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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Es gab keinen Hinweis darauf, wie tief unter der Erde sie sich befanden.
    Sie folgten dem Verlauf des kurvenreichen Tunnels, vorbei an schroffen Felswänden. Der Boden erwies sich als erstaunlich glatt. Die wenigen Reste von Leesils Geduld schwanden, als das Licht der Fackel endlich das Ende des Tunnels und die große Höhle dahinter erreichte.
    In der Wand auf der anderen Seite fiel ihm sofort ein großes Oval aus schimmerndem Metall auf.
    Magiere schob sich an ihm vorbei und ging direkt darauf zu. Leesil folgte ihr, und Sgäile und Chap schlossen sich ihm an. Als sie bis auf Armeslänge heran war, strich Magiere mit der behandschuhten Hand über das Metall.
    Leesil bemerkte einen kaum sichtbaren, absolut geraden Spalt, der das Oval in zwei Hälften teilte. Aber es gab keine Griffe, um die beiden Türhälften aufzuziehen, und Angeln konnte er ebenfalls nicht entdecken. Gelber Fackelschein spiegelte sich auf der glatten Oberfläche des Metalls wider, dessen silbriger Ton für Stahl zu hell war.
    Das Oval bestand aus dem gleichen Metall wie die Anmaglâhk-Klingen.
    »Es ist warm«, hauchte Magiere.
    Leesil legte die Hand auf das Metall. Es war nicht nur warm, sondern fast heiß.
    »Wendet euch ab!«, sagte Sgäile.
    »Wi e … wie öffnet man diese Tür?«, fragte Leesil.
    Er hörte, wie Kleidung auf den Boden fiel und eine Klinge über Leder strich.
    Chap knurrte.
    »Ihr sollt euch abwenden!«, befahl Sgäile, und seine Stimme hallte durch die Höhle.
    Leesil drehte sich schnell um.
    Sgäile stand vor seinem abgelegten Mantel, das Gesicht verzerrt, als bereiteten ihm jedes Wort und jede Bewegung große Mühe. Er hielt ein Stilett in der Hand aus dem gleichen hellen Metall wie die Tür.
    Chap stand hinter Sgäile und spannte die Muskeln, bereit, sich auf den Elfen zu stürzen.
    Die einzige Erinnerung, die er in Sgäiles Bewusstsein fand, war ein flüchtiges Bild von diesem Ort: Sgäile, der voller Schrecken wartete, während sich die silberweiße Tür öffnete. Das Erinnerungsbild verschwand sofort wiede r – Sgäile schien nicht zulassen zu wollen, dass Magiere oder Leesil erfuhren, wie man die Tür öffnete.
    »Bitt e … tretet zurück«, sagte der Elf etwas ruhiger. »Und wendet euch ab!«
    Magiere schloss die Hand um den Griff ihres Falchions und rührte sich nicht von der Stelle.
    Chap hatte die Anmaglâhk und ihre Paranoia satt. Aber es kam jetzt nur darauf an herauszufinden, was sich hinter dieser Tür befan d – und was Brot’an diesmal ausgeheckt hatte. Chap machte einen Bogen um Sgäile, wandte sich an seine Gefährten und bellte zweimal.
    »Warum bist du ihm gegenüber so gefällig?«, fragte Magiere, hielt den Blick aber auf Sgäile gerichtet.
    »Dies ist lächerlich«, sagte Leesil. »Öffne die Tür, Sgäile!«
    »Sei still!«, zischte Magiere. »Du bist es gewesen, der mit den Augenbinden einverstanden war.«
    Chap bellte erneut. Sie hatten einen weiten Weg hinter sich, und er wollte nicht unverrichteter Dinge umkehren. Er sprang zu Magiere und schnappte nach ihrer Hose.
    Magiere zog das Bein zurück. »Pass bloß auf!«
    Aber schließlich wandte sie sich ab, und mit einem kurzen Blick auf Chap folgte Leesil ihrem Beispiel.
    Sgäile wirkte nach wie vor angespannt, aber er forderte Chap nicht auf, sich ebenfalls umzudrehen. Mit dem Stilett in der Hand trat er zur Tür, hob die Klinge und zögerte.
    »Dein Eid«, sagte er. »Vergiss ihn nicht!«
    Er berührte das Portal mit der Klingenspitze, so leicht, dass es nicht einmal klackte. Einen Moment später knarrte es, und Chap beobachtete, wie der Spalt breiter wurde.
    »Zurück!«, sagte Sgäile und steckte das Stilett ein.
    Chap trat zu Magiere und Leesil, und Sgäile wich ebenfalls von der Tür zurück.
    Die beiden Türhälften schwangen nach außen auf und kratzten dabei über den steinernen Höhlenboden. Heiße Luft schlug ihnen allen entgegen und trug einen Geruch wie von brennenden Kohlen mit sich. Chap fiel plötzlich das Atmen schwer.
    »Ihr gewöhnt euch gleich daran«, sagte Sgäile und hielt sich die Hand vor Mund und Nase.
    Das unangenehme Brennen in Chaps Hals ließ allmählich nach. Leesils Gesicht war gerötet, aber er schien unverletzt zu sein. Magiere hustete, sank auf die Knie und rang nach Luft.
    Leesil ergriff sie an den Schultern. »Magiere!«
    Nach einigen vorsichtigen Atemzügen wies sie mit einem Nicken darauf hin, dass sie in Ordnung war.
    »Du hättest uns warnen können«, ächzte sie.
    »Ich bitte um Entschuldigung«,

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