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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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gesprochen hatte, und seine Familie erwähnte er nie.
    »Hast du deine Mutter gekannt?«
    Er versteifte sich. »Ja.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Oh, um aller Trunkenbolde willen!«, entfuhr es Leesil. »Wenn Ellinwood uns noch immer zu verhaften versucht, erlaube ich dir, ihn zu töten, Brenden.«
    Der Schmied stand mit finsterer Miene auf und öffnete die Tür, aber draußen wartete nicht etwa Ellinwood. Auf der anderen Seite der Tür standen ein Mädchen, das Magiere nicht kannte, und ein vage vertraut wirkender Junge.
    »Geoffry?«, fragte Leesil. »Was machst du hier?«
    Dann erkannte Magiere den Jungen. Es war der Sohn des Bäckers Karlin.
    »Hallo, Brenden«, sagte das Mädchen und hob einen grünen Beutel. »Wir bringen Bezahlung für die Jägerin.«
    Das Mädchen mochte etwa fünfzehn sein, hatte große Augen und ein attraktives Gesicht. Ein Vorderzahn fehlte, und es sprach mit einem seltsamen Akzent, den Magiere nicht kannte.
    »Ich habe gehört, dass du bei ihr warst«, fügte sie hinzu. »Ich habe dich immer für tapfer gehalten.«
    »Das ist Aria«, stellte Brenden die Besucherin vor. »Ihre Familie kam vor einigen Jahren aus dem Osten hierher. Sie war mit Eliza befreundet.«
    AriatratindenSchankraumundsahsichum.Geoffryfolgteihr.
    »Mein Vater hat Geld gesammelt und uns hierher geschickt«, sagte sie.
    Zuerst verstand Magiere nicht. Dann blickte sie auf den Beutel, den Aria ihr reichte, und in ihrer Magengrube krampfte sich etwas zusammen. Man bezahlte sie für die Tötung von Miiskas Untoten.
    »Nimm es, Jägerin«, sagte Geoffry. »Es ist echtes Geld, keine Kinkerlitzchen oder Lebensmittel. Wir wissen, dass du nicht billig bist. Der Konstabler mag ein Narr sein, aber viele Bewohner der Stadt sind dir dankbar.«
    »Dies ist ein hübscher Ort«, sagte Aria und berührte die Theke aus Eichenholz. »Ich bin nie hier gewesen.«
    Magiere versuchte aufzustehen, fand aber nicht die Kraft dazu. Sie legte den Beutel auf den Tisch und schob ihn Aria zu.
    »Nimm die Münzen und gib sie den Leuten zurück, von denen sie stammen. Wir haben dies nicht für Geld getan.«
    Aria und Geoffry sahen sie verwirrt und sogar ein wenig enttäuscht an. Vielleicht hatten sie um die Ehre gebeten, der Jägerin ihr Geld zu bringen. Magiere wusste, wie sich der Beutel gefüllt hatte. Vor dem inneren Auge sah sie Bäcker, Fischhändler und jetzt arbeitslose Hafenarbeiter, die ihr letztes Geld zusammenkratzten.
    Sie fühlte sich elend, und ihr Frühstück drohte nach oben zu kommen. Dies war wie ein Albtraum, aus dem sie nicht erwachen konnte. Die Vergangenheit holte sie ein und wiederholte sich.
    Brenden führte die jungen Besucher höflich hinaus. Magiere hörte freundliche Worte wie »weiß das zu schätzen«, »danke deinem Vater« und »die Jägerin ist müde«. Aber als er Aria und Geoffry fortgeschickt hatte, richtete er einen verwunderten Blick auf Magiere.
    »Sie wollten dir nur danken. Und solcher Dank ist euch keineswegs unvertraut. Du und Leesi l … ihr habt schon oft Untote vernichtet und dafür Bezahlung entgegengenommen.«
    Magiere wandte sich von ihm ab. Sie konnte einfach nicht anders, sah ihren Partner an und wartete auf eine Reaktion. Leesil trank seine Teetasse aus, trat damit hinter die Theke und füllte sie mit Rotwein.
    »Natürlich«, sagte er. »Oft.«

16
    Ellinwood wusste nicht, was er tun sollte, als er den »Seelöwen« verließ und nach Hause in die »Samtrose« eilte. Er musste nachdenken, und das konnte er am besten daheim.
    AlserdieSicherheitdesluxuriösenZimmerserreichtunddieTürgeschlossenhatte,gabersichderPanikhin.Wassollteerjetztmachen?SeinersterGedankebestanddarin,alldieprächtigenMöbelumihnherumzuverkaufen,dochdannfielihmein,dasssieihmgarnichtgehörten.SiewarenEigentumder»Samtrose«.ErbesaßpraktischnurdieteureKleidunganseinemLeib,dieSachenimKleiderschrank,einSchwert,daserniebenutzte,undeinigepersönlicheDingewiezumBeispielSilberkämmeundkristalleneFläschchenmitDuftwasser.
    Rashed existierte nicht mehr, und das bedeutete: Er würde kein Geld mehr von ihm bekommen.
    DerKonstablersahsichselbstindemovalen,vonSilberumrahmtenSpiegel,undeinTeilderPaniklöstesichauf.ErmachteeineguteFigurindemgrünenSamt.Sicher,einigeLeutehieltenihnfürzudick,aberdieDünnenließensichvonstattlichenMännernimmerleichteinschüchtern.SeitJahrenbeherrschteerMiiska.IrgendwiewürdeerdiegegenwärtigeSituationüberstehen.
    Er ging zum Kirschholz-Kleiderschrank, schloss die oberste Schublade auf und sah hinein. Rashed hatte

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