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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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zeigten sich lange Kratzer, die von Sabels Fingernägeln stammten.
    Chane stieg von der Kiste herunter und näherte sich den Untoten.
    »Lasst das fallen!«, wies er sie an.
    Der ältere Mann rümpfte nur die Nase.
    Chane schwang das Schwert, und die flache Seite traf den Mann am Rücken. Er ließ seinen Bissen fallen, drehte sich um und starrte Chane an. Die anderen Untoten rührten sich plötzlich nicht mehr.
    »Bleibt sitzen!«, zischte Chane. »Und lasst die Stücke fallen!«
    So wenig sich Chane auch wünschte, dass Welstiel hereinkäme und das Durcheinander sähe – seine Präsenz hätte alles einfacher gemacht. Der Mann mit dem lockigen Haar kam langsam näher. Chane schwang erneut das Schwert, die Spitze auf einer Höhe mit dessen Gesicht.
    Nacheinander ließen die wilden Untoten ihre Bissen fallen. Chane behielt sie im Auge, als er die Stücke durch den Raum trug, zur Wand mit der Luke. Doch der Boden war voller Blut.
    Selbst wenn er Wasser gehabt hätte, um den Boden abzuwasche n – das Holz hatte einen Teil des Blutes aufgesaugt. Schließlich konnte er die Untoten nur dazu bringen, die Planken mit einer Plane abzuwischen und dann Kisten auf die größten Flecken zu stellen.
    Als alles getan war, wirkten die ehemaligen Mönche kräftiger und wachsamer.
    Chane wünschte sich an einen anderen Ort, fort von diesen wilden Geschöpfen. Sabel sah den älteren Mann an, dessen Gesicht sie zerkratzt hatte, und richtete den Blick dann auf Chane.
    »Es wird heilen«, sagte Chane. »Die Lebenskraft, die er aufgenommen hat, bringt es in Ordnung.«
    Sabel neigte den Kopf zur Seite und runzelte die Stirn, und Chane wusste nicht, ob sie verstanden hatte. Einige Strähnen ihres welligen dunklen Haars klebten am trocknenden Blut auf ihren Wangen. Sie deutete auf den älteren Mann.
    »Jakeb.«
    Chane wartete erstaunt. Es schien, als erinnerte sie sich an den Namen des Mannes.
    »Jakeb«, wiederholte Sabel, dann zeigte sie auf den Mann mit dem lockigen Haar. »Sethè.«
    Sabel sah zu den beiden jüngeren Männern, drehte den Kopf wie eine Eule und schnaufte verdrossen.
    Chane fand den Anblick tragisch.
    Er wich in eine Ecke des Frachtraums zurück und ließ sich dort nieder.
    Welstiel wanderte übers Deck und gab vor, frische Luft zu schnappen, während er sich in Wirklichkeit die Einzelheiten des Schiffes einprägte.
    Selbst die Matrosen, die derzeit nicht im Dienst waren, befanden sich noch an Deck, spielten Karten und reichten einen Krug herum. Sie waren ganz offensichtlich nicht an Passagiere gewöhnt und starrten ihn immer wieder an. Klâtäs und der Kapitän beobachteten ihn vom Achterschiff aus.
    Welstiel fühlte sich relativ sicher, obwohl er wusste, dass es an Bord dieses Schiffes auf Dauer keine Sicherheit gab. Wenn es so weit war, wenn diese Männer schließlich angriffen, würden sie eine letzte, fatale Überraschung erleben. Er zählte insgesamt nur vierzehn, aber sie schienen sich lange zu kennen und waren bei der Arbeit an Bord bestens aufeinander abgestimmt.
    WelstielschlendertewiebeiläufigzumBugundwarfdorteinenkurzenBlickunterdiePlane,dieeingroßesObjektanderRelingbedeckte.ErerkannteeineBalliste,einegroßeArmbrus t – damitkonntemanPfeileabfeuern,dieschwererwarenalsdieLanzeeinesFußsoldaten.AnverschiedenenStellenaufdemDeckwarenihmbereitsdreisolcheabgedecktenObjekteaufgefallen.DiesesSchiffwarfürdenKampfgerüstet.
    Oben erklang eine Stimme, und Welstiel sah hoch. Der Matrose im Mastkorb rief ihm etwas zu. Ihm blieb kaum Zeit genug, den Blick zu senken, als auch schon Klâtäs auf ihn zueilte.
    »Was du machst?«, fragte er. »Du gesagt hast, ihr bleibt unten!«
    »Die anderen sind unten«, erwiderte Welstiel. »Ich konnte den Gestank nicht länger ertragen und brauchte frische Luft.«
    »Deck nicht für Passagier in der Nacht. Geh unten!«
    Welstiel glaubte, einen gedämpften Schrei unter Deck zu hören. Dann weckte ein anderes Geräusch seine Aufmerksamkei t – oben riss ein Segel.
    Die äußere Hälfte flatterte im Wind und zerrte an der Takelage. Der Kapitän rief etwas, und Klâtäs lief zum Bug und erteilte den Männern Anweisungen, die dort nach oben kletterten.
    Welstiel wich schnell zur Achterluke zurück. Der Geruch im Frachtraum und gewisse Abnutzungserscheinungen deuteten darauf hin, dass das Schiff schon seit einer ganzen Weile unterwegs war. Was Welstiel angesichts eines größtenteils leeren Frachtraums erstaunlich fand.
    Vielleicht hatten der Kapitän und seine Leute bei ihren Überfällen

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