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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Vorschuss für neue Kleidung zu bitten. Sie brauchte ebenfalls welche. Hatte sie nicht erwähnt, eine neue Lederrüstung bestellt zu haben?
    Magiere.
    Leesil gab sich alle Mühe, nicht an die vergangene Nacht zu denken, doch seine Finger verrieten ihn, indem sie nach dem Verband an seinem Handgelenk tasteten. Fast glaubte er, noch ihre Lippen und Zähne an seinem Arm zu spüren.
    Leesil schüttelte den Kopf. Schlimm genug, dass alles so makaber und grotesk gewesen wa r – es war auch eine sonderbare Verlockung davon ausgegangen. Aber vielleicht lag das nicht an den Ereignissen selbst, sondern an Magiere und an den Dingen, die er hatte tun müssen, um sie nicht zu verlieren.
    Eine kleine Welle rollte auf seinen Fuß zu, und plötzlich erklang ein schrilles Heulen an der Baumgrenze. Leesil erstarrte.
    Unmöglich.
    Chap konnte unmöglich auf der Jagd sein. Auf diese Weise heulte er nur, wenn er Vampire verfolgte. Aber es gab keine mehr, die er verfolgen konnte.
    Leesil lief über den Strand in Richtung Hafen.
    »Chap!«, rief er. »Halt! Warte auf mich!«
    Die kleine Bucht wurde schmaler, als er sich den Anlegestellen näherte, und der Strand verschwan d – am Rand der Stadt ragte die felsige Küste steil nach oben. Leesil begann zu klettern und hielt nicht einmal bei den Resten des verbrannten Lagerhauses inne. Er verharrte erst, als er nicht mehr weit vom »Seelöwen« entfernt war, lauschte und drehte den Kopf dabei langsam von einer Seite zur anderen.
    Wieder erklang Chaps Heulen, und diesmal zwischen den Bäumen hinter der Taverne, am südlichen Ende der Stadt. Leesil lief erneut los und dachte nicht daran, was ihn erwartete, wenn er seinen Hund erreichte.
    »Chap!«, rief er unterwegs. »Hör auf! Ich meine es ernst!«
    Das Heulen verstummte kurz, aber Leesil wusste nicht, ob es an seinem Befehl lag oder ganz andere Gründe dafür verantwortlich waren. So plötzlich, wie es aufgehört hatte, ertönte es erneut, kam jedoch aus einer anderen Richtung.
    Leesil blieb auf einer kleinen Lichtung stehen und keuchte, umgeben von großen Fichten und Gebüsch. Hier war es fast völlig dunkel. Er zwang sich, ganz still zu stehen und nur zu lauschen. Das Heulen wurde schnell lauter, unterbrochen von gelegentlichem Bellen und Knurren. Plötzlich begriff Leesil, dass der Hun d – und das, was er jagt e – direkt auf ihn zukam.
    Fast zu spät warf er sich zu Boden und versuchte, zur Seite zu rollen. Ein Schemen kam aus dem Nichts herangerast und traf ihn am Kinn. Benommen und noch immer schwer atmend sah er sich um, nicht sicher, was ihn getroffen hatte.
    »Warum läufst du nicht?«, fragte eine vertraut klingende, spöttische Stimme. »Lauf los, damit ich dich erneut einholen kann.«
    Trotz der Benommenheit stemmte sich Leesil hoch und sah das Geschöpf, das ihn verspottete: das dreckige Schmuddelkind mit dem bleichen, eingefallenen Gesicht und der zerrissenen Kleidung.
    Rattenjunge.
    »Wie ist das möglich?«, wollte er flüstern, doch sein Mund war wie gelähmt.
    Unnatürlich schnell ging Rattenjunge in die Hocke. Er lächelte dünn.
    »Weißt du«, sagte er, »ich habe nie zuvor mit meiner Nahrung gespielt, aber jetzt mag ich es, mir ein wenig Zeit zu lassen.« Das Lächeln verschwand. »Wo ist dein Öl? Wo sind deine Pflöcke? Und wo bleibt die Jägerin?«
    Leesil versuchte, zu schlucken und nachzudenken. Ein Stilett konnte er von einem Augenblick zum anderen zücken, aber würde ihm solch eine Waffe etwas nützen? Konnte er überhaupt in die Nähe dieses ungeheuer schnellen Geschöpfs gelangen?
    Chaps Heulen wurde lauter, und Leesil hoffte inständig, dass er bald eintraf. Wie hatte Rattenjunge das Feuer überlebt?
    Leesil blickte in das Gesicht des vor ihm hockenden Wesens. So menschlich, so jung und hager, in den braunen Augen der Glanz von Hass und Triump h … Leesil musste sich daran erinnern, dass er es nicht mit einem verwahrlosten Jugendlichen zu tun hatte.
    Wo war Chap?
    »Vielleicht könnten wir dies ein Unentschieden nennen«, sagte Leesil und versuchte, Zeit zu gewinnen. »Ich verspreche dir, dich nicht zu verletzen.«
    »Oh, aber ich möchte dich verletzen.«
    Rattenjunge sprang auf und trat Leesil mit solcher Wucht gegen den Brustkorb, dass der Halbelf nach hinten auf den Rücken fiel. Leesil hörte ein lautes Knacken, das aus dem eigenen Körper kam, und er fühlte, dass mindestens zwei seiner Rippen gebrochen waren. Heftiger Schmerz ließ für einen Moment das Bild vor seinen Augen verschwimmen.
    Und

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