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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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einem Felsvorsprung stehen und schloss die Augen. Selbst als er teilweise vom Wind abgeschirmt war, dauerte sein Zittern an. Leesil und er waren nach links geklettert, in eine Rinne mit hohen Felswänden. Dort hatten sie Magiere gefunden, aber Chap konnte sich nicht daran erinnern, andere Spuren gesehen zu haben. Der Schneesturm hatte sie alle verweht.
    Wenn sich Wynn in der Nähe befand, fiel es Chap nicht weiter schwer, ihr seine Gedanken zu schicken. Aber konnte er sie geistig rufen, ohne zu wissen, wo sie sich befand? War er imstande, sie über eine größere Entfernung hinweg zu erreichen, ohne dabei die Aufmerksamkeit der Feen zu wecken?
    SeineArtgenossenentstammtenallenElementen,nichtnurdemdesGeistes,dasbeilebendenGeschöpfeneinebesondersstarkePräsenzhatte.EsgabFeenwesendesWassersundderErde,derLuftunddesFeuers,undsiekonntenjedenbeliebigenOrtaufderWelterreichen.
    Wenn sie fühlten, dass er Wynn rief, ohne dass er wusste, wo sie sich aufhiel t … Vielleicht fanden sie die junge Weise vor ihm.
    Sie hatten schon einmal versucht, Wynn zu töten, im Elfenwald.
    Ein solches Risiko durfte Chap nicht eingehen. Er wandte sich vom Felsvorsprung ab und setzte den Weg nach oben fort, bis er zu einem Sattel zwischen zwei Felsspitzen kam. Diese Stelle sah ganz nach der Rinne mit den beiden hohen Felswänden aus, und Zweifel legte sich schwer auf ihn.
    Wynn war der Erschöpfung nahe gewesen, als sie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Wie hätte sie bis hierher kommen können?
    Er machte kehrt, sprang über den Felssattel und stapfte zu einem weiteren Einschnitt im Berg. Nach nur drei Schritten hielt er inne.
    Selbst wenn Wynn seinen Ruf hört e – sie konnte ihm nicht auf die gleiche Weise antworten. Aber er musste etwas unternehmen. Er konnte nicht weiter durch die Nacht und das Schneegestöber laufen, ohne einen Hinweis darauf, wo sich die junge Weise befand.
    Chap blieb erneut stehen und grub mit den tauben Pfoten, bis er auf den gefrorenen Boden darunter stieß. Er verband seine Gedanken mit dem Element Erde; der Schnee bildete das Symbol für Wasser, der kalte Wind das für Luft und die schwindende Wärme des eigenen Körpers die Verbindung zum Feuer. Mit dem Geist in seinem eigenen lebenden Fleisch öffnete er sich den Elementen der Existenz und erweiterte sein Bewusstsein.
    Er konzentrierte sich auf seine Erinnerungen an die junge Weise, als er rief:
    Wynn?
    Keine Antwort.
    Wynn, melde dich!
    Chap hörte nur den Wind, der über den Hang des Berges heulte.
    Bitte, wenn du mich hörs t … Fühl mich. Selbst wenn dir davon übel wird.
    Still stand er da und lauschte. Bis ihn jähe Panik erfasste und er blindlings den Hang hinauflief.
    Wyn n – antworte mir!
    »Chap? Hie r … Ich bin hier!«
    Er verharrte und stellte die Ohren auf, als er die schwache Stimme hörte, fast vom Sturm verschluckt.
    Ruf noch einmal! Ruf immer wieder, bis du mich siehst!
    »Hie r … in der Rinne.«
    Chap wirbelte herum und sprang über den Hang.
    Wynns Stimme erreichte ihn nur, weil der Wind sie zu ihm trug, und deshalb wandte er sich den über die Felsen fauchenden Böen zu. Wirbelnde Schneeflocken gerieten ihm in Augen und Ohren, aber er stapfte weiter, bis zu einer Rinne, die an einer Felswand endete.
    »Cha p … in der Rinn e … such nach einem Einschnitt!«
    Er setzte den Weg an der einen Wand entlang fort, wo der Schnee nicht so hoch lag. Es war so dunkel, dass er den Riss erst bemerkte, als er sich direkt davor befand. Eine Rinne öffnete sich dort, vor dem Wind geschützt. Chap kletterte über loses Geröll, und sein Herz schlug schneller, als er einen vertrauten Geruch wahrnahm.
    Ich bin gleich bei dir!
    Und dann sah er Wynn, zusammengerollt am Ende der Rinne.
    Schneeflocken bildeten eine weiße Schicht auf dem Rücken des Mantels. Chap eilte zu der jungen Weisen, und sie streckte ihm die Hand entgegen.
    Du musst versuchen, dich zu bewegen. Leg die Hände unter meine Decke und ins Fell.
    Chap schob den Kopf unter Wynns Mantel und drückte sich an sie, um ihr seine Körperwärme zu geben. Wynn sackte auf seine Schultern und vergrub das Gesicht an seinem Hal s – die Erschöpfung schien sie schwerer zu machen.
    Ermusstesiewachhalten,unddeshalbplapperteergeistigdrauflos.
    Wir haben Magiere gefunden. Sie ist sicher. Die anderen sind bei ihr im Lager. Du musst bis morgen früh überleben, dann siehst du sie wieder. Alles wird gu t … Wynn?
    Sie bewegte sich nicht.
    Leg die Hände in mein Fell, jetzt sofort!
    Mit den Zähnen zog Chap

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