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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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hob den Blick von den Klingen und richtete ihn auf das zitternde kleine Wesen. Seine Mutter hatte die Spezialanfertigungen nie aus solcher Nähe und nicht ein einziges Mal in Aktion gesehen. Nur Brot’an wusste über sie Beschei d – und er hatte gewusst, dass Leesil hierherkommen würde.
    Neuer Ärger brodelte in Leesil.
    »Nimm die Klingen!«, drängte Sgäile hinter ihm.
    Leesil sah über die Schulte r – Sgäile wirkte verwirrt und sogar schockiert. Ganz offensichtlich hatte er etwas anderes erwartet, vielleicht Stilette wie sein eigenes. Dann bemerkte Leesil, dass Magiere neben Chap kniete und ihn beobachtete.
    Er musste sie von hier wegbringen.
    Mit einer Hand ergriff er die Klingen und hätte sie fast fallen lassen, weil sie so heiß waren. Er klemmte sie sich unter den Arm, kehrte über das Plateau zurück und erreichte Magiere.
    Sgäile streckte dem kleinen Wesen beide Hände entgegen und sprach leise Worte auf Elfisch. In seiner Stimme erklang eine sonderbare Ehrerbietung.
    Chap hinkte bereits zur Treppe, als Leesil Magiere auf die Beine zog und Anstalten machte, mit ihr dem Hund zu folgen.
    Hinter ihm wiederholte das kleine Geschöpf sein grässliches Kreischen.
    Für einen Moment war Chap taub.
    Er wirbelte herum und schaute zurück übers Plateau. Das Gekreische des kleinen Wesens hallte noch immer durch seinen Kopf, und instinktiv bellte er, damit es endlich Ruhe gab.
    »Was jetzt?«, rief Leesil.
    Sgäile beobachtete das Wesen stumm.
    Das schwarze Geschöpf erinnerte Chap an etwas, aber die Hitze machte ihn benommen. Vielleicht hatten ihm die Feen bei seiner Geburt auch die Erinnerungen an diese Wesen genommen. Oder ging der vage Eindruck des Vertrauten auf etwas zurück, das er nach seiner Fleischwerdung auf dieser Welt gesehen hatte? So sehr er auch suchte, er fand in seinem Gedächtnis keine Informationen über diese »brennenden« Wesen, die Chein’âs.
    Das Geschöpf beugte sich wieder über seinen Sack und wurde zu einer krummen Silhouette, die unmittelbar darauf plötzlich einen Arm bewegte.
    Ein metallenes Objekt spiegelte das rote Licht wider, als es aus der Klauenhand des Wesens flog und klappernd auf den Boden fiel. Bevor Chap feststellen konnte, um was für einen Gegenstand es sich handelte, warf das Geschöpf noch etwas.
    Diesmal war das Geräusch dumpfer, wie von etwas mit mehr Gewicht, und das zweite Objekt glänzte nicht so wie das erste.
    »Was jetzt?«, wiederholte Leesil und ließ Magiere mit der Absicht los, übers Plateau zurückzugehen.
    Sgäile schüttelte den Kopf, wirkte dabei besorgt und sehr wachsam. »Ich verstehe dies nicht.«
    Die Kreatur warf den Kopf zurück, schloss die Augen und öffnete den Mund. Wieder hallte ein Kreischen durch die heiße Düsternis und vibrierte in Chaps Knochen. In seinen Ohren dröhnte es noch, als das Wesen die Hand hob, und ein Zischen erklang wie von verdampfendem Wasser.
    Die Hand mit den Krallen bewegte sich und schien zu versuchen, die Luft zu zerreißen. Die Geste galt Chaps Mündeln.
    LeesilhatteüberdasPlateauzurückkehrenwollen. DasschiendemkleinenschwarzenWesennichtrechtzusein.SeinRufgaltnichtihm.
    Chap richtete einen besorgten Blick auf Magiere. Was wollte die Kreatur von ihr?
    Sgäile hatte nur Leesil hierherbringen sollen. Worin auch immer Brot’ans Plan bestand, er hatte nicht wissen können, dass Magiere Sgäile zwingen würde, sie mitzunehmen. Was hatte das schwarze Wesen dort auf den Boden geworfen?
    Die Krallen des Geschöpfs fuhren erneut durch die Luft, als es die Magiere geltende Geste wiederholte.
    Die Luft brannte heiß in ihren Lungen, doch tief in ihrem Innern fühlte Magiere Kälte. Die widerstreitenden Empfindungen machten sie schwindelig und schwach.
    Sgäile wankte einige Schritte übers Plateau und schüttelte den Kopf. Als er zu Magiere zurücksah, bildete sein schweißnasses Gesicht eine Grimasse.
    Magiere hatte jenen Blick schon einmal gesehen: als er zum ersten Mal beobachtet hatte, wie sie neben Leesil unter die Decke kroch. Und an dem Tag, als sie auf Nein’as Lichtung die Kontrolle über sich verloren hatte.
    Das kleine dunkle Wesen aus dem rot glühenden Riss wollte, dass sie zu ihm kam.
    Diese überraschende Wende der Ereignisse machte Sgäile sehr zu schaffen. Plötzlich winkte er und forderte sie auf, sich in Bewegung zu setzen.
    »Ge h … jetzt!«, stieß er hervor.
    »Ich führe dich«, flüsterte Leesil ihr zu.
    »Nein!«, widersprach Sgäile und schluckte. »Sie muss allein gehen.«
    Chap

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