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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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zündeten Lappen an, die halb in den gläsernen Behältern steckten, und schwangen die Kugeln an den Seilen, um sie nach den Elfen zu werfen.
    Welstiel stürmte los, von plötzlicher Sorge um Magieres Sicherheit erfüllt.
    Die Ereignisse entwickelten sich nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Doch er war nicht schnell genu g – die beiden Matrosen warfen ihre Glaskugeln.
    Welstiel beobachtete, wie ihre kleinen Flammen durch die Nacht flogen. Die Planken unter ihm erzitterten, als ein weiterer Ballistenspeer vom Elfenschiff das Deck traf. Pfeile folgten ihm, und Welstiel duckte sich, wodurch er nicht sah, wie die Kugeln aufschlugen.
    Männer schrien und liefen; überall herrschte Chaos.
    Fast auf allen vieren lief Sabel an Welstiel vorbei zum Bug. Er hielt sie am Arm fest.
    »Hol zusammen mit den anderen unsere Sachen aus dem Frachtraum, schnell!«, befahl er ihr.
    Sie mussten das Schiff verlassen, und Welstiel hoffte, dass sich Magiere ebenso verhielt.
    Sgäiles Kopf tauchte in das Salzwasser ein, und eisige Kälte kroch ihm in die Muskeln. Als er an die Oberfläche zurückkehrte, kamen ihm plötzlich Zweifel an der Richtigkeit seines Tuns.
    Er hatte geschworen, Léshil und seine Gefährten zu schützen. Seine erste Pflicht lag bei ihnen, und das Schiff brannte. Aber als er gesehen hatte, wie die Elfin ins Meer fie l … er hatte geglaubt, sein Herz würde aussetzen.
    Er war Anmaglâhk und hatte geschworen, immer für den Schutz seines Volkes einzutreten. Er durfte jene Frau nicht einfach sterben lassen.
    Sgäile schnappte nach Luft und schwamm, doch vor dem inneren Auge sah er Magieres Gesicht, die Augen schwarz, halb verloren in ihrem Wah n – das gleiche Ungeheuer, das auf Cuirin’nên’as Lichtung seine Kaste angegriffen hatte. Trotz seines Schutzversprechens hatte sich Sgäile von seinem Instinkt dazu gedrängt gefühlt, sie zu töten. Doch dann waren Wynn und Léshil auf der anderen Seite des Schiffes zwischen den herabfallenden brennenden Segeln erschienen, und Osha hatte gerufen: »Ich kümmere mich um sie. Spring!«
    Und Sgäile war gesprungen.
    Die hohen Wellen machten es schwer, nach der Frau zu suchen. Alles entzog sich seiner Kontrolle, aber er durfte die Elfin nicht einfach dem Tod überlassen. Er konnte nur hoffen, dass sie Ruhe bewahrte und sich an der Wasseroberfläche treiben ließ, bis er sie fand.
    Wynn keuchte und hustete im Rauch. Wohin sie auch sah: Überall loderten Flammen. Das Schiff brannte.
    Das lebende Schiff.
    Einige Besatzungsmitglieder füllten Eimer mit Seewasser und versuchten, die Feuer zu löschen, aber tropfendes Öl und herabfallende Segel gaben den Flammen neue Nahrung.
    Und dann sprang Sgäile über Bord.
    Wynn blickte sich verzweifelt um. Magiere kniete auf der anderen Seite des Decks hinter einer Kiste, aber Chap konnte sie nirgends sehen. Elfen liefen in dem Durcheinander aus Flammen umher, und ein knackendes Zischen kam aus der Takelage.
    »Magiere!«, ertönte Leesils Ruf. »Weg da!«
    Er lief zu Magiere, und Wynn sah, wie der brennende Hauptmast in der Mitte brach und kippte.
    »Nein, Leesil!«, schrie sie.
    Er sprang zu der Kiste. Seile und Segelfetzen fielen, und der Mast schmetterte in der Mitte des Schiffes aufs Deck. Leesil war plötzlich nicht mehr zu sehen.
    »Leesil!«, rief Wynn.
    Irgendwo klirrte Glas, und rings um den umgestürzten Mast loderte plötzlich eine Wand aus Flammen. Brennende Öltropfen spritzten in alle Richtungen.
    Wynn wich zur Seite und klopfte auf die brennenden Stellen an ihrer Kleidung. Als sie sich umdrehte, sah sie Osha.
    Er lief an der Seitenwand entlang auf sie zu, ein Stilett in der Hand. Bevor Wynn noch begriff, was geschah, duckte er sich und stieß mit der Schulter gegen ihre Brust. Der Aufprall presste ihr die Luft aus der Lunge.
    Wynn rang erschrocken nach Atem, als sie den Boden unter den Füßen verlor. Über Oshas Rücken hinweg sah sie eine Säule aus Feuer, die sich von der Mitte des Schiffes in Richtung Seitenwand neigt e – genau auf sie zu.
    Das ganze Schiff geriet in Bewegung, als sie unter Osha hart aufs Deck prallte. Er rollte zur Seite, und sie klammerte sich an ihm fest, bis sie beide liegen blieben.
    Die Feuersäule war die zweite Masthälft e – sie fiel dort auf die Seitenwand, wo sie eben noch gestanden hatte.
    Osha kam auf die Knie und stieß mit seinem Stilett zu. Wynn zuckte zusammen, als die Klinge den Kragen des Mantels durchtrennte. Osha riss ihn ab, wodurch die junge Weise fast auf den Bauch

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