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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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seinen Gedanken, als A’harhk’nis über die Felsen sprang und vor ihm landete. In seinen Augen funkelten es.
    »Weck die anderen!«, drängte A’harhk’nis. »Etwas geschieht in Sgäilsheilleaches Lager.«

16
    Wynn beugte sich vor, stolperte im Wind und war selbst für einen Ruf um Hilfe zu schwach. Sie hoffte noch immer, Leesil oder Chap zu finden oder vielleicht auf Sgäile und Osha zu stoßen. Doch als die Zeit verging, schwand diese Hoffnung zusammen mit ihrer Körperwärme. Seltsame Gedanken gingen ihr durch den Kopf.
    Wie lange dauerte es noch bis zur Morgendämmerung? Konnte sie bis dahin in Bewegung bleiben? Würde der Schneesturm aufhören und die Sonne scheinen? Was hätte Sgäile gesagt, wenn er hier gewesen wäre?
    Er hätte ihr einen weiteren Vortrag über ihre Dummheit gehalten. Zweifellos gefolgt von der Androhung strengerer Maßnahmen, um seinem Schutzversprechen gerecht werden zu können.
    Wynn hätte solche Worte jetzt gern von ihm gehört.
    Sie hatte längst die Orientierung verloren, als aus dem Weiß des Schneesturms im Licht des Kaltlampen-Kristalls plötzlich Dunkelheit wurde, als wäre plötzlich ein großer, weit aufragender Schatten vor ihr erschienen.
    Wynn zuckte nicht einmal zusammen.
    Sie hob den Kopf, blinzelte mehrmals und stellte fest, dass eine Felswand vor ihr aufragt e – sie war in eine weitere Sackgasse geraten. Sie wollte sich gerade umdrehen und in die Richtung zurückkehren, aus der sie gekommen war, als sie eine besonders dunkle Stelle an der Wand bemerkte.
    Sie zwang ihre Beine, sich erneut in Bewegung zu setzen. Als sie sich der dunklen Stelle näherte, wurde eine Öffnung daraus, die in eine steile Rinne führte, einen Einschnitt im Bergrücken. Es lag nur wenig Schnee auf dem steinigen Boden, denn der Wind wehte über die Rinne hinweg.
    Vielleicht, dachte Wynn, war Chap gar nicht zurückgekehrt. Hatten Leesil und er diese Passage gefunden? Und wenn nich t … Hier war sie wenigstens vor dem Wind geschützt.
    Wynn trat in die Rinne und atmete erleichtert auf, als sie nicht mehr dem Wind ausgesetzt war. Steine lockerten sich unter ihren Stiefeln, und sie stützte sich an der Rinnenwand ab, um nicht zu fallen.
    Am liebsten wäre sie zu Boden gesunken, um auszuruhen und vielleicht ein wenig zu schlafen. Doch das wäre ihr Tod gewesen, wusste sie.
    »Wenn du hier schläfst, erfrierst du«, flüsterte es in ihrem Hinterkopf.
    Oh ja, das war ein gutes Zeiche n – jetzt redete sie mit sich selbst.
    Wynn machte einen weiteren Schritt nach vorn und tastete sich an der linken Rinnenwand entlang. Sie musste in Bewegung bleiben, doch dieser Gedanke brachte Verzweiflung, denn sie brauchte dringend Ruhe, um neue Kraft zu schöpfen.
    Wieder kam ein Stein ins Rollen, und diesmal knickte ihr Fuß um.
    Die Kälte dämpfte den Schmerz, und sie verzog nicht einmal das Gesicht. Doch als sie fiel und sich mit der Hand auf dem Boden abfing, bohrte sich ihr die Spitze eines scharfkantigen Steins durch den Handschuh. Wynn hob den Kopf und blickte mit Tränen in den Augen die Rinne entlang. Die obere Öffnung befand sich direkt voraus, und sie begann zu kriechen. Doch als sie das Ende der Rinne erreicht hatte, erstreckte sich vor ihr eine weitere Landschaft aus Eis und Schnee.
    Weit und breit war niemand zu sehen.
    Wynn rollte sich zur Seite und zog die Beine an. Es war besser, die Augen zu schließen und diese Welt nicht mehr sehen zu müssen.
    Übelkeit breitete sich in ihrer Magengrube aus. Die beiden Happen getrockneten Fischs, die sie zum Abendessen gehabt hatte, wollten nach oben zurückkehren.
    Wynn wand sic h – selbst ihr eigener Körper ließ ihr keine Ruhe!
    Die Übelkeit breitete sich aus und wurde zu einem Summen und Knistern in ihrem Kopf.
    Wynn?
    Chap mühte sich durch den Schnee, ohne Spuren oder einen Geruch, dem er folgen konnte.
    Zuerst kehrte er den Weg zurück, den Leesil und er genommen hatten. Vielleicht war Wynn in der Nähe, wenn sie versucht hatte, ihnen zu folgen. Doch diese Möglichkeit erschien Chap immer unwahrscheinlicher, als er die vielen Rinnen und Einschnitte bemerkte, die alle nach oben führten.
    Unter Chaps Reisegefährten nahm Wynn eine Sonderstellung ein. Nur sie hörte seine Worte und fühlte die Feen-Natur in ihm. Aber sie brachte ihm nicht die blinde Verehrung Sgäiles entgegen oder Oshas verwirrte Ehrfurcht, die allen Majay-hì galt. Wynn behandelte ihn nicht wie ein übersinnliches Wesen.
    Und das wusste Chap sehr zu schätzen.
    Er blieb unter

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