklang in der Ferne.
    »Wynn?«, brachte Leesil heiser hervor.
    Er nahm den immer noch glühenden Topas und wankte durch den Wald.
    Wynn kniete auf dem Boden und hielt sich mit beiden Händen an einem Baumstamm fest, während der Wind um sie herumheulte. Als er schließlich nachließ, zitterte sie noch eine Weile, bevor sie es wagte, die Augen zu öffnen.
    Die Geister waren verschwunden. Wynn suchte nach ihrer kalten Lampe und erinnerte sich dann: Sie waren so schnell aus der Höhle geflohen, dass sie nicht daran gedacht hatte, die Lampe aufzuheben und mitzunehmen. Der Mond blieb hinter dem hohen, dichten Blätterdach verborgen, und die junge Weise sah nichts als Dunkelheit.
    Nirgends zeigte sich geisterhaftes Glühen, und es gab auch keine umherjagenden Nebelstreifen mehr, deren Berührung eisige Kälte brachte. Von Leesil fehlte jede Spur.
    »Leesil?«, flüsterte Wynn.
    Er blieb verschwunden. Sie wusste nicht, in welche Richtung sie gelaufen wa r – wohin sollte sie sich wenden, um nach ihm zu suchen? Wynn hörte, wie sie immer schneller atmete; sie musste sich zur Ruhe zwingen.
    »Ich bin nicht verloren«, sagte sie sich.
    Wenn sie Leesil nicht finden konnte, würden Magiere und Chap zu ihr kommen. Chap konnte bestimmt ihre Witterung aufnehmen.
    Vorausgesetzt, Magiere und Chap waren aus der Höhle entkommen.
    Wynn erinnerte sich an Magieres Zorn nach der Begegnung mit ihrer Mutter. Ubâds Worte von einer größeren Zukunft hatten sie nur noch wütender gemacht. Wenn sie sich in einem solchen Zustand befand, fürchtete Wynn sie und fürchtete auch um sie. Sie fragte sich, was Magiere beim Gespräch mit dem Geist ihrer Mutter erfahren hatte.Plötzliche Geräusche im Wald unterbrachen ihre Überlegunge n – jemand

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