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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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ihn nicht völlig mittellos zurückgelassen; Ellinwood war nicht so dumm gewesen, seine ganzen Einnahmen auszugeben. Wenn er sein Geld für Opiat und Gewürzwhisky einteilte, reichte es für ein halbes Jahr.
    Plötzlich fiel ihm etwas ein. Seine Vereinbarung mit Rashed war nicht so einzigartig. Als Konstabler von Miiska wusste er über viele Dinge Bescheid. Vor kurzer Zeit hatte er entdeckt, dass die Frau des wichtigsten Kaufmanns der Stadt ihren Mann mit einem Karawanenführer betrog, der sechsmal im Jahr nach Miiska kam. Wie viel würde sie bezahlen, um ihr Geheimnis zu schützen? Und das Ratsmitglied Devon hatte neulich eine große Summe von den Gemeinschaftsmitteln abgezweigt, um Spielschulden zu bezahlen.
    Ellinwoods Gedanken rasten. Er brauchte sich keine Sorgen zu machen. Wenn einflussreiche Leute Geheimnisse hatten, waren sie bereit, für Stillschweigen viel zu bezahlen. Er wusste genau, was es zu tun galt.
    Aber noch nicht gleich.
    ZuerstwürdeerinderAuseinandersetzungmitMagieredieTaktikändernundsieloben.ErwürdeihrseinevolleUnterstützunganbiete n – etwasanderesbliebihmgarnichtübri g – undaufdieseWeisedasVertrauenunddieLoyalitätseinerWächterzurückgewinnen.DerzeitwarseineSituationnichtsonderlichgefestigt.Ellinwoodbeschloss,einigeMonatelangderideale,perfekteKonstablerzusein.LetztendlichändertensichbeiseinemSpielnurdieNamenderSpieler.
    Erfühltesichbesserundsicherer,alserdieuntereSchubladedesKleiderschranksaufzog,dasOpiatunddenGewürzwhiskyhervorholte.BisherhatteersichdieseWonnenochnieamMorgengegönnt,aberdieswareinbesondererTag.ErbrauchteTrost.
    Kurze Zeit später war das Kelchglas gefüllt. Ellinwood lehnte sich im weichen Sessel zurück und nahm den ersten Schluck.
    Der Tag verging schnell.
    Teesha erwachte als Erste am Abend und setzte sich seltsam desorientiert auf. Dann kehrten die Erinnerungen an die vergangene Nacht zurüc k – Rashed hatte sie im Bauch dieses alten Schiffes untergebracht.
    Er schlief auf dem Boden neben ihr. Sie berührte ihn an der Schulter.
    »Rashed, wach auf.«
    Er öffnete die Augen. Verwirrung huschte über sein Gesicht, so kurz und schnell, dass Teesha kaum etwas davon bemerkte. Dann setzte er sich ebenfalls auf und wirkte wieder wie ein kompetenter Anführer. Sie hatte gut daran getan, ihn als Oberhaupt ihrer kleinen Familie zu wählen. Aber er konnte so eigensinnig sein. Wie seltsam, dass dies seine einzige Schwäche war. Jetzt sah sich Teesha der schwierigen Aufgabe gegenüber, ihn wieder zur Flucht zu bewegen. Beim ersten Mal war es nicht schwierig gewesen.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte er.
    »Ich könnte Nadel und Faden gebrauchen.« Teesha lächelte.
    Rashed erwiderte das Lächeln nie, aber sie wusste, dass ihn solche Scherze entspannten. Und dadurch gewann sie Kraft.
    Sie sah sich mit größerer Aufmerksamkeit um als am Morgen. Rashed schien dieses Schiff während einer nächtlichen Wanderung gefunden zu haben. Offenbar war die Besatzung nicht in der Lage gewesen, es wieder freizubekommen. Sie hatten es einfach aufgegeben, und jetzt war es fast ganz unter Gebüsch verborgen. Die Planken des Decks waren alt, aber intakt, und es drang kein Tageslicht zu ihnen herein. Der Ort bot so viel Sicherheit, wie man sich unter diesen Umständen erhoffen konnte.
    Rashed trat zu Rattenjunge und schüttelte ihn. »Wach auf. Wir müssen gehen.«
    Rattenjunge war noch immer schwach. Die vom Hund verursachten Bisswunden hatten sich zwar geschlossen, aber die Mischung aus Feuer und Knoblauchwasser hatte deutliche Spuren hinterlassen. Er brauchte bald wieder Blut.
    »Wohin gehen wir?«, wandte sich Teesha an Rashed.
    »Zurück zum Lagerhaus.«
    »Was? Warum?«
    »Weil wir nichts haben und nicht wissen, ob es ganz niedergebrannt ist«, sagte Rashed. »Vielleicht haben die Hafenarbeiter das Feuer gelöscht. In unserem gegenwärtigen Zustand können wir nicht in einer Menge untertauchen, ohne bemerkt zu werden. Wir brauchen Kleidung und Waffen. Alles befand sich im Lagerhaus.«
    Teesha schüttelte den Kopf. »Es ist zu gefährlich. Vielleicht gibt es dort Wächter, die Ermittlungen anstellen. Wir sollten uns noch heute Abend auf den Weg machen. Ich weiß, dass es riskant ist, aber wir können uns unterwegs Blut beschaffen und stehlen, was wir brauchen. Nachdem wir auf unserer Reise einige Häuser besucht haben, sollten wir wieder über alle notwendigen Dinge verfügen.«
    Rattenjunge kam auf die Beine. »Das finde ich auch.«
    »Wächter sind keine Gefahr für uns«, sagte

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