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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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zwei Elfen ruderten. Mindestens zwei weitere Ruderboote waren zum Ufer unterwegs, aber dieses nicht. Sie waren nach Süden unterwegs, parallel zur Küste, in die Richtung, aus der die Ylladoner gekommen waren.
    »Er muss irgendwo dort draußen sein«, sagte Leesil gepresst. »Eine Nervensäge wie er kann unmöglich tot sein.«
    »Ja, wir finden ihn«, bekräftigte Osha.
    Aber der junge Elf wirkte dabei nicht sehr überzeugt.
    Chap bellte, und Leesils Hände schlossen sich fester um den Bug, als das Ruderboot einen weiteren Wellenkamm erklomm.
    »Da!«, rief Wynn.
    Sie deutete über Chap hinweg, der eine Vorderpfote auf den Rand des Bootes gelegt hatte. Etwas Helles erschien kurz im Wasser.
    »Sgäile!«, rief Leesil erneut und sah zu Osha. »Die Elfen sollen in jene Richtung rudern!«
    Bevor Osha diese Anweisungen ganz weitergegeben hatte, zeigte sich erneut etwas im Wasser.
    Sgäile schwamm auf der Seite und zog die Elfenfrau hinter sich her. Er war erschöpft und blass. Das nasse Haar klebte ihm im Gesicht.
    »Hier!«, rief Leesil. »Bring uns näher heran, Osha!«
    Sgäile hob den Kopf. Als er das Ruderboot sah, verdoppelte er seine Anstrengungen.
    Osha wandte sich auf Elfisch an die beiden Ruderer.
    »Wir holen die Frau an Bord!«, rief Magiere von hinten. »Kümmert ihr euch um Sgäile.«
    Die beiden Ruderer drehten das Boot, als es eine weitere Welle hinter sich brachte, hoben dann die Ruder. Mit zwei schnellen Schwimmzügen war Sgäile heran.
    Magiere beugte sich über den Rand und griff nach der Frau, die sich kaum rührte und nicht aus eigener Kraft an Bord kommen konnte. Einer der beiden Ruderer half ihr, die Elfin ins Boot zu ziehen.
    Leesil ergriff Sgäiles Arm und half ihm an Bord. Erschöpft sank er in die Mitte des Bootes und blieb dort liegen.
    »Decken,Mäntel!«,riefLeesil.»IchbraucheetwasWarmesfürihn!«
    Osha streifte seinen Mantel ab und legte ihn über Sgäile, während Magiere in den Rucksäcken suchte. Sie warf Leesil seinen Mantel zu und legte ihren eigenen auf die Frau.
    »Nein«, sagte Magiere, als Wynn ihren Mantel ausziehen wollte. »Darunter trägst du nur dein Unterhemd.«
    Die beiden Elfen machten sich daran, das Boot in Richtung Ufer zu rudern.
    Leesil befreite Sgäile von seinem nassen Umhang und hüllte ihn in den Mantel. Sgäile kroch in den Bug, zitterte noch immer an ganzen Leib und stieß einige scharf klingende elfische Worte zwischen klappernden Zähnen hervor.
    Osha starrte ihn sprachlos an. Die Worte verstand Leesil nicht, aber der Ton vermittelte eine unmissverständliche Botschaft.
    »Es ist nicht Oshas Schuld!«, rief Wynn. »Und er hat uns beschützt!«
    »Ja«, sagte Osha mit Nachdruck. »Wir haben dich gefunde n … Jeóin.«
    »Mach ihm keine Vorwürfe!«, schnauzte Leesil und richtete einen finsteren Blick auf Sgäile. »Du bist der Idiot gewesen, der während eines Angriffs über Bord gesprungen ist. Und er war nicht der Einzige, der beschlossen hat, nach deiner nassen Leiche zu suchen.«
    Sgäile versuchte sich aufzusetzen. Er sah Magiere an und musterte sie, schien in ihrem Gesicht nach etwas zu suchen. Dann sank er erschöpft zurück.
    Leesil setzte sich neben Osha und schüttelte den Kopf. Für einen Moment hatte er mit dem Gedanken gespielt, Sgäile wieder über Bord zu werfen.
    Nur für einen Moment.
    Wynn drängte sich mit Magiere und Chap im Heck des Bootes zusammen. Das Donnern und Krachen hinter ihnen hatte aufgehört, und das ylladonische Schiff war gesunken. Das der Elfen stand in Flammen.
    Die junge Weise hob die Hände vors Gesicht und versuchte, nicht zu weinen.
    Als sie sie wieder sinken ließ, blickten die anderen angespannt an ihr vorbei. Wynn hörte das laute Zischen von Wasser, das auf Feuer traf, aber sie drehte sich nicht um.
    Die Elfin lag zu ihren Füßen. Sie keuchte und hustete immer wieder, sah aber so aus, als würde sie überleben. Die Frau rollte sich auf der Seite zusammen, schloss die Augen und schluchzte leise. Die Tränen vermischten sich mit dem Salzwasser in ihrem langen, dreieckigen Gesicht.
    Während des restlichen Wegs zum Ufer sprach niemand.
    Als die beiden Elfen die Ruder ins Boot zogen und an Land sprangen, bemerkte Wynn drei andere Ruderboote am Strand. Fackeln waren entzündet worden und steckten im Boden. Leesil und Osha sprangen ebenfalls an Land und ließen sich von herbeieilenden Elfen dabei helfen, das Ruderboot ganz auf den Strand zu ziehen.
    Einer der anderen Elfen verneigte sich andeutungsweise, als Sgäile aus

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