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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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spielen«, sagte Leesil. »Wie sonst könnte ich genug Geld für den Winter verdienen?«
    Magiere schloss die Augen und stellte sich gemütliche Abende vor, an denen sie sich nur fragen musste, was sie den Gästen zum Essen anbieten sollte und warum die letzte Bierlieferung auf sich warten ließ. Zufrieden schob sie einen Arm unter Leesils Rücken.
    Im Raum mit der Treppe lagen geköpfte Untote. Weiter unten in der Höhle war die weiße Vampirin gefangen. Und ihr Herr hatte sich irgendwie einen Weg in Magieres Träume gebahnt.
    Aber Leesil wollte sie einfach nur halten und von ihrer Taverne reden, ihrem Zuhause, als sei überhaupt nichts geschehen.
    Sie ließ ihn reden.
    Wynn überprüfte Sgäiles Verband, obwohl er dabei unruhig wurde. Die Wunde war sauber, aber sie befürchtete nach wie vor, dass das Schlüsselbein gebrochen war.
    »Keine bleibenden Muskelschäden, nehme ich an«, sagte sie. »Aber die Heilung wird eine Weile dauern.«
    Osha lehnte an der Wand. Wynn hatte ein Stück vom Saum ihres Elfenumhangs abgeschnitten und ihm damit den Kopf verbunden, aber gegen seine Schmerzen konnte sie nichts ausrichten. Wenigstens war er wieder zu sich gekommen; das hielt sie für ein gutes Zeichen. Chaps Hals heilte, doch Wynn dachte voller Sorge an mögliche Infektionen. Immerhin war der Hund von zwei wandelnden Leichen gebissen worden.
    Sgäile sah Wynn in die Augen.
    »Ich danke dir«, sagte er.
    Sie setzte sich auf die Fersen und seufzte. »Leider habe ich keine Salbe. Wenn wir bei der Gilde wären, könnte ich dir einen Umschlag gegen Infektionen machen.«
    Sgäile schüttelte den Kopf. »Mach dir keine Sorgen! Es ist eine saubere Wunde.«
    Wynn befürchtete noch immer eine Rüge, weil sie in der Nacht losgelaufen war, doch Sgäile lehnte nur den Kopf an die Wand und schloss die Augen. Vielleicht war er einfach zu müde.
    Wynn stand auf, ging zur Tür und sah in den dunklen Flur. Von der nächsten Tür, etwa zehn Schritte entfernt, kam das matte orangefarbene Licht eines glühenden Kristalls. Sie sah zu Osha zurück.
    »Ruh dich aus!«, sagte Wynn. »Ich sehe nach Magiere und Leesil.«
    Er wollte aufstehen. »Du kannst nicht allein gehen.«
    Sgäile rührte sich seltsamerweise nicht. Wynn trat zu Osha und drückte ihn auf den Boden zurück. Er widersetzte sich nicht, begann aber zu protestieren.
    »Wyn n … «
    »Chap begleitet mich. Und jetzt ruh dich aus!«
    Als sie erneut zur Tür ging, fühlte sie sich von leichter Übelkeit erfasst.
    Wir sollten Magiere und Leesil in Ruhe lassen.
    Sie sah auf Chap hinab. »Ich weiß.«
    Wohin willst du?
    Wynn seufzte schwer. »Ich kann diesen Ort nicht ohne weitere Antworten verlassen.«
    Sie holte ihren Kaltlampen-Kristall hervor, rieb ihn und ging durch den Korridor. Chap lief voraus und versperrte ihr den Weg.
    »Willst du vielleicht behaupten, du hättest nicht daran gedacht?«, flüsterte Wynn. »Wir können diesen Ort nicht verlassen, ohne zu wissen, was die Bibliothek enthält! Wer außer mir könnte dort etwas Wichtiges finden?«
    Chap zögerte, aber schließlich drehte er sich um und lief wieder los.
    Wir können nicht die ganze Nacht suchen, und du kannst nicht viel mehr tragen, wenn wir die Burg verlassen. Triff also eine sorgfältige Auswahl!
    »Domin Tilswith würde es mir nie verzeihen, wenn ich nicht einmal den Versuch unternähme, etwas aus der Bibliothek mitzubringen.«
    Was auch immer du auswähls t – wie willst du es fortschaffen? Du hast keinen Rucksack, und ich bezweifle, dass die anderen noch einmal hierher zurückkehren wollen, bevor wir die Berge verlassen.
    »Wir sind nicht die Einzigen, die hierhergekommen sind«, erwiderte Wynn. »Und die anderen haben Rucksäcke mitgebracht.«
    Chap wurde langsamer, blieb aber nicht stehen, als er Wynn aus zusammengekniffenen Augen ansah. Die junge Weise war sicher, dass er ihre Absicht verstanden hatte, als sie den Raum mit der Treppe erreichten.
    Schwarzes Blut bedeckte den Boden rings um die vier kopflosen Leichen. Auf dem Weg zum Arbeitszimmer hatten Leesil und Sgäile die Köpfe in den Flur mit den Säulen geworfen, um sie von den Körpern zu trennen. Bedauerlicherweise hatten sie kein Lampenöl, um die Leichen zu verbrennen.
    Wynn schluckte.
    Also los !
    Mit dem Stiefel drehte Wynn den Körper einer kleinen Frau um und stellte fest, dass eine zusammengerollte Plane mit Stricken auf ihren Rücken gebunden war. Sie legte den Kaltlampen-Kristall beiseite und nahm Magieres alten Dolch zur Hand.
    Damit schnitt

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