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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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d u … du Schwein!«
    Sie griff nach Chaps feststeckendem Bein und zerrte an den Seilen, um ihn zu befreien.
    Ein Besatzungsmitglied beugte sich über den Rand des Achterschiffs. Magiere bemerkte den Elfen, als er über die Wand sprang. Direkt vor Wynn landete er auf dem Deck. Die junge Weise schnappte erschrocken nach Luft, und bevor sie sich bewegen konnte, packte der Mann ihren Arm.
    Zorn leuchtete in seinen bernsteinfarbenen Augen, als er Wynn auf die Beine zerrte und elfische Worte zischte. Das einzige Wort, das Magiere verstand, lautete »Majay-hì«.
    Chap drehte sich und schnappte nach dem Mann, aber das um sein Bein geschlungene Seil hielt ihn fest.
    Magiere sprang an der Frachtluke vorbei und rief: »Lass sie los!«
    Der hochgewachsene Mann wandte ihr ein strenges, von Falten durchzogenes Gesicht zu.
    Magiere schlug z u – der Rücken ihrer rechten Hand klatschte dem Mann ins Gesicht, und die linke, zur Faust geballt, traf ihn am Bauch. Er krümmte sich zusammen, kippte nach hinten und prallte an die Wand des Achterschiffs.
    Er ließ Wynn los, aber dadurch taumelte die junge Weise gegen Magieres Schulter. Magiere schlang den Arm um sie, damit sie nicht fiel. Um sie herum schien das Sonnenlicht heller zu werden.
    Die Welt begann zu gleißen. Ihre Augen wurden schwarz und tränten.
    »Magiere!«
    Sgäile erschien neben ihr, dichtauf gefolgt von Osha, und sie hielten den zornigen Matrosen zurück. Der Hkomas kam die Treppe des Achterschiffs herunter.
    »Er hat Wynn gepackt!«, knurrte Magiere, deutete auf den Elfen und versuchte, die in ihr erwachende Dhampir unter Kontrolle zu halten.
    »Ich hab es gesehen«, sagte Sgäile schnell. »Aber ihr müsst hiermit aufhören!«
    Der Matrose kam auf die Beine, stieß Sgäiles Hand beiseite und richtete bitter klingende Worte an ihn. Er schüttelte den Kopf und blinzelte mehrmals. Blut tropfte aus einer Platzwunde über dem Wangenknochen.
    Wynn klammerte sich an Magieres Arm fest.
    Chap sprang auf den Matrosen zu und schnappte nach ihm. Der Zorn im Gesicht des Elfen wich Überraschung. Selbst Osha trat erschrocken einen Schritt zurück.
    »Das reicht!«, sagte Sgäile streng, und es folgten einige Worte auf Elfisch.
    »Was sagt er?«, wandte sich Magiere an Wynn.
    Der Hkomas kam näher und antwortete Sgäile. Andere Besatzungsmitglieder ließen ihre Arbeit ruhen und eilten herbei.
    »Der Matrose glaubte, ich hätte einen Majay-hì respektlos behandelt«, erklärte Wynn. »Sgäile weist ihn darauf hin, dass Chap und ich nur miteinander gespielt haben.«
    »So erklärt er das?«, fragte Magiere und fühlte neuen Ärger in sich aufsteigen.
    Immer mehr Elfenstimmen erklangen, doch Sgäile blieb vor Wynn und Magiere stehen, und Osha vor dem Mann, der die junge Weise gepackt hatte. Chap beobachtete das Geschehen stumm, wich aber nicht zurück.
    »Er hat ihnen gesagt, dass uns niemand anrühren soll«, fuhr Wynn fort, »und dass es ein Zeichen von Respektlosigkeit ihm und seinem Schutzversprechen gegenüber wäre. Er betont, dass sich so etwas nicht wiederholen darf.«
    Magiere entspannte sich ein wenig, und als Sgäile sie ansah, nickte sie ihm zu.
    Der Hkomas wirkte verärgert, zog den Matrosen beiseite und rief den anderen Besatzungsmitgliedern etwas zu, die daraufhin zu ihren Pflichten zurückkehrten. Trotz Sgäiles Erklärungen warfen einige von ihnen Chap verwirrte Blicke zu, und in mehreren Gesichtern bemerkte Magiere eine Feindseligkeit, die ihr galt.
    Es war ihr gleich. Sollten sie ruhig kommen und angreifen, wenn sie wollten.
    Sgäile drehte sich zu ihr um. »Du wirst solche Probleme mir überlassen!«
    »Es wird keine Probleme mehr geben, wenn man uns in Ruhe lässt!«, erwiderte Magiere scharf.
    »Wie oft muss ich euch daran erinnern, euch alle, dass ihr unsere Kultur nicht versteht? Eure Unwissenheit in Hinsicht auf unsere Traditionen und der Umstand, dass ihr meinen Rat immer wieder missachte t … «
    »Ihr versteht uns noch weniger als wir euch!«, rief Wynn.
    Die scharfe Stimme der jungen Weisen erstaunte Magiere.
    »Wenn man bedenkt, wie oft ihr heimlich in den Ländern der Menschen unterwegs gewesen seid, wird es höchste Zeit, dass ihr ein wenig Toleranz lernt, anstatt ständig voreilige Schlüsse zu ziehen«, fuhr Wynn fort. »Eure Engstirnigkeit beweist, wie wenig ihr wisst.«
    Sgäile war so verblüfft, dass es ihm die Sprache verschlug, doch dann zeigte sich Ärger in seinem Gesicht, und er setzte zu einer Antwort an. Bevor er etwas sagen konnte,

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