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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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wurde Edwans tragische Gestalt.
    »Aberglauben von Untoten!«, kommentierte er verächtlich.
    Rashed hatte bei dem Geist immer Abneigung und sogar Argwohn ihm gegenüber gespürt, aber diesmal hörte er in Edwans hohler Stimme etwas anderes.
    »Wie meinst du das, Geliebter?«, fragte Teesha.
    Rashed vernahm Unbehagen und Kühle in ihrer Stimme. Was war zwischen ihr und Edwan geschehen?
    Der Geist wandte sich ihr zu. »Ich meine damit Folgendes, Liebling : Ihr braucht nicht auf dem Boden eures Heimatlandes zu schlafen. Das sind Bauerngeschichten, die so oft erzählt wurden, dass selbst ihr daran glaubt. Ich bin nicht der einzige Körperlose in dieser Welt. Ich spreche mit den Toten. Ich verstehe nicht alles, aber ich weiß, dass dieses Gerücht nicht stimmt.«
    Rattenjunge kam auf die Beine. Seine Verbrennungen waren nicht vollständig geheilt, aber es schien ihm viel besser zu gehen.
    »Bist du sicher?«, fragte Rashed ernst.
    »Ja«, antwortete Edwan, ohne ihn anzusehen.
    Rashed beugte sich vor und zog Teesha hoch. Die Vorstellung, nicht in seinem Sarg zu schlafen, verunsicherte ihn, aber er ließ sich nichts davon anmerken.
    »Dann kenne ich einen sicheren Ort, den ich manchmal aufsuche, um nachzudenken.« Er sah Edwan an. »Ich habe der Jägerin eine tiefe Schnittwunde im Hals zugefügt. Vielleicht ist sie tot. Wir müssen ganz sicher sein. Kannst du es für uns herausfinden?«
    Edwan schwebte glühend vor ihm. »Wie Ihr wünscht, Herr«, sagte er spöttisch und verschwand.
    »Wir müssen ausruhen und noch mehr Blut trinken, damit unsere Verletzungen heilen«, wandte sich Rashed an seine Begleiter. »Wenn die Jägerin noch lebt, wird sie diesmal im Schlaf überrascht.«
    Welstiel blieb in der Tür von Brendens Hütte stehen, und Leesil beschloss, ihn nicht aufzufordern, näher zu treten. Was auch immer er zu sagen hatt e – er konnte es auch von dort sagen.
    Als er den ruhigen, kühlen Blick des Mannes bemerkte, hasste Leesil die eigene Unwissenheit. Magiere atmete flach und unregelmäßig, und ihre Haut war weißer als in der Sonne gebleichtes Pergament. Er wusste nicht, wie er sie retten sollte, aber er verabscheute auch die Vorstellung, Welstiel in ihre Nähe zu lassen. Von dem würdevollen Aussehen des Mannes und seiner eleganten Kleidung ließ sich Leesil nicht täusche n – er verdiente kein Vertrauen.
    »Was soll ich tun?«, fragte Leesil schließlich.
    »Gib ihr dein Blut zu trinken«, erwiderte Welstiel schlicht.
    Damit hatte Leesil ganz gewiss nicht gerechnet. Es verschlug ihm die Sprache.
    »Wovon redest du da?«, fragte der Schmied. Zorn rötete sein Gesicht.
    »Sie ist ein Dhampir , Tochter eines Vampirs, dazu geboren, die Untoten zu jagen und zu vernichten. Sie teilt einige ihrer Schwächen und Stärken. Allerdings ist sie sterblich, und diese Wunde wird sie töten, wenn sie nicht das Blut eines anderen Sterblichen erhält.« Welstiel sah Leesil an. »Dir liegt doch etwas an ihr, oder?«
    »Du bist verrückt!«, entfuhr es dem Elfen aufgebracht. »So verrückt wie der Kriegsherr meiner Heimat!«
    »Was hast du zu verlieren, abgesehen von ein wenig Blut? Oder willst du einfach neben ihr sitzen und zusehen, wie sie stirbt? Hast du nicht gesagt, du wärst zu allem bereit?«
    Leesil sah auf Magiere hinab. Der Verband war nass, und das Blut breitete sich auf dem Kissen aus. Wenn sie doch nur die Augen geöffnet und gelacht, geflucht oder ihn einen Narren genannt hätte, weil er Welstiel glauben wollte. Aber ihre Augen blieben geschlossen, und er hörte sie nicht mehr atmen.
    »Ich werde deinen Rat befolgen, aber ich hasse dich dafür«, sagte er mit klarer Stimme zu Welstiel. »Und sie wird dich noch mehr hassen.« Er zog ein Stilett aus dem Ärmel.
    »Nein, Leesil!«, rief Brenden. »Hör nicht auf ihn. Das hilft ihr bestimmt nicht.«
    »Zurück!«, warnte Leesil den Schmied.
    »Du musst noch etwas tun«, sagte Welstiel so, als wäre Brenden gar nicht da. »Hol das Amulett mit dem Knochen hervor und leg es so hin, dass der Knochen auf der Haut ruht. Er muss Kontakt mit ihr haben.«
    »Warum?«, fragte Leesil.
    »Wir haben keine Zeit für Erklärungen. Halte dich an meine Anweisungen.«
    Der Halbelf hob das Bein über Magieres Leib und hockte sich über sie. Die Strohmatratze neigte sich zur Seite, aber Leesil achtete darauf, die Verletzte nicht mit seinem Gewicht zu belasten. Er zog das Amulett unter ihrem Hemd hervor und legte es so hin, dass der Knochen an ihrem Halsansatz ruhte. Dabei bemerkte er,

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