Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
durstig.
    Sie trank eine Tasse, goss sich eine zweite ein und fragte dann: »Wollen wir anfangen?«
    Bisher hatten Brenden und sie vermieden, miteinander zu reden, aber seine fragenden Blicke waren kaum zu übersehen.
    Leesil schluckte einen Bissen Lammfleisch hinunter. »An wie viel erinnerst du dich?«
    »An einige Eindrücke vom Kampf, aber das letzte klare Erinnerungsbild zeigt mir, wie ich Rasheds Sarg öffne.« Brenden und Leesil beugten sich erstaunt vor, als Magiere den Namen des Untoten nannte. »So heißt er«, fügte sie hinzu. »Er muss mir seinen Namen genannt haben.«
    LeesilnippteanseinemheißenTee.Magierestelltefest,dassseinGesichtwenigerzerkratztundgeschwollenwirkte.DieSalbewirktebereits,undvielleichtbliebenihmNarbenganzerspart.
    »Danach brach Rattenjunge von innen durch den Deckel seines Sargs«, sagte Leesil ruhig.
    Ausführlich schilderte er den Kampf. Magiere wusste, dass er solche Geschichten nicht gern chronologisch geordnet erzählte, und sie wusste sein Bemühen um Details zu schätzen. Doch der Schluss erfüllte sie noch immer mit Unbehagen und Verlegenheit. Brenden wandte den Blick ab, als Leesil ins Stocken kam. Er wies nur darauf hin, dass er Magiere sein Blut gegeben hatte, ohne Einzelheiten zu nennen.
    »Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte«, sagte er. »Du lagst im Sterben.«
    Leesil hatte ihr das eigene Blut zu trinken gegeben und ihr damit das Leben gerettet. Wie sollte sie auf dieses Opfer reagieren? Ungebetene Erinnerungsfragmente offenbarten sich ihr: die sanften Bewegungen seiner Finger an ihrem Hinterkopf, sein Handgelenk in ihrem Mund, seine Lebenskraft, die sie erfüllte und heilte.
    »Nach dem Einsturz des Tunnels hast du mich mit deinem Atem am Leben erhalten«, sagte Leesil. »Ich habe mich nur revanchiert.«
    Diese Erklärung schien Magiere zu einfach. Jeder musste atmen, um zu leben. Aber nicht jeder musste Blut trinken, um zu überleben. Was war sie?
    »Es gibt da noch etwas«, sagte Leesil. »Ich weiß nicht, was es bedeutet.« Er deutete auf Magieres Hals. »Welstiel wies mich an, eins deiner Amulette hervorzuholen und den Knochen auf deine Haut zu legen. Hast du eine Ahnung, was der Grund dafür sein könnte?«
    Magieres Verwirrung wuchs, und sie schüttelte den Kopf. »Nein. Er scheint viel mehr zu wissen als wir. Aber er drückt sich auch sehr unklar aus, und ich frage mich, wie viel wir ihm glauben können. Du hast gesagt, dass er das Wort Dhampir verwendete. Er benutzte es auch, als ich dort stand, w o … « Sie sah Brenden an. »Wo Eliza starb.«
    Stille folgte.
    »Ein Dhampir ist der Nachkomme eines Vampirs und eines Sterblichen«, sagte Leesil nach einer Weile. »Aber solche Geschöpfe sind nur Legende. Das Volk meiner Mutter lebt weit im Norden, und meine Großmutter war eine Weise; sie kannte sich mit Schutzmagie und einfacher Zauberei und solchen Dingen aus. Ich habe das eine oder andere über die Untoten gehört: Sie können weder Kinder zeugen noch empfangen. Solche Nachkommen wären unmöglich.«
    »Wie erklärst du dir dann meinen verheilten Hals?«, fragte Magiere, obwohl sie eigentlich gar keine Antwort wollte. »Was ist mit meiner Waffe und den Amuletten? Und mit meinen Veränderungen beim Kampf gegen Rashed?«
    »Wir können nicht alles glauben, was Welstiel sagt«, erwiderte Leesil. »Er bezeichnete Chap als Maya-hì , und ich weiß, dass das absurd ist.«
    »Warum?«, fragte Brenden. »Was bedeutet es?«
    »Meine Kenntnisse der Elfensprache sind sehr begrenzt, aber ich habe darüber nachgedacht. Ich glaube, es bedeutet so viel wie ›magischer Hund‹, oder besser ›Feenhund‹. Aber die Feen und Naturgeister, von denen ich gelesen habe, sind nicht unbedingt angenehme Geschöpfe. Welstiel weiß vielleicht mehr als wir, und in mancher Hinsicht könnte er nützlich sein, aber er ist entweder verrückt oder ebenso abergläubisch wie die Bewohner von Strawinien.«
    »Du kannst nicht leugnen, dass Chap ein besonderer Hund ist«, hauchte Magiere. »Wie ich verändert er sich, wenn er gegen solch e … Geschöpfe kämpft.«
    Leesil wurde nachdenklich. »Auch darüber habe ich nachgedacht. Meine Mutter meinte einmal, Chap sei dazu bestimmt, mich zu beschützen. Vielleicht gab es in ferner Vergangenheit mehr Untote als heute, und das Volk meiner Mutter züchtete Hunde, die in der Lage waren, gegen solche Ungeheuer zu kämpfen.«
    Magiere sah ihn an und blinzelte überrascht. Es war lange her, seit Leesil zum letzten Mal von seiner Vergangenheit

Weitere Kostenlose Bücher