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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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des Herz-Raums und wartete.
    »Du darfst eintrete n … Hkuan’duv«, ertönte drinnen eine Stimme.
    Vorsichtig öffnete er die Tür und blickte in den Raum.
    In der Mitte wölbte sich der Boden nach obe n – es sah aus wie der braune Rücken eines jungen Wals, der durch den Rumpf des Schiffes ragte. Die Oberfläche des Holzes war dort leicht gewellt und geriffelt wie die Wurzel eines großen Baums. Hkuan’duv wusste: An jener Stelle ragte der Wurzelschweif des Schiffes ins Wasser. Seine ständigen pendelnden Bewegungen trieben das Schiff an und machten es schneller als alle Segler der Menschen.
    Auf beiden Seiten ragten Vorsprünge aus den Wänden, und ansonsten enthielt der Raum kaum etwas andere s – abgesehen von der Gestalt darin.
    Auf einem der Vorsprünge saß eine Frau, gekleidet in eine schlichte Hose und einen Kasack aus einfachem Leinen. Das Haar war auf dem Kopf geflochten und die Haut heller als die der meisten An’Cróan. Sie saß mit dem Rücken an die Wand gelehnt.
    »Easàill e … singst du nicht für das Schiff?«, fragte Hkuan’duv und setzte sich neben sie.
    »Es schläft eine Weile«, antwortete sie. »Und seine Träume reichen tief in den Ozean.«
    »Ich muss erneut darum bitten, dass du mich hier allein lässt«, sagte er. »Ich werde versuchen, den Schlaf des Schiffes nicht zu stören.«
    Die Hkæda eines Schiffes ließ nur selten jemandem im Herz-Raum allein, und Hkuan’duvs wiederholte Bitten mussten ein Zumutung für sie sein. Aber Easàille streckte die Arme, zuckte die Schultern und lächelte.
    »Noch mehr geheime Gespräche mit der Hkæda eines anderen Schiffes«, erwiderte sie leise und gab sich eifersüchtig. »Oder ist es vielleicht eine Hkomas, um die du heimlich wirbst?«
    »Für so etwas bin ich zu alt«, sagte Hkuan’duv. »Und warum sollte ich solche Gesellschaft woanders suchen, wenn ich hierherkomme?«
    Bei seinem Versuch, ihr Kokettieren zu erwidern, verdrehte sie die Augen. Dann klopfte sie ihm kurz aufs Bein und ging.
    Als Hkuan’duv allein war, erhob er sich und legte die Hände auf die Wölbung in der Mitte des Raums. Mit den Fingern strich er übers wellige Holz, spürte die Vibrationen darin und fragte sich, wie es sein mochte, Hkæda zu sein, in den Tiefen zu schlafen und an den Träumen eines Päirvänean teilzunehmen.
    Avranvärds Stimme erklang inmitten seiner Gedanken. Bist du da?
    Es regte sich nicht etwa Erleichterung in Hkuan’duv, sondern Ärger. »Berichte!«
    Mein Hkomas ist besorgt. Morgen machen wir einen nicht geplanten Halt, und er ärgert sich darüber, dass er nicht vorher informiert wurde.
    Hkuan’duv runzelte die Stirn. »Wer hat den Halt angeordnet?«
    Sgäilsheilleache. Den Grund dafür erklärt er nicht. Er meint nur, es sei notwendig.
    Diese unerwartete Veränderung gab Hkuan’duv zu denken. »Will er an Land gehen?«
    Das weiß ich nicht. Er spricht mit niemandem darüber, was er vorhat, nicht einmal mit dem Hkomas.
    Avranvärd klang plötzlich gereizt, und ihr Mangel an Respekt weckte noch mehr Ärger in Hkuan’duv. Warum hatte der Älteste Vater diese junge, unerfahrene Außenstehende als Informantin ausgewählt?
    »Erstatte morgen Mittag und nach der Abendmahlzeit erneut Bericht«, sagte Hkuan’duv.
    Er wartete keine Bestätigung ab und nahm die Hände von der Wurzelwölbung.
    Die Veränderungen bedeuteten, dass der Hkomas dieses Schiffes anhalten und warten musste, bis das andere Schiff die Fahrt fortsetzte. Als er den Herz-Raum verließ, kam Easàille die Treppe herunter. Er beantwortete ihr neckisches Lächeln mit einem kurzen Nicken und kehrte zu seinem Quartier zurück.
    Als das Schiff langsamer wurde und vor Anker ging, blickte Chap über die Seitenwand auf der Steuerbordseite und beobachtete das Ufer. Ansammlungen von Tang lagen auf dem grauen Strand, und dahinter standen Bäume dicht an dicht.
    Kein Hafen. Nicht einmal eine kleine Bucht. Und ein Gebirge, das hinter felsigen Vorbergen aufragte.
    Chap saß auf einer Truhe, und Wynn stand hinter ihm. Sie sahen zu, wie ein Ruderboot zu Wasser gelassen wurde. Mit jedem verstreichenden Moment wuchs Chaps Verwunderung. Erst am Tag zuvor hatte Sgäile diesen nicht vorgesehenen Halt verkündet.
    »Was hat er vor?«, fragte Wynn.
    Ich weiß es nicht.
    Sgäile, Osha, Leesil und Magiere näherten sich der Treppe des Achterschiffs und sprachen alle gleichzeitig. Osha wirkte verwirrt, und Magiere schien sich zu ärgern.
    »Was verbirgst du?«, fragte sie. »Leesil soll mit dir an Land

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