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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Wort hervor, als sie Leesil besorgt nach Verletzungen absuchte.
    Sein rußverschmiertes Gesicht war voller Erleichterung darüber, sie zu sehen. Er hielt noch immer eine seiner Klingen in der Hand und streckte ihr die andere Hand entgegen.
    »Es ist alles in Ordnung mit mir«, sagte er und senkte den Blick. »Deine Hände!«
    Magieres Handschuhe waren verbrannt. Sie hatte es überhaupt nicht bemerkt.
    Das flackernde Licht des Feuers fiel von oben durch die offene Luke, und einige Flammen fraßen sich weiter über die Decke.
    »Wir müssen hier raus«, sagte Magiere.
    »Ohne unsere Ausrüstung können wir an Land nicht überleben«, erwiderte Leesil und hielt auf die aufgebrochene Tür zu.
    Magiere hätte Leesil am liebsten gepackt und ihn sich über die Schulter geworfen, um mit ihm zu fliehen. Aber sie wusste, dass er recht hatte. Zusammen mit ihm und Chap watete Magiere durchs Wasser in den Gang.
    Sie eilten zu ihrem Quartier und nahmen dort, was sie finden konnte n – zuerst die Waffen. Leesil nahm ihre Mäntel, hielt kurz inne und schnappte nach Luft. Er griff nach seinen neuen Klingen, aber Magieres Dolch fehlt e – Sgäile hatte ihn noch nicht zurückgebracht.
    »Das muss genügen!« Magiere riss ihn zur Tür.
    Sie kehrten zur Treppe zurück und begegneten dort einem Elfen, den sie nie zuvor gesehen hatten. Er trug einen schlichten Umhang und nichts an den Füßen. In den Händen hielt er eine lange, glatte und runde Wurzel, die recht schwer zu sein schien.
    Magiere erstarrte. Das lange, zerfaserte Ende der Wurzel bewegte sich wie der Schweif des Schiffes, dessen Anblick Wynn zunächst so erschreckt hatte.
    Der Elf blieb stehen, als er Magiere sah, bückte sich dann und setzte die schwere Wurzel ab. Er richtete einen strengen Blick auf Magiere und Leesil und sagte etwas auf Elfisch. Es klang nach einer Frage.
    Magiere konnte nur noch mit dem Kopf schütteln und deutete hinüber zur Treppe.
    »Wir müssen das Schiff verlassen«, sagte sie. »Du solltest ebenfalls von Bord gehen.«
    Sie wusste nicht, ob er verstand.
    Er senkte den Kopf, murmelte etwas auf Elfisch, griff nach hinten und warf Magiere etwas zu. Der lange Dolch aus dem silberweißen Metall fiel vor ihr ins seichte Wasser.
    Sie griff danach. Das Heft war jetzt dick und in Leder gehüllt. Als Magiere aufsah, war der Elf verschwunden; oben an der Treppe sah sie kurz noch den Schweif der großen Wurzel.
    »Steck den Dolch ein und komm!«, knurrte Leesil.
    Magiere schob die Klinge in ihren Gürtel. Rasch brachten sie die Treppe hinter sich und traten aufs brennende Deck.
    Das Hauptsegel war inzwischen ganz heruntergefallen, und Flammen verschlangen es. Magiere sah sich nach dem großen Elfen um, der ihr den Dolch zugeworfen hatte.
    Er stand beim Achterschiff an der seewärtigen Seitenwan d – nur dort versperrte kein Feuer den Weg über Bord. Das große Wurzelholz trug er inzwischen nicht mehr.
    »Geh zu einem Ruderboot!«, rief Magiere ihm zu.
    Er drehte sich nicht einmal um. Der große Elf mit den nackten Füßen stand einfach nur da. Magiere hörte nicht nur das Knistern der Flammen und das Knacken von brechendem Holz, sondern auch ein dumpfes Brummen, wie ein Gesang ohne Worte. Der Elf drehte langsam den Kopf und schien etwas zu beobachten, das sich im offenen Wasser bewegte.
    Das Deck unter Magiere knirschte.
    Chap bellte und lief zur Seitenwand auf der Küstenseite.
    Es blieb Magiere nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    Sgäiles Arme wurden im kalten Wasser schwer, und Verzweiflung erfasste ihn.
    Wo war die Frau?
    Er schwamm in die Richtung, aus der das ylladonische Schiff gekommen war, und hielt immer wieder Ausschau, fand jedoch nichts. Inzwischen waren beide Schiffe an ihm vorbeigeglitten.
    Dann sah er etwas dicht unter der Oberfläche. Etwas Helles, das kein Seetang und auch kein Trümmerstück sein konnte. Es sank und verschwand.
    Sgäile schwamm schneller und tauchte, als er die betreffende Stelle erreichte.
    Unter der Oberfläche war das Wasser so dunkel, dass er nichts sah und um sich tasten musste. Seine Hand fand etwas Raues und Dünne s – ein Seil. Er griff danach, wickelte es sich um Hand und Handgelenk und kehrte an die Oberfläche zurück.
    Er zog an dem Seil, noch bevor er Luft holte. Zweimal sank er unter die Wasseroberfläche und zog das Seil Hand über Hand, bis er weiche, kalte Finger berührte. Sgäile hielt sie fest, trat Wasser und kam wieder nach oben.
    Neben ihm erschien die Frau und keuchte voller

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