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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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geworfen wurde. Dann ergriff er sie am Arm, zog sie hoch und sah sich um.
    Die Besatzungsmitglieder versuchten inzwischen nicht mehr, die Feuer zu löschen. Ein gellender Schrei übertönte das Fauchen der Flammen: »Léshil!«
    Wynnbeobachtete,wieLeesilnebenderFrachtlukehockte,vonFlammenumgeben,undMagiereversuchteihnzuerreichen.IhreAugenwarenganzschwarz,undTränenrannenüberdieWangenihresfratzenhaftenGesichts.ÜberallumLeesilherumlodertee s – esbrannteaufdemVorschiffundaufdemDeck;selbstdieSeitenwandstandinFlammen.ErducktesichtiefundhobdeneinenArmvordieAugen.
    Wynn lief zu Magiere und suchte nach einer Möglichkeit, Leesil zu erreichen. Dann verlor sie erneut den Boden unter den Füßen.
    Osha hatte ihr den Arm um die Taille geschlungen und zog sie zurück.
    »Lass mich runter!«, rief Wynn. »Leesil sieht nichts. Er braucht unsere Hilfe!«
    » Bith-na!« , rief Osha und drückte sie zwischen Achterschiff und Seitenwand in eine Ecke.
    Osha hatte Nein gesagt, aber was meinte er damit? Wynn zappelte.
    Wieder erschien rotgelbes Licht über dem Schiff und wurde heller. Das brennende Hauptsegel löste sich aus der Takelage und fiel.
    »Magiere, sieh nach oben! Zurück!«, rief Wynn und erstickte fast an den eigenen Worten.
    Frachtraum. Jetzt sofort!
    Chaps Worte erschienen in Wynns Gedanken.
    Er lief vom Vorschiff zur anderen Seitenwand. Das rote und gelbe Licht der Flammen strich ihm übers silbergraue Fell.
    Wynn zappelte erneut und versuchte, sich aus Oshas Griff zu befreien. »Komm mit! Nach unten. Chap will, dass wir den Frachtraum aufsuchen.«
    Osha ließ sie los und schüttelte den Kopf. Wynn ergriff seine Hand, zog ihn mit sich und blieb an der Treppenluke stehen.
    »Magiere, komm! Wir müssen in den Frachtraum!«
    Aber entweder hörte Magiere sie nicht, oder sie wollte das Deck nicht verlassen. Das brennende Hauptsegel flatterte im Wind und wirkte wie ein lebendes Etwas, das sich anschickte, Magiere zu packen.
    Magiere schrie wie ein Tier und streckte die Hand Leesil entgegen, mitten durchs Feuer. Rauch stieg vom Handschuh auf, und ihre Hand zuckte zurück. Sie öffnete sich ganz ihrer Dhampir-Natur und schloss die Augen, um vom flackernden Licht der Flammen nicht geblendet zu werden. Dann trat sie ins Feuer.
    Hitze versengte sofort ihr Gesicht und ihre Hände, und Magiere sprang zurück.
    Wynns Stimme übertönte kurz das Donnern des Feuer s – sie rief etwas, und dabei schien es um den Frachtraum zu gehe n – , aber Magieres Blick blieb auf Leesil gerichtet, dessen Gestalt sich undeutlich hinter den Flammen abzeichnete.
    Eine zweite verschwommene Gestalt näherte sich ihm von der anderen Seite und lief über die Seitenwand.
    Chap sprang durch die Flammen.
    Seine Vorderpfoten stießen gegen Leesils Schulter. Beide fielen auf die brennende Frachtluke, die unter ihrem Gewicht nachgab.
    Flammen umloderten Magiere, und sie schrie.
    Leesil war verschwunden und Chap mit ihm.
    Noch mehr Feuer senkte sich auf Magiere herab.
    Aus dem Augenwinkel sah sie die Ecke des brennenden Hauptsegels herabkommen. Sie warf sich nach hinten, als mittschiffs plötzlich alles in Flammen stand.
    Auf allen vieren kroch Magiere übers Deck, stieß einen Matrosen beiseite und näherte sich der Luke des Frachtraums. Ein graugrüner Mantel verschwand die Treppe hinunter, und sie folgte ihm, fiel dabei fast über die erste Stufe.
    Osha drehte sich mit weit aufgerissenen Augen um, und unten stand Wynn auf der letzten Stufe.
    »Chap sagte, dass wir den Frachtraum aufsuchen müssen!«, rief sie.
    Magiere verstand.
    »Nein!«, erwiderte sie. »Verlass das Schiff! Ich kümmere mich um Leesil und Chap.«
    Wynn öffnete den Mund und wollte widersprechen.
    »Bring sie weg!«, forderte Magiere Osha auf.
    Sie stieß ihn an die Wand, packte Wynn an der Schulter und warf sie fast dem jungen Elfen in die Arme. Sie wartete nicht ab, um zu sehen, ob Osha ihrer Aufforderung nachkam, lief sofort durch den Gang weiter.
    Vor der Tür am Ende wurde Magiere nicht einmal langsamer. Mit voller Geschwindigkeit prallte sie dagegen, und die Tür wurde aus den Angeln gerissen.
    »Leesil!«
    Sie watete durch kniehohes Wasser. Auf der anderen Seite wies der Rumpf ein Loch auf, durch das Meerwasser hereinströmte.
    Plötzlich hörte Magiere ein Platschen, das nicht von ihr stammte.
    Leesil durchbrach die Wasseroberfläche und richtete sich auf. Chap schwamm ihm entgegen.
    Magiere setzte mühsam einen Fuß vor den anderen. Sie atmete zu schnell und brachte kein einziges

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