Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
Ellinwood und die Wächter eintrafen, verlangten die Leute von ihm, etwas zu unternehmen. Ich habe versucht, ihnen zu erklären, warum du das Gebäude angezündet hast, aber sie wollten nur jemandem die Schuld geben. Ellinwood wollte Magiere und dich zu Sündenböcken machen und führte die Leute hierher. Ich konnte sie nicht daran hindern, die Taverne zu erreichen.«
    Leesil schürte das Feuer. Wenigstens war Brenden noch immer auf ihrer Seite. Angesichts seiner Reaktion in der vergangenen Nacht wäre Leesil nicht überrascht gewesen, wenn er die Seite gewechselt hätte.
    »Brenden, bitte kümmere dich um Chap, während ich nach Magiere sehe.«
    Der Schmied zögerte unsicher. »Was ist sie?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht, und sie weiß es ebenso wenig.«
    »Sie sieht ganz wie eine Frau aus. Ich habe sogar daran gedach t … « Brenden beendete den Satz nicht. »Aber jetzt weiß ich nicht mehr, was ich denken soll.«
    Leesilversteiftesichunwillkürlich.WovonsprachderSchmiedda?HatteermitdemGedankengespielt,MagieredenHofzumachen?Alsobdasmöglichwäre.Magierehätteesgarnichtzugelassen,dassihrjemanddenHofmachte.Leesilfühltesichplötzlichversucht,Brendenfortzuschicken.DannriefersichzurOrdnungundbegriff,wiedummer war. Brenden war sein Freund, und davon hatte er nicht viele.
    »Kümmerst du dich um Chap?«, fragte er.
    Der Schmied nickte. Als Brenden Wasser aufsetzte, ging Leesil nach oben, blieb vor der zertrümmerten Tür von Magieres Zimmer stehen und klopfte an.
    »Ich bin’s. Ich komme herein.«
    Magiere saß still auf dem Bett und hielt den Kopf gesenk t – das Haar fiel nach vorn. Die Aussicht auf ein offenes, ehrliches Gespräch reizte Leesil nicht sonderlich, und so blieb er in der Tür stehen.
    »Was geschehen ist, ist geschehen. Komm mit mir in die Küche. Wir müssen uns waschen und feststellen, wie sehr wir verletzt sind. Unter all dem Schmutz ist das gar nicht richtig zu sehen.«
    »Ich habe keine Wunden«, erwiderte Magiere leise. »Ich hatte nur eine, und die hast du geheilt.«
    Ob erschöpft oder nicht: Es ließ sich nicht vermeiden, darüber zu reden.
    »Sie sind tot, Magiere. Das Lagerhaus ist über ihnen abgebrannt und eingestürzt. Was auch immer mit dir passiert: Es geschieht nur dann, wenn du gegen Untote kämpfst, und sie existieren jetzt nicht mehr. Es ist vorbei.«
    Sie hob den Kopf. »Dein Gesicht. Sieh nur, was sie mit deinem Gesicht gemacht haben.«
    »Keine Sorge. Ich bleibe trotzdem hübsch.«
    Magiere lächelte nicht. »Du musst mir erzählen, was passiert ist.«
    Leesil straffte die Schultern und versuchte, sich in eine Aura unerschütterlicher Entschlossenheit zu hüllen.
    »Brenden ist unten. Komm mit mir in die Küche, damit wir uns waschen können. Beim Essen erzähle ich dir alles. Abgemacht?«
    Magiere wollte widersprechen, nickte dann aber und stand auf. »Na schön.«
    »Nimm den Morgenmantel«, sagte Leesil. »Die Hose, die du trägst, ist so zerrissen und schmutzig, dass selbst ich sie verbrennen möcht e – und du bist doch immer so auf Sauberkeit bedacht.«
    Leesils Beharren darauf, dass sie sich wuschen und etwas aßen, hatte Magiere zuerst gestört, aber später musste sie seinem Instinkt recht geben. Nach dem Bad flocht sie ihr Haar, streifte den dicken, warmen Morgenmantel über, kochte Tee und schnitt Brot, während Leesil sich den Dreck abschrubbte. Die einfachen Tätigkeiten gaben ihr Zeit, sich zu sammeln und Kraft zu schöpfen für das, was Leesil ihr zu sagen hatte.
    In der vergangenen Nacht war sie voll von Blut gewesen, und nicht nur von ihrem eigenen. Mit einem festen, harten Knoten im Bauch war sie in den Stunden vor der Morgendämmerung umhergewandert.
    Magiere erinnerte sich daran, wie viel Blut Leesil in der vergangenen Nacht für sie verloren hatte, holte ihm kaltes Lammfleisch und Käse. Dann säuberte sie sorgfältig die Kratzer in seinem Gesicht und trug die von Welstiel stammende Salbe auf. Als sie auf einem Stuhl saß und Leesil die Medizin auf die Haut strich, kam sie sich wieder mehr wie sie selbst vor. Es fühlte sich gut an, etwas für ihn zu tun. Vermutlich blieben tatsächlich einige Narben zurück, aber er hatte recht: Er würde hübsch bleiben.
    Während sie noch mit Leesil beschäftigt war, kam Brenden herein und kümmerte sich um seine eigenen Verletzungen. Niemand von ihnen sprach über die Ereignisse der vergangenen Nacht, bis sie alle im Schankraum an einem Tisch saßen. Der Tee schmeckte gut, und Magiere war

Weitere Kostenlose Bücher