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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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erfüllten ihn mit stillem Zorn. Es gab nicht einmal eine Decke, auf der Teesha ruhen konnte. Dieser Gedanke beunruhigte ihn. Er musste eine Decke für sie finden.
    All ihre Schriftrollen, Bücher, Kleider und Stickereien waren verloren. Rashed erwartete keine Klagen von ihr. Sie würde kein Wort sagen, doch das Gefühl des Verlustes überwältigte ihn fast.
    »Komm und leg dich zu uns«, sagte Teesha von der Luke aus.
    »Ich habe dir gesagt, dass du drinnen bleiben sollst«, antwortete Rashed, aber er ging rasch zur Luke und folgte ihr nach unten.
    Rattenjunge lag auf dem Boden und schlief bereits. Kojen gab es nicht. Teesha legte sich ebenfalls in den hölzernen Bauch des Schiffes und hob die Hand, lud Rashed ein, ihr Gesellschaft zu leisten. Er streckte sich neben ihr aus, berührte sie aber nicht. Er berührte sie nur dann, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Es lag nicht etwa daran, dass er sie für zu kostbar oder zu zart hielt. Schon zu seinen Lebzeiten war er der Meinung gewesen, dass einem Krieger keine Zärtlichkeiten zustanden. So etwas erschien ihm wie eine Schwäche. Er fürchtete eine unaufhaltsame Flut, wenn er jenes Schleusentor öffnete, eine Flut, die seine Kraft hinwegschwemmte. Und er brauchte seine Kraft.
    Allerdings hatte er nichts dagegen, dass sie ihn berührte.
    Schokoladenbraune Locken fielen über ihr schmales Gesicht, als sie sich auf den Rücken rollte.
    »Schlaf«, sagte Rashed.
    Ihre Rosenkerzen waren ebenfalls verloren.
    Rashed erinnerte sich an die Freude in Teeshas Gesicht, als sie Miiska zum ersten Mal gesehen hatte. Wochenlang waren sie unterwegs gewesen, auf der Suche nach einem Ort, der zu ihrem Zuhause werden konnte. Rashed gab Teesha gegenüber nie preis, wie schwer die Reise für ihn war. Er fühlte sich schuldig, weil er Corische getötet und Parko allein zurückgelassen hatte. Er verabscheute es, immerzu im Freien zu sein, unterwegs auf fremden Straßen. Aber er erinnerte sich auch daran, wie Teesha den Bergfried verwandelt hatte. Durch sie war das leere Steingebäude zu einem gemütlichen, schönen Ort geworden. So etwas wünschte er sich erneut. Teesha erinnerte ihn an das Leben, daran, Teil der Welt der Lebenden zu sein.
    Vielleicht fühlte er sich zwischen zwei Welten hin- und hergerissen, aber das galt auch für sie und in gewisser Weise auch für Rattenjunge, denn andernfalls hätte er sich Parko angeschlossen.
    Als sie die Küste erreichten, glaubte er das Ende der Reise nahe, aber keine der Ortschaften, durch die sie kamen, fühlte sich für Teesha richtig an. Sie waren zu groß oder zu klein, zu laut oder zu seltsam. Als sie eines Nachts nach Miiska gelangten, kletterte sie vom Wagen, lief ein Stück die Küste entlang, kehrte dann zurück und lächelte.
    »Hier sind wir richtig«, sagte sie. »Dies ist unser neues Zuhause.«
    Erleichterung erfüllte Rashed, und am nächsten Abend begann er mit der Arbeit. Geld spielte keine Roll e – Corisches Vermögen befand sich im Wagen. Es linderte die Schuld, ein Heim für Teesha zu schaffen, einen Ort für seine kleine Familie. Rashed redete sich ein, dass er das Richtige getan hatte und weiterhin das Richtige tat. Er legte Regeln fest und erwartete, dass Rattenjunge seine Befehle ausführte. Hier waren sie nicht durch einen Lord und seine Herrschaft geschützt. Für das Gesetz waren sie gewöhnliche Bürger, und wenn sie in Miiska bleiben wollten, so musste ihre wahre Identität geheim bleiben.
    »Keine Leichen«, sagte er kategorisch.
    Rattenjunge hielt sich größtenteils daran, aber er fühlte wie Parko die Verlockungen des Wilden Wegs, und manchmal erlag er ihnen. Anstatt Rattenjunge zu verjagen, traf Rashed ein e – recht teur e – Vereinbarung mit dem Konstabler der Stadt. Unangenehm, aber notwendig.
    Teesha machte ihr neues Zuhause wieder gemütlich und schön. Doch jetzt existierte es nicht mehr.
    Rashed lag auf den Holzplanken eines alten Schiffes und hatte nicht einmal eine Decke für sie.
    »Du wirst keine Ruhe finden, wenn du dauernd grübelst«, sagte Teesha, als der Morgen graute.
    »Unser ganzes Geld befand sich in dem Warenhaus«, sagte er. »Ich weiß nicht, wie groß der angerichtete Schaden ist, aber vielleicht sind wir mittellos.«
    »Es spielt keine Rolle. Du findest immer einen Weg, alles in Ordnung zu bringen. Schlaf jetzt.«
    Sie legte ihm ihre kleine Hand auf die Brust.
    Rashed schloss die Augen und erlaubte der Hand, dort liegen zu bleiben.

15
    Als es hell wurde, hob Leesil Chap hoch und trug

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