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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Schweigen. Brenden trat vor, und Ellinwood wich zurück.
    »Wenn jemand daran zweifelt, dass diese Stadt von Untoten heimgesucht wurde, so soll er meine Schwester ausgraben und sie sich ansehen«, sagte der Schmied. »Diebe und Mörder hinterlassen keine Zahnspuren. Sie trinken kein Blut.«
    Inzwischen stand er inmitten der Leute.
    »Dieser Feigling, den ihr Konstabler nennt, weiß seit Jahren von den Geschöpfen, und er hat nichts getan, um euch zu schützen! Das Lagerhaus existiert nicht mehr, aber wenigstens sind eure Kinder jetzt sicher. Ihr solltet dem Mann hinter mir danken. Und auch der Frau dort.« Brenden deutete an der Menge vorbei.
    Leesil bemerkte Magiere hinter den Hafenarbeiter n – allein stand sie dort auf der Straße. Mehr als jemals zuvor sah sie wie eine Kriegerin aus: groß und geschmeidig, in ihre Lederrüstung gekleidet, das Falchion am Gürtel. Aus tief in den Höhlen liegenden Augen starrte sie die Leute an. Schmutz klebte an Wangen und Händen, und am Hals fiel eine dünne rote Linie auf.
    Niemand sprach. Einer der Wächter löste sich aus der Menge und wirkte sehr ernst, als er Magiere entgegentrat.
    Leesil beobachtete seine Partnerin. Die Leute standen im We g – er konnte Magiere nicht rechtzeitig erreichen, wenn dieser Wächter versuchte, seinen Zorn an ihr auszulassen. Und sie hatte viel hinter sich, war schwach.
    Der junge Wächter blieb vor ihr stehen. Alle auf der Straße schwiegen und beobachteten das Geschehen. Der Mann stand einfach nur da und sah Magiere an.
    »Mein Bruder verschwand vor zwei Jahren«, sagte er. »Ich verhafte niemanden.«
    Mehr sagte er nicht, drehte sich um und ging fort. Die beiden anderen Wächter zögerten kurz und folgten ihm dann.
    Ellinwood schnaufte mehrmals, und Leesil wusste, dass er seine Autorität verloren hatte. Wenn sich die Wächter weigerten, seinen Anweisungen nachzukommen, war er machtlos. Aber warum reagierte er mit solchem Zorn? Die Empörung war keineswegs gespielt; sie diente nicht dazu, den Eindruck zu erwecken, dass er mit großer Hingabe seiner Arbeit nachging. Außerdem dachte der dicke Kerl bestimmt nicht an die Hafenarbeiter, die jetzt arbeitslos geworden waren. Warum also regte er sich so sehr über den Brand des Lagerhauses auf?
    Magiere ging geradewegs durch die Menge, und Leesil trat rasch beiseite, um sie eintreten zu lassen. Sie gab keinen Ton von sich.
    Brenden behielt noch immer den Konstabler im Auge. Leesil wandte sich den Hafenarbeitern zu und schüttelte den Kopf.
    »Bitte geht nach Hause. Wenn ihr ein Bier trinken oder Karten spielen wollt: Wir öffnen, wenn die Sonne untergeht.« Mit einem kurzen Blick auf Ellinwood fügte er hinzu: »Freut euch. Jetzt ist die Stadt sicher.«
    Er erlebte die erste echte Freude seit Tagen, als viele Leute den Konstabler voller Abscheu ansahen. Sie wandten sich um und gingen fort.
    Doch Ellinwood war noch nicht fertig.
    »Ich müsst Schadenersatz leisten«, sagte er und klang ernster als jemals zuvor. »Dafür werde ich diese Taverne beschlagnahmen und versteigern, und auch die Schmiede.«
    Brendens Miene wurde noch finsterer, und Leesil befürchtete, dass er sich dazu hinreißen lassen konnte, über den ebenfalls sehr zornigen Ellinwood herzufallen.
    »Töte ihn nicht«, sagte der Elf müde. »Dann würde man dich tatsächlich verhaften, und ich habe nicht eine Kupfermünze übrig, um dich freizukaufen.«
    Nur das Werkzeug des trockenen Humors war ihm geblieben, aber er erzielte die gewünschte Wirkung damit. Brenden blieb stehen und entspannte sich ein wenig.
    »Du kannst tun, was du willst«, sagte Leesil zum Konstabler. »Aber ich bezweifle, dass der Stadtrat dir gestatten wird, wegen dieser Sache irgendetwas zu verkaufen, das uns gehört.«
    Ellinwood wirkte bestürzt, als er diese Worte hörte, und Leesil entschied, das Gespräch zu beenden. Er griff nach Brendens Arm und zog ihn in die Taverne, ließ Ellinwood und die übrigen Leute auf der Straße stehen. Er schloss die Tür und legte den dicken Holzriegel vor.
    »Soll er anklopfen, wenn er was will.« Aber es klopfte niemand an die Tür.
    Der Schankraum war lee r – Magiere musste nach oben gegangen sein. Leesil und Brenden waren allein.
    »Jemand muss die Kratzer in deinem Gesicht säubern«, sagte Brenden ruhig. »Sonst bleiben Narben zurück.«
    Leesil seufzte und schenkte den Worten keine Beachtung. »Wie begann das dort draußen?«
    »Ich bin zum Lagerhaus gegangen, um mich zu vergewissern, dass es eingestürzt ist. Als

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