Dhampir - Halbblut
gemacht.«
LeesildrehtedenKopfindieRichtung,ausderdieStimmegekommenwar,undsahWelstiel,dernochimmerinderoffenenTürderHüttestand.DerMannholteeinkleinesGefäßausderManteltascheundwarfesBrendenzu.DerSchmiedließeineSchulterLeesilslosundfingdasObjektmitseinergroßenHandauf.
»Streich die Salbe auf sein Gesicht und das Handgelenk und auf die Wunden des Maya-hì «, sagte Welstiel zu Brenden. »Dann heilen sie beide schneller. Lass sie in den nächsten Tagen so viel Fleisch, Käse und Obst essen wie möglich, und achte darauf, dass der Halbelf weder Wein noch Bier bekommt. Es würde sein Blut verdünnen, und die Dhampir braucht vielleicht noch mehr davon.«
Leesil fühlte sich plötzlich erschöpft und krank. Was hatte er gerade getan? Noch immer glaubte er, Magieres Mund an seinem Arm zu spüren. Er versuchte zu sprechen.
»Was ist ein Maya-hì ?«, flüsterte er.
Welstiel musterte Magiere einige Sekunden lang und sah dann Leesil an.
»Der Hund. Es ist der Elfenname für deinen Hund.«
Leesil merkte, dass er auf dem Boden saß und Brenden ihn nicht mehr festhielt. Erneut drehte er den Kopf zum Bett.
Magieresetztesichverwirrtauf.SiehobdieHändezumHals,berührtedenVerbandundlösteihn.LangsamtastetenihreFingerüberdieHaut.ZwarklebtenochimmerBlutamHals,abernurnocheinedünneroteLinieerinnerteandieklaffendeWunde.
Sie sah Leesil an und dann auf das Handgelenk, das Brenden mit der Salbe bestrich. Magieres Finger berührten die Seiten ihres Mundes und fühlten Feuchtigkeit, woraufhin erneut Furcht in ihrem Gesicht erschien.
»Washastdugetan?«,fragtesie.»Leesil,washastdugetan?«
DerElfwandtesichanBrenden.»Essen.Los.Besorgunsetwas zu essen. Ich kümmere mich um Chap.«
Der Schmied machte sich auf und davon; offenbar war er froh, hier rauszukommen. Unbemerkt von ihnen war Welstiel bereits verschwunden.
Leesil stemmte sich hoch, kam auf die Beine und schwankte unsicher. Er war, abgesehen von Chap, mit Magiere allein in der Hütte.
»Was hast du getan?«, fragte sie erneut.
»Du warst dem Tod näher als dem Leben. Ich habe getan, was Welstiel mir gesagt hat.«
Wieder glitt Magieres Blick über sein Gesicht und Handgelenk, und erst jetzt schien sie richtig zu verstehen. »Du bist verletzt.«
»Es ist nichts. Ich kann mich selbst verbinden.«
Erinnerungen kehrten zurück, und wieder tasteten Magieres Finger zum Hals. »Ich habe gekämpft. Seine Klinge traf mich, und dan n … Was ist passiert?«
Leesil fühlte sich überfordert, alle Details zu schildern. Sie überwältigten ihn. Es war schon schwer genug, auf den Beinen zu bleiben.
»Es ist eine lange Geschichte«, brachte er hervor. »Zu lang für heute Abend.«
Magiere wandte sich von ihm ab. Sie war bleich und schwach, schien ansonsten aber in Ordnung zu sein. Langsam kletterte sie vom Bett, näherte sich ihm aber nicht. Erinnerte sie sich daran, sein Blut getrunken zu haben? Er wollte, dass sie sich daran erinnerte, an alle Einzelheiten.
Sie begann mit einer Wanderung durch das Zimmer. Ihr Blick kehrte zu Leesils Handgelenk zurück, und Verlegenheit erschien in ihrem Gesicht. War sie nur verlegen? Empfand sie sonst nichts?
»Ic h … ich muss weg von hier«, sagte sie. »Wenn du so weit in Ordnung bis t … Was ist mit Chap?«
Leesil war zu entkräftet, um zu widersprechen. »Ich kümmere mich um ihn.«
Magiere verlor keine Zeit und hob das Falchion dort vom Boden auf, wo Brenden es hatte fallen lassen. Die anderen herumliegenden Waffen und Dinge rührte sie nicht an. Mit langen Schritten eilte sie zur Tür und floh aus Brendens Hütte wie eine Gefangene aus einem Käfig.
Leesil wankte durchs Zimmer, nahm das kleine Gefäß, kniete neben dem Hund und strich ihm Salbe auf die Wunden. Chap schlief tief und fest, erwachte nicht.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren fühlte sich Leesil allein.
Vor einigen Monaten hatte Rashed bei einer Wanderung durch den Wald ein kleines Schiff gefunden, das in einem schmalen Meeresarm auf Grund gelaufen war. Der größte Teil des Rumpfes verbarg sich inzwischen unter Gebüsch, und nichts deutete darauf hin, dass während der letzten Jahre jemand an Bord gewesen war.
»Hier sollten wir sicher sein«, sagte er.
Er brachte Teesha und Rattenjunge ins Innere des Schiffes, kehrte dann nach draußen zurück und suchte nach Stellen, wo Sonnenlicht hereingelangen und sie verbrennen konnte. Damit wurde er seiner Pflicht gerecht, seiner Rolle in ihrer Familie. Erinnerungsbilder zeigten ihm Feuer und einstürzende Tunnel,
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