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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Brauen. Was würde er zu alldem sagen? Was gab es überhaupt zu sagen? Aber der Anblick seines braunen Gesichts und des hellen Haars holte sie aus jener Hölle.
    »Wo ist Chane?«, fragte er sanft.
    Die Worte brachten Magiere ganz zurück. »Ich weiß nicht.«
    Leesil drehte sich um, und Magiere bemerkte Sgäile und Chap am Ende der steinernen Brücke.
    »Bleibt dort!«, rief sie ihnen zu. »Bewacht den Tunnel. Chane treibt sich irgendwo herum.«
    Chap lief los, und Sgäile folgte dem Hund vom Steg hinunter. Leesil wandte sich wieder Magiere zu.
    »Lass mich deinen Arm ansehen.«
    Sie hatte die Wunde ganz vergessen, und seltsamerweise spürte sie nicht den geringsten Schmerz. Leesil zog die beiden blutverschmierten Ränder des Schnitts in ihrem Wollpullover auseinander, wischte mit den Fingerkuppen vorsichtig Blut vom Ar m … und hielt plötzlich inne.
    Magiere sah keine Wunde, nicht einmal eine Narbe.
    »Selbst du heilst nicht so schnell«, sagte Leesil beunruhigt. »Ich habe gesehen, wie sich bei dem großen Untoten eine Wunde sehr schnell schloss. Was geht hier vor?«
    Welstiel hatte behauptet, in der Präsenz der Kugel praktisch unverwundbar zu sein, im Gegensatz zu Magiere. Offenbar hatte er sich geirrt, wodurch sie sich allerdings nicht besser fühlte. Sie drehte sich auf einem Knie und sah zur Kugel. Li’kän stand noch immer da und starrte auf sie hina b – auf der Plattform hatte sich nichts geändert.
    »Komm!«, drängte Leesil. »Bevor wir weitere Überraschungen erleben.«
    Er ergriff ihren Arm und half ihr hoch.
    Magiere hob ihr Falchion auf, steckte es aber ebenso wenig in die Scheide wie den Dolch. Als sie die Plattform betrat, hielt sie den Blick auf die weiße Untote gerichtet.
    Dieses uralte Geschöp f – oder das Etwas, das es kontrolliert e – wollte, dass Magiere die Kugel bekam. Aber warum hatte Li’kän nichts unternommen, um ihr gegen Welstiel zu helfen?
    »Was ist mit ihr?«, fragte Leesil.
    Magiere atmete tief durch. »Ich glaube, sie war schon sehr lange nicht mehr hier unten. Beim Anblick der Kugel ist sie einfach erstarrt.«
    »Was hat es mit der Kugel auf sich?«, flüsterte Leesil.
    Darauf wusste Magiere keine Antwort. Sie war weder Mystikerin noch Weise und bezweifelte, dass selbst solche Leute imstande gewesen wären, diese Kugel zu verstehen. Sie war nur eine Trickbetrügerin, die es satthatte, arme Bauern hereinzulegen, und eine Dhampir, unter den schlimmsten denkbaren Umständen geboren. Doch der Instinkt sagte ihr, dass die Kugel an diesem Ort nicht mehr sicher war, und das mussten auch die Chein’âs gewusst haben.
    Sie hatten ihr den Reif geschenkt, den Wynn Thôrhk nannte.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend schob Magiere das Falchion in die Scheide und den Dolch hinter den Gürtel. Dann warf sie das Haar zurück und löste den Reif vom Hals. Die Verdickungen an seinen Enden und die Aussparungen in der Spitze, die aus der Kugel ragt e … War der Reif vielleicht eine Art Griff, an dem man die Kugel tragen konnte?
    Leesil runzelte die Stirn, als Magiere den Reif über die Spitze hielt.
    Die Knäufe glitten durch die Rillen und senkten sich dann in die Aussparungen. Mit beiden Händen ergriff Magiere den Reif wie den Henkel eines Eimers und versuchte, die Kugel aus dem steinernen Ständer zu ziehen.
    Sie hatte Widerstand erwartet. Woraus auch immer die Kugel und ihre Spitzen oben und unten bestande n – das Material sah schwer aus. Zu ihrer Überraschung ließ sich die Kugel leicht anheben.
    Ein Summen umgab Magiere plötzlich und füllte die ganze Höhle. Oder befand es sich in ihrem Innern, vibrierte durch ihre Knochen und hallte in ihrem Kopf?
    »Nein!«, rief Leesil. »Leg sie zurück!«
    Magiere fühlte, wie ihr Wassertropfen ins Gesicht fielen. Sie sah sie auf ihren Händen, als sich die Feuchtigkeit um sie herum zu verdichten schien. Licht kam von unten, und sie senkte den Blick.
    Die Spitze hing frei und baumelte an den Knäufen des Reifes. Magiere hatte nicht beide Gegenstände zusammen gehoben, sondern die Spitze aus der Kugel gelöst.
    DieKugelruhtenochimmerimStänder,unddasLichtkamvonih r – sieschiensichinLichtverwandeltzuhaben.DerGlanzspiegeltesichindeneinzelnenWassertropfenaufMagieresArmenundHändenwider.
    Regenbogenfarben wogten durch die Kugel und verschmolzen plötzlich miteinande r – das Artefakt erstrahlte blaugrün.
    »Setz die Spitze wieder in die Kugel!«
    Magiere hörte Leesils Ruf, konnte sich aber nicht umdrehen. Das Licht brannte so heiß,

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