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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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schob sich Wynn an ihm vorbei.
    »Komm, Chap«, sagte sie, »sehen wir nach Leesil.«
    Chap folgte ihr, beobachtete dabei die Besatzungsmitglieder und zeigte seine Zähne. Als sie an Osha vorbeikamen, berührte Wynn ihn am Arm und sagte leise:
    » Alhtahk âma âr tú.«
    Die Anspannung wich von Osha. Er lächelte sanft und neigte den Kopf.
    Es fiel Magiere nicht schwer, Wynns Worte als einen Dank zu verstehen.
    Sgäile warf Magiere noch einen warnenden Blick zu, bevor er die Treppe des Achterschiffs hochging.
    Magiere schnaubte nur und wandte sich u m – sie wollte noch nicht nach unten gehen, wo sie keine Gelegenheit hatte, die Besatzung im Auge zu behalten. Doch anstatt die Elfen zu beobachten, glitt ihr Blick übers Meer nach Süden.
    Nacht für Nacht führte Welstiel die neuen Untoten durchs Gebirge, und die ständige Wachsamkeit, die sie erforderten, zerrte an seinen Kräften. Aber sie mussten unbedingt die Ostküste erreichen, wenn möglich vor Magiere.
    Er sehnte sich nach ruhiger Einsamkeit. Die Morgendämmerung kündigte sich an, und er beobachtete, wie Chane die Zelte für den Tag aufbaute. So weit oben in den Bergen gab es kaum Leben; alles wirkte trist und düster.
    WennWelstielMagieresPositionfestzustellenversuchte,hattesiejedesMaleineunmöglichscheinendeStreckenachSüdenzurückgelegtundsichnochmehrderStelleanderOstküstegenähert,dieauchseinZielwar.BeianderenGelegenheitenbliebsiemehrereTagelanganeinemOrt.DiesbestätigteWelstielsVermutung,dasssiemiteinemSchiffunterwegs war, das auf dem Weg nach Süden in Häfen haltmachte.
    Chane erwies sich wieder als nützlich und suchte Felsvorsprünge oder kleine Baumgruppen für die Zelte, auf dass sie Schutz vor dem Tageslicht fanden. Gelegentlich kochte er nachts Tee und brachte die Neuen schließlich dazu, davon zu trinken, nachdem er ihnen mehrmals ein Beispiel gegeben hatte. Welstiel konnte sie nur mit direkten Befehlen veranlassen, irgendetwas zu tun.
    Aber Chanes Verdrießlichkeit nahm immer mehr zu; er sprach kaum mehr ein Wort.
    Die beiden jüngeren Männer krochen auf Händen und Knien umher und schnüffelten immer wieder, wie auf der Suche nach etwas. Die ältere Frau wanderte zwischen den großen Felsen am Rand des Lagers und flüsterte vor sich hin. Der ausgezehrte Mann mit dem silbergrauen Haar folgte ihr auf Schritt und Tritt.
    Der Mann mit dem lockigen Haar hockte abseits der Zelte und wippte auf den Fersen. Sein Mund stand offen, und manchmal verdrehte er die Augen. Als sich Welstiel einmal von ihm abwandte und ihn dann wieder ansah, stellte er überrascht fest, dass der Mann ihn mit einem durchdringenden Blick beobachtete.
    Nur die junge dunkelhaarige Frau, auf deren Rettung Chane bestanden hatte, schien sich einen Rest von Vernunft bewahrt zu haben. Sie sprach nie, half Chane aber dabei, die Zelte aufzubauen oder ein Lagerfeuer anzuzünden.
    Das ständige Aufpassen ermüdete Welstiel, und auch er fühlte, dass er neue Lebenskraft brauchte. Wenn er Nahrung mithilfe seiner besonderen Methode aufnahm, so reichte sie ihm normalerweise für einen Mond. Aber das spezielle Elixier, das er trank, Schlafmangel und die Notwendigkeit, über seine Diener zu wachen, verbrauchten seine Kräfte schneller als erwartet. Welstiel fühlte Hunger.
    Er kramte in seinem Rucksack und suchte nach den braunen Flaschen mit der Lebenskraft der Mönche. Als er sie ganz unten fand, wuchs plötzlich seine Anspannung, und es widerstrebte ihm, sie auch nur zu berühren.
    Abgesehen von dem weißen Keramikbehälter im Kasten mit dem Messingnapf fand er nur zwei Flaschen. Es hätten drei sein sollen. Die neuen Untoten wussten nicht, wie er seine Nahrung aufnah m – nur Chane wusste davon.
    WelstieleiltezumnächstenZeltundrissdieEingangsplanebeiseite.
    Drinnen saß Chane neben der jungen Frau und zeigte ihr ein entrolltes Pergament.
    »Du hast etwas von mir genommen«, sagte Welstiel.
    Chanes Sachen lagen neben ihm. Ohne zu zögern, griff er in seinen eigenen Rucksack und holte die fehlende Flasche hervor.
    »Hier!«, krächzte er und warf sie Welstiel zu.
    Welstiel fing sie. Er brauchte die Flasche nicht zu öffnen. Ihr Gewicht teilte ihm mit, dass sie leer war.
    »Hast du es getrunken?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete Chane.
    Er wandte sich wieder der Frau zu und zeigte ihr erneut das Pergament. Sie sah darauf hinab, richtete den Blick dann auf ihn und wusste offenbar nicht, was er von ihr erwartete.
    Welstiels Verwirrung wuchs. Die Neuen wussten nichts von seinen Artefakten

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