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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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gelernt hatte, seine Körperwärme zu kontrollieren und zu bewahren. Es schneite wieder, und Wind kam auf. Es fiel ihm schwer, Arme und Beine zu bewegen, als er von der Felswand fortkroch, um besser Ausschau halten zu können.
    »Sgäilsheilleache und Osha«, flüsterte Dänvârfij.
    Hkuan’duv sah zu ihr zurück. Sie war blass; selbst die Lippen hatten ihre Farbe verloren. Als er wieder nach vorn blickte, traten die anderen durchs Tor, und er duckte sich in den Schnee.
    Magiere ging voraus, mit einem quadratischen Gegenstand unter dem Arm und einem größeren Bündel auf dem Rücken. Hinter ihr kamen Léshil und Sgäilsheilleache, die einen schweren Gegenstand in einer Art Hängematte trugen. Der Majay-hì lief in der Nähe, und den Abschluss bildeten Osha, der ein ebenso großes Bündel trug wie Magiere, und die kleine Menschenfrau.
    Hkuan’duvbeobachtetedieGruppe,undseineAufmerksamkeitgaltinsbesonderedenbeidengroßenBündelnsowiedemGegenstand,denLéshilundSgäilsheilleachetrugen.WeitereKomplikatione n … Erwusstenicht,beiwelchemderObjekteessichumdasArtefakthandelte.
    »Offenbar ist Magiere erfolgreich gewesen«, flüsterte er.
    »Nehmen wir ihnen den Gegenstand ab?«, fragte Dänvârfij. Ihre Stimme klang schwach, aber sie hielt den Bogen fest in den Händen.
    »Nicht hier«, erwiderte Hkuan’duv. »Wenn sie weiter von diesem Ort und der Hüterin entfernt sind.«
    Von der weißen Frau war weit und breit nichts zu sehen, aber Hkuan’duv hielt es für besser zu warten. Er wollte keine neue Konfrontation mit ihr riskieren.
    Als die Gruppe die Hälfte des Hochplateaus hinter sich gebracht hatte, kroch er zu Dänvârfij zurück.
    Ihr eingefallenes Gesicht wirkte noch blasser als vorher, und unter der Kapuze hatte sich Raureif am Haar gebildet. Ihre Pupillen waren sehr klein.
    »Geht es dir gut?«, fragte Hkuan’duv.
    »Natürlich«, flüsterte sie.
    Trotzdem öffnete er seinen Mantel und zog sie an seinen Körper, obwohl es ihm nicht viel besser ging als ihr.
    »Es dauert nicht mehr lange«, sagte er.
    Dänvârfij lehnte sich stumm an ihn. Als Magieres Gruppe das Ende des Hochplateaus erreichte, fiel der Schnee dichter, und der Wind war stärker geworden.
    »Bei diesem Wetter kommen sie nicht weit«, sagte Hkuan’duv. »Bestimmt bleiben sie in ihrem Lager.«
    Dänvârfij gab keinen Ton von sich, als er aufstand. Sie wollte sich ebenfalls erheben, aber dabei rutschte ihr der Bogen aus den Händen. Einen Moment später sank sie in den Schnee.
    Hkuan’duv kniete sich rasch hin, drehte sie herum und wischte ihr Schnee vom Gesicht.
    Dänvârfijs Augen waren geschlossen, und sie atmete flach.
    Der böige Wind fauchte, als Hkuan’duv den Bogen auseinandernahm und die Teile unter seinem Mantel auf den Rücken band. Als er sich Dänvârfij über die Schulter legte und die ersten Schritte machte, zitterten ihm die Knie. Die lange Nacht hatte ihn mehr Kraft gekostet, als ihm bisher klar geworden war. Mühsam wankte er durch den Schnee.
    Als er das Ende des Plateaus erreichte, war das Zischen des Winds so laut, dass er Dänvârfijs Atem nicht mehr hörte. Er kletterte die Felswand hinab, suchte dabei mit einer Hand am kalten Gestein nach Halt.
    Da ihre Mission unmittelbar vor dem Abschluss stand, hätte er Dänvârfij zurücklassen und alles zu Ende bringen sollen, doch das brachte er nicht fertig. Vielleicht war er inzwischen zu alt geworden und ließ deshalb in seiner Entschlossenheit nach. Wie auch immer, allein würde Dänvârfij im heraufziehenden Schneesturm nicht überleben.
    Und Hkuan’duv hätte Dänvârfijs Verlust nicht überlebt.
    Er senkte den Kopf und setzte den Weg fort. Als er durch die Rinne kam, schenkte er Kurhkâges schneebedeckter Leiche kaum Beachtung. Kurze Zeit später erreichte er ihr Lager und stellte fest, dass das Zelt halb unterm Schnee begraben lag. Er setzte Dänvârfij ab, entfernte den Schnee, zog seine Gefährtin ins Zelt und griff nach dem Dungbeutel.
    Am Eingang entzündete er ein Feuer und hoffte, dass es eine Zeit lang brennen würde, als er neben Dänvârfij unter die Mäntel kroch. Er drückte sich an sie und fügte der Wärme des Feuers seine eigene hinzu.
    Für einen Moment schloss Hkuan’duv die Augen und versuchte, nicht der Erschöpfung zu erliegen.
    Als er die Lider wieder hob, hörte er keinen Wind, und draußen war es dunkel. Dänvârfij bewegte sich neben ihm.
    »Wo sind wir?«, murmelte sie.
    Er kroch zum Eingang des Zelts. Schnee hielt dort die Plane fest, und mit

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