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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Waffe in der Hand hielt, sich mühsam aufrichtete und zum Riss auf der anderen Seite des Plateaus sah.
    »Sgäile?«, fragte Leesil.
    »Lass dein e … Klingen in de n … Scheiden«, brachte Sgäile hervor.
    Magiere trat taumelnd neben Leesil, die eine Hand auf dem Griff ihres Falchion.
    Etwas bewegte sich am Rand des Plateaus. Konturen zeichneten sich ab.
    Zuerst war es nicht mehr als ein verwaschener Fleck vor dem Glühen. Das Etwas, klein und dunkler als der Fels, kroch aus den roten Tiefen aufs Plateau. Leesil konnte zwei spindeldürre Arme erkennen, als das Wesen nach vorn kroch und etwas hinter sich herzog.
    Es fiel Leesil schwer, eine genaue Vorstellung von der Größe des Geschöpfs zu gewinnen, aber er schätzte, dass es, wenn es sich aufgerichtet hätte, nicht viel größer gewesen wäre als Chap. Dort, wo sich der Kopf befand, öffneten sich zwei horizontale Schlitze.
    Der Blick von zwei Auge n – weiß glühende Kohlen in der Dunkelhei t – richtete sich auf Leesil.
    Das Geschöpf kroch noch etwas weiter und zog einen Sack hinter sich her, etwa halb so groß wie das Wesen selbst. Der graue Stoff des Sacks glänzte, wie von Fäden aus schwarzem Metall oder Glas durchzogen. Dünner Rauch stieg davon hoch und löste sich in der heißen Luft auf.
    »Wa s … «, begann Magiere.
    »Chein’âs«, sagte Sgäile. »Die Brennenden.«
    Aber es war nur einer, und das kleine Geschöpf zerrte an dem Sack. Es hielt inne und starrte mit seinen glühenden Augen, unter denen sich ein kleiner Mund öffnete.
    Ein Kreischen hallte übers steinerne Plateau.
    Leesil zuckte zusammen und hatte das Gefühl, dass es ihm die Trommelfelle zerriss. Das schreckliche Geräusch schien in Kopf und Knochen zu vibrieren.
    »Geh!«, stieß Sgäile hervor, die Hände auf die Ohren gepresst. »Was auch immer es mitgebracht ha t … es ist für dich, Léshil.«
    Chap knurrte und machte einige Schritte nach vorn. Magieres Hand schloss sich um Leesils Arm.
    »Alles in Ordnung«, flüsterte er und befreite sich behutsam aus ihrem Griff.
    Magierezitterte,versuchteabernichtnocheinmal,ihnfestzuhalten.
    Leesil wankte langsam übers Plateau und näherte sich dem schwarzen Wesen mit den glühenden Augen; jetzt konnte er es deutlicher erkennen.
    Es war nicht größer als ein nacktes Kind von sechs oder sieben Jahren und hockte mit krummen Armen und Beinen da. Die Haut war schwarz und ledrig. An den Händen beobachtete Leesil dünne Finger, die in kurzen Klauen endeten, dunkel wie Obsidian. Der Kopf mit den glühenden Augen, den beiden vertikalen Nasenschlitzen und dem kleinen Mund wirkte viel zu groß für den schmächtigen Körper. Zwei kleine Vertiefungen ersetzten die Ohren.
    Leesil hatte das Wesen noch nicht erreicht, als es zu zittern begann.
    Es wich vor ihm zurück und schlang die Arme um sich wie ein missgestaltetes nacktes Kind im kalten Winterwind. Je näher Leesil zu kommen versuchte, desto mehr zitterte das Geschöpf, als ginge der kalte Wind von ihm aus. Leesil blieb stehen, ging in die Hocke und wartete.
    Das Wesen schauderte und gab ein leises Zischen von sic h – es klang wie Wasser auf einem heißen Backblech. Mit beiden Klauenhänden griff es in den Sack, und Leesil glaubte, darin das Aufblitzen von Metall zu sehen. Dann warf das Geschöpf zwei lange Gegenstände aus gewölbtem Metall über den Boden.
    Leesil wich hastig zurück, als die beiden Objekte auf ihn zurutschten. Ihre Form erschien ihm vertraut, und als er sie aus der Nähe sa h …
    Er riss die Augen auf.
    Zwei lange Klingen mit gewölbter Außenseite lagen dort vor ihm und sahen genauso aus wie die Spezialanfertigungen, die er in den Scheiden am Gürtel trug.
    Jene Klingen waren von einem Waffenschmied in Bela hergestellt worden, nach den von Leesil gezeichneten Skizzen. Doch diese beiden Waffen bestanden nicht aus Stahl; dafür schimmerten sie zu rein, selbst im düsteren roten Licht aus dem Riss. Sie glänzten wie Spiegel, wie das Metall der Tür, hinter der sich dieser Ort befand. Wie die Stilette der Anmaglâhk.
    Leesil betrachtete die beiden Waffen. Im Gegensatz zu seinen Klingen krümmten diese sich am Ende elegant nach außen. Der Teil vor den Griffen war dünn, lief spitz zu und schien etwas länger zu sein als bei den Spezialanfertigungen.
    Die ovalen Griffe waren noch nicht in Leder gehüllt.
    In der Mitte wiesen beide Klingen halbkreisförmige, zur Seite gerichtete Öffnungen auf, die vielleicht dazu dienten, die Waffen an den Armen zu stabilisieren.
    Leesil

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