Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
Vom Netzwerk:
versucht hatte, sich seinem Befehl zu widersetze n … Chane wollte nicht, dass er einen weiteren der ehemaligen Gelehrten tötete, und deshalb lief er über den Hang, nahm Welstiels Rucksack und wandte sich ab.
    Eine Hand schloss sich so fest um seinen Fußknöchel, dass es wehtat.
    Chane versuchte, sich aus dem Griff des kriechenden Mannes zu befreien, aber der ließ nicht los. Er lag auf dem Bauch, die Muskeln gespannt, und bebte am ganzen Leib, als er gegen die Anweisungen seines Erschaffers ankämpfte. Der Blick seiner farblosen Augen war auf den Rucksack in Chanes Händen gerichtet.
    Mit dem anderen Fuß trat Chane auf das Handgelenk des Mannes. Ein schmerzerfülltes Heulen kam von dem Neuen, und seine Hand löste sich von Chanes Fuß.
    Die anderen neuen Untoten hatten das Geschehen beobachtet. Als Chane zu den Zelten an der Felsnase zurückkehrte, richtete sich auch Sabels Blick auf den Rucksack.
    Chane spürte mehrere feste Objekte darin, mehr als nur die braunen Flaschen. Welstiels Habe weckte erneut seine Neugier.
    An jenem Abend, als er Welstiels zusätzliche Flaschen neben dem Rucksack gesehen hatte, war er der Entdeckung seiner Geheimnisse recht nahe gekommen. Er hatte nur nicht den Mut gefunden, im Rucksack nachzusehen, während Welstiel im Flur des Obergeschosses Wache hielt. Und später, während einer Nacht auf dieser Reise, als er die eine Flasche genommen hatt e … Er war zu sehr in Eile gewesen, um auf irgendetwas anderes zu achten. Diesmal zögerte er nicht und öffnete den Rucksack.
    Unter den beiden in Kleidungsstücke gewickelten Flaschen fand Chane weitere Gegenstände. Die ersten drei wirkten vertraut.
    Der Kasten aus Nussbaumholz enthielt Welstiels Napf, die Stangen des Dreibeins und den weißen Keramikbehälter. Daneben lagen der Messingteller, den Welstiel benutzte, um Magieres Aufenthaltsort festzustellen, und die Mattglaskugel mit den drei Lichtern darin. Chane nahm diese Objekte vorsichtig beiseite.
    Den beiden Büchern und dem in Leder gebundenen Tagebuch schenkte er zunächst keine Beachtung. Der nächste Gegenstand, den seine Finger ertasteten, bestand aus kühlem Metall. Nach einem besorgten Blick in Richtung des glühenden Horizonts zog er das Objekt hervor: ein Stahlreif mit eingravierten Zeichen.
    Der Durchmesser des Reifs entsprach nicht ganz dem eines Tellers. Chane wollte ihn schon beiseitelegen, als ihm ein seltsamer Geruch auffiel, der an Holzkohle erinnerte. Er drehte den Reif, und das noch schwache Licht des Morgengrauens spiegelte sich auf dem Metall wide r – nicht aber in den tief hineingeritzten Linien und Symbolen. Sie blieben dunkel, und Chane roch daran. Der Brandgeruch ging eindeutig von dem Reif aus.
    Ihm blieb nur wenig Zeit, denn Welstiel kehrte bestimmt zurück, bevor die Sonne über den Horizont stieg. Doch die Neugier ließ ihm keine Ruhe. Er hob den Reif und leckte über die eingravierte Linie, die sich an der Außenseite entlangzo g – es schmeckte nach bitterer Asche und Holzkohle.
    Chane legte ihn zu den anderen Gegenständen und sah in den Rucksack. Sein Blick fiel auf Kupfer oder Messing, das an einer Stange glänzt e – und dann bemerkte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung.
    Sabel kroch heran, blieb gerade außerhalb seiner Reichweite, deutete nach Osten und schnupperte. Sie jammerte leise und wiederholte die Geste mit etwas mehr Nachdruck.
    Offenbar kehrte Welstiel zurück.
    Chane verstaute die Gegenstände schnell wieder im Rucksack und legte die in Kleidungsstücke gehüllten Flaschen obendrauf. Er wollte den Rucksack gerade zum grauen Baum zurückbringen, als Welstiel auf dem Bergsattel erschie n – er wirkte ausgezehrt und müde. Gefolgt von Sabel kletterte Chane zum nächsten Zelt, ging davor in die Hocke und stellte den Rucksack ab.
    Als Welstiel den Lagerplatz erreichte, schenkte er den sich im Halbdunkel duckenden neuen Untoten überhaupt keine Beachtung und ging auf geradem Wege dorthin, wo er seinen Rucksack zurückgelassen hatte. Als er ihn nicht fand, wirbelte er herum.
    »Ich musste ihn von dort wegnehmen«, sagte Chane. »Einer von ihnen hat trotz deines Befehls versucht, ihn zu erreichen.«
    Welstiel blickte den Hang hoch und entdeckte seinen Rucksack neben Chane.
    »Du hast dir Zeit gelassen«, sagte Chane. »Noch etwas länger, und du hättest die aufgehende Sonne begrüßen können.«
    Welstiel runzelte die Stirn, schien aber zufrieden zu sein.
    »Hinein mit euch«, wies er die Neuen an und deutete zu den Zelten.
    Die fünf

Weitere Kostenlose Bücher