Dhampir - Götterjagd
Kutte zwischen den Zähnen, deren Stoff bereits halb zerrissen war. Der kräftig gebaute Untote taumelte, und im gleichen Moment war Sgäile heran und hob Leesils alte Klinge.
Der Untote fing sich, wirbelte herum und schwang seinen Eisenknüppel.
Leesils Hand löste sich von der Schulter des früheren Mönchs. Er taumelte, und Sgäile duckte sich gerade noch rechtzeitig, um nicht von der Eisenstange getroffen zu werden. Sie schwang weiter herum und zielte genau auf Leesils Nacken.
Es war ihm nicht möglich, das Gleichgewicht wiederzufinden, und er hob beide Klingen.
Stahl prallte auf Stahl, so heftig, dass Leesils Arm zitterte und er endgültig das Gleichgewicht verlor. Er fiel und landete schwer auf dem Boden.
Der Untote drehte sich um und lief über die steinerne Brücke.
Magiere wünschte sich den alten Zorn herbei und drängte alles beiseite, was nicht Welstiel betraf. Die Wut kam, als sie zum ersten Mal ausholte und zuschlug.
Welstiel parierte den Hieb mit seinem Langschwert, während schwarzes Blut von der verstümmelten anderen Hand tropfte. Er wich noch einen Schritt zurück und lockte Magiere damit weiter auf den Steg. Dampf machte ihr Haar feucht, und einzelne Strähnen klebten an ihren Wangen.
»Dies ist nicht nötig!« Welstiel brüllte fast. »Ich weiß, dass jenes Wesen zu dir spricht und dich zu täuschen versucht. Hör nicht auf die Stimme, die im Schlaf flüstert und mit uns beiden gespielt hat! Alles, was ich getan habe, diente dem Schutz der Kuge l … «
»Damit du sie bekommst!«, erwiderte Magiere.
Die Erwähnung der flüsternden Stimme, der Verbindung zwischen ihr und ihm, ließ den Zorn in Magiere anwachsen. Sie knurrte und holte erneut aus.
Welstiel senkte sein Langschwert und wehrte das Falchion damit ab.
Wieder prallte Stahl auf Stahl, und Welstiel schwankte, drehte dabei das Schwert. Das Falchion glitt daran entlang und zur Seite. Mit einer fließenden Bewegung hob Welstiel seine Klinge und schlug nach Magieres Hals. Ihr blieb nicht genug Zeit, mit dem Falchion zu parieren, und deshalb duckte sie sich.
Das Langschwert strich über ihren Kopf hinweg. Magiere stieß mit ihrer Waffe zu und traf Welstiels Seite.
Er riss den Mund auf und wich einen weiteren Schritt zurück.
Die Klinge, die er geschaffen hatte, um sich gegen ihren Vater zu verteidigen, wurde nun gegen ihn eingesetzt. Er fühlte ihr Brennen wie jeder andere Untote.
Sein Schmerz erfüllte Magiere mit Genugtuung und dem Wunsch, ihm noch mehr Leid zuzufügen.
Als Magelia nach der Geburt im Bett verblutet war, hatte Welstiel ihr einziges Kind genommen, die Frucht der Vergewaltigung durch einen Untoten und des Blutrituals eines Nekromanten.
Doch Bryen und Ubâd existierten nicht mehr. Welstiel sollte für alle drei leiden.
Mit der freien Hand griff Magiere nach hinten und zog den langen silbernen Kriegsdolch hinter ihrem Gürtel hervor.
Leesil drehte sich auf die Seite und schlug nach dem Bein des Untoten. Seine Klinge traf die Wade, schnitt durch Stiefel und Hose. Der Vampir drehte ruckartig den Kopf.
DerBlickirrglitzernderAugenrichtetesichaufLeesil.DasGeschöpfschlugmitseinemEisenknüppelzu,undLeesilwichaus.Steinsplitterspritzten ihm ins Gesicht, als die Stange auf den felsigen Boden traf.
Leesil drückte seine Klinge darauf, bevor der Untote sie wieder heben konnte. Chap sprang hervor, biss ins andere Bein des Vampirs, und Leesil konnte deutlich den Riss erkennen, den seine Waffe in der Wade verursacht hatte.
Es rann noch etwas schwarze Flüssigkeit übers Bein, aber die Wunde existierte nicht meh r – sie hatte sich bereits geschlossen.
Die Eisenstange bewegte sich. Es quietschte, und Funken stoben, als sie unter Leesils Klinge hervorkam. Leesil sah nach oben und beobachtete, wie Sgäile zutrat.
Der Kopf des Untoten ruckte nach hinten. Chap biss erneut zu, diesmal in die Seite des Knies.
»Über den Rand!«, rief Sgäile. »In die Tiefe!«
Chap bohrte die Zähne noch tiefer ins Knie, und Leesil trat nach dem anderen Bein des Untoten.
Sgäile wirbelte um die eigene Achse, und sein Fuß traf erneut.
Leesil erhaschte einen Blick auf Magiere.
Welstiel wich über die steinerne Brücke zurück, und Magiere griff ihn an, sowohl mit ihrem Falchion als auch mit dem Dolch.
Magiere drehte den Dolch und hielt ihn mit der Spitze nach unten. Das schwere Falchion war langsamer als Welstiels Langschwert, und mit dem Dolch ließ sich nicht gut parieren. Aber die Klinge am Unterarm verhinderte vielleicht, dass sie
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