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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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die Schnüre von Wynns Mantel auf und steckte den Kopf durch die Öffnung. Die ganze Zeit über schickte er ihr seine Gedanken und versuchte, sie wach zu halten.
    Wynns Finger strichen durch sein Fell.
    »D u … stinkst«, brachte sie zwischen klappernden Zähnen hervor. »Du brauchs t … ein Bad.«
    Chap atmete tief durch. Du duftest auch nicht gerade wie eine Frühlingsblume.
    Der kurze Moment der Erleichterung verstrich. Chap hob den Kopf und sah sich wachsam um, nach Stein für Erde, Schnee für Wasser und Wind für Luft. Wynn und er würden immer von den Elementen umgeben sein.
    Chap hoffte, dass nur die junge Weise ihn gehört hatte.
    Hkuan’duv hatte Dänvârfij als Wache im Lager zurückgelassen und hockte nun zusammen mit A’harhk’nis und Kurhkâge hinter eisverkrusteten Felsen. Noch immer heulte der kalte Wind, und das Schneegestöber dauerte an. Über den Hang hinweg beobachtete Hkuan’duv, wie Sgäilsheilleache und Osha zu ihrer kleinen Höhle zurückkehrten und darin verschwanden.
    »Was hast du zuvor beobachtet?«, fragte Hkuan’duv.
    A’harhk’nis wandte den Blick nicht von der Höhle ab. »Die Menschenfrau namens Magiere brach allein auf und kletterte den Hang empor. Kurze Zeit später folgten die anderen, zögerten aber und teilten sich in zwei Gruppen. Ich vermute, sie wussten nicht, wohin die Frau unterwegs war. Das Halbblut und der Majay-hì brachten sie später zurück, und ich habe dir Bericht erstattet.«
    »Wo ist die kleine Frau?«, fragte Kurhkâge.
    A’harhk’nis schüttelte den Kopf. »Sie war noch nicht zurückgekehrt, als ich diesen Ort verließ.«
    Lautes Bellen kam aus der kleinen Höhle. Der silbergraue Majay-hì sprang heraus und eilte am Hang empor. Hkuan’duv runzelte die Stirn und richtete sich ein wenig auf, um das Geschehen besser zu beobachten.
    »Was ist passiert? Was veranlasst sie dazu, während eines nächtlichen Sturms unterwegs zu sein?«
    Die beiden anderen Anmaglâhk wussten keine Antwort.
    Hkuan’duv wartete, aber sonst verließ niemand die Höhle.
    »Sollen wir dem Majay-hì folgen?«, fragte Kurhkâge.
    Hkuan’duv überlegte. Der Hund war bereits im Schneegestöber verschwunden.
    »Bleibt aus dem Wind«, wies er seine Begleiter an. »Der Majay-hì soll uns nicht wittern.«
    Lautlos kletterten sie über Felsen und Schnee, und A’harhk’nis übernahm die Führung.
    Zum Glück kam der Majay-hì in den Schneewehen nicht mit voller Geschwindigkeit voran. A’harhk’nis bedeutete ihnen gelegentlich, langsamer zu werden oder die Richtung zu ändern. Sie blieben ein ganzes Stück hinter dem Majay-hì, kamen ihm gerade nahe genug, damit sie im Schneesturm seine schattenhafte Gestalt sahen.
    Der Schnee fiel so dicht, dass A’harhk’nis mehrmals stehen blieb, um sich zu orientieren. Als sie einen Felssattel passierten, hörte Hkuan’duv einen Ruf.
    »Chap? Hie r … Ich bin hier!«
    Die Anmaglâhk versteckten sich rasch, als der Majay-hì kehrtmachte. Alle drei sanken vor einem Felsvorsprung in den tiefen Schnee und breiteten ihre weißen Mäntel au s – auf diese Weise sahen sie aus wie kleine Felsbrocken.
    Der Majay-hì lief an ihnen vorbei in eine Rinne mit hohen Felswänden.
    Die drei Elfen erhoben sich wieder und schlichen weiter, diesmal mit Hkuan’duv an der Spitze.
    War der erschöpfte Ruf von der kleinen Menschenfrau gekommen? Warum hatte sich der Majay-hì allein auf die Suche nach ihr gemacht?
    Hkuan’duv begriff, dass sie höher waren, als er zunächst gedacht hatte, vielleicht nicht mehr weit von den höchsten Gipfeln entfernt. Konnte die kleine Menschenfrau Magieres Ziel gefunden haben? Und wenn das tatsächlich der Fall wa r – warum hatte sie sich dann allein auf den Weg gemacht?
    Zu viele Fragen ohne Antworten. Und dann beobachtete er, wie sich der Majay-hì am Ende der Rinne zur Seite wandte und hinter der Felswand verschwand.
    Hkuan’duvlegtesichaufdenBauchundkrochnachvorn.ErzogsichdieweißeKapuzetiefinsGesichtundspähtedurchdenEinschnitt.
    Eine weitere Rinne führte durch das Felsgestein, und an ihrem Ende kauerte jemand auf der linken Seite. Hkuan’duv erkannte die kleine Menschenfrau; ihr Mantel wölbte sich, und darunter bewegte sich etwas. Sie murmelte einige Worte, so leise, dass Hkuan’duv nichts verstand, und dann kam der Kopf des Majay-hì unter dem Mantel hervor.
    Hkuan’duv schob sich vorsichtig durch den Schnee zurück an die Felswand. Ein Majay-hì riskierte sein Leben für einen Menschen. Nie zuvor hatte ein

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