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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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als nur einen Elfen: drei, vielleicht auch vier. Der Geruch hing auf der kleinen Lichtung in der Luft und wurde im Wind mal schwächer und mal stärker. Doch wohin er sich auch wandte, in welche Richtung er auch sah, er entdeckte niemanden.
    Hatten die Elfen beschlossen, Magiere zu verfolgen? Oder ging es ihnen um Leesil? Was auch immer der Fall sein mochte, Welstiel fürchtete um seine Pläne. Er wollte niemanden zwischen sich und Magiere haben.
    Der Geruch schwand immer mehr, und schließlich roch Welstiel nur noch Moos, Fichtennadeln und das nahe Meer. Er sah sich erneut um, ohne dass ihm irgendetwas auffiel, und dann kehrte er nach Norden zurück, dorthin, wo Chane und die neuen Untoten warteten.
    Welstiel konnte nichts jagen, das er nicht sah.
    Als Hkuan’duv den Fremden aus den Augen verlor, schnalzte er dreimal mit der Zunge, womit er seine Gefährten aufforderte zu warten. Er glitt aus den Schatten und folgte der Spur jenes Mannes, ließ sich dabei allein von den Geräuschen leiten, die der bleiche Mensch verursachte.
    Kurze Zeit später hörte er ein Brummen und Knurren.
    Hkuan’duv näherte sich lautlos. Die Geräusche wurden lauter, und schließlich sah er Bewegungen auf einer Lichtung oben am Strand. Unter einer Espe verharrte er und ließ sich erneut von den Schatten aufnehmen.
    Der dunkelhaarige Fremde trat zu einem anderen Menschen, der groß und jünger war und braunes Haar hatte. Weitere Menschen befanden sich in der Nähe, aber sie bewegten sich halb geduckt wie Tiere und schnüffelten aufgeregt. Dem Dunkelhaarigen gegenüber zeigten sie so etwas wie furchterfüllten Gehorsam. Ihre Gesichter waren verzerrt, und ihre Augen wirkten ebenfalls farblos. Sie trugen Mönchskutten, an denen sich dunkle Flecken zeigten.
    »War es Magiere?«, fragte der große Mann.
    Hkuan’duv schloss die Augen und ließ die Worte von seinem leeren Geist aufnehmen. Die Fremden sprachen Belaskisch, und die Stimme des jüngeren Mannes war ein leises Krächzen.
    »Nein, ich glaube nicht«, antwortete der Mann mit den weißen Stellen an den Schläfen.
    »Was dann? Wer sonst könnte dort draußen sein? Ylladonische Überlebende?«
    »Nein«, sagte der ältere Mann. »Sie würden nich t … «
    Eine der geduckten Gestalten schnüffelte laut, und Hkuan’duv öffnete die Augen einen Spaltbreit.
    Einige andere knurrten und krochen über den Hang.
    »Was ist denn jetzt?«, fragte der Dunkelhaarige.
    »Ichriechenichts«,sagtederandereMann.»Siewurdenunruhig,alsduwegwarst.VielleichtwitternsienurdieNähevonTierenimWald.«
    Hkuan’duv war irgendwie entdeckt worden. Wer waren die Kuttenträger, die sich wie Tiere verhielten? Er ging in die Hocke und zog den Mantel um sich. Dann schlich er lautlos durch den Wald, wie ein Majay-hì auf der Jagd. Einige vorsichtige Atemzüge später war er sicher, dass ihm niemand folgte.
    Als er weit genug entfernt war, wurde er schneller und huschte an den Bäumen vorbei. Bevor er die kleine Lichtung betrat, pfiff er leise, und seine Gefährten kletterten aus den Bäumen.
    »Wer war er?«, fragte A’harhk’nis. »Er atmete nicht wie wir.«
    »Und er war so bleich«, fügte Kurhkâge hinzu. »Wie jene, die der Älteste Vater vor dem Rat der Ältesten anklagte. Dies kann kein Zufall sein.«
    »Was hast du entdeckt?«, fragte Dänvârfij.
    Hkuan’duv war selbst nicht ganz sicher, was er gesehen hatte. Magiere war zur Last gelegt worden, eine Untote zu sein. Zwar hatte der Ältestenrat die Vorwürfe des Ältesten Vaters zurückgewiesen, aber der Patriarch hielt an seinen Überzeugungen fest.
    Magiere, das Ungeheuer, die Untote, war ungehindert im geschützten Land der An’Cróan unterwegs gewesen. Und jetzt folgten ihr andere, die ihr ähnelten.
    »Eine ganze Gruppe lagert in einiger Entfernung hinter uns«, sagte Hkuan’duv schließlich. »Ich habe sieben gezählt und glaube, dass auch sie Magiere folgen, aber den Grund dafür kenne ich nicht.«
    »Wie sind sie hierhergekommen, und wie können sie so dicht hinter uns sein?«, fragte A’harhk’nis, und eine gewisse Schärfe lag in seiner Stimme. »Haben sie die Ylladoner erwähnt?«
    Hkuan’duv schüttelte den Kopf. »Der Hkomas sagte, dass ihr Schiff zerstört wurde.«
    »Auch ein Päirvänean verbrannte«, betonte Dänvârfij. »Doch die meisten Besatzungsmitglieder erreichten das Ufer.«
    Hkuan’duv hatte darüber nachgedacht.
    »Sollen wir einen der Fremden gefangen nehmen?«, schlug Kurhkâge vor. »Vielleicht können wir auf diese Weise mehr

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