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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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zusammen finden.«
    Magiere verspürte den starken Wunsch, neben der Frau auf den Boden zu sinken und von den letzten zwanzig Jahren ihres Lebens zu erzählen. Aber sie gab dieser Versuchung nicht nach und hieß stattdessen den in ihr emporquellenden Zorn willkommen. In ihrem Mund wurden die Eckzähne länge r – sie wuchsen mit einer bereits vertrauten Schnelligkeit.
    »Das funktioniert nicht«, sagte sie leise. »Nicht bei mir.« Sie trat näher. »Bist du bewaffnet? Ich hoffe es um deinetwillen.«
    Bilder von der Frau strichen an Magieres innerem Auge vorbei.
    Teesha. Sie hieß Teesha.
    »Ich glaube nicht«, antwortete Teesha. »Warum sollte ich bewaffnet sein, wenn ich einen Schwertkämpfer habe?«
    »Ich sehe ihn hier nicht«, erwiderte Magiere, aber der spöttische Wortwechsel fiel ihr schwerer, und sie befürchtete, die Kontrolle zu verlieren.
    In Teeshas Augen zeigte sich weder Zorn noch Rachsucht oder Wahnsinn. Ihr Verhalten und ihre Worte basierten auf kühler Berechnung. Magiere zögerte unsicher. Die Macht dieses Geschöpfs unterschied sich von Rasheds oder Rattenjunges Fähigkeiten.
    Chap knurrte leise, und Magiere hielt an rationalen Gedanken fest. Teesha wich langsam zu den Bäumen zurüc k – sie fürchtete sich.
    »Du hast nicht damit gerechnet, dass ich hierherkomme, oder?«, fragte Magiere. »Sonst hättest du dich vorbereitet.« Die Wahrheit wurde klar. Dies alles gehörte zu dem Plan, Leesil und Brenden zu erledigen. »Ich kann dich töten, und du hast keine Möglichkeit, mich daran zu hindern.«
    Sie trat vor und wollte mit dem Falchion ausholen, doch die Stelle, wo Teesha eben noch gestanden hatte, war leer. Eine schnell leiser werdende Stimme hallte durch den Wald.
    »Erst musst du mich finden.«
    Magiere nahm die Verfolgung auf. Hinter ihr jaulte Chap und bellte dann. Sie blieb stehen und drehte sich um. Der Hund verharrte auf der Lichtung, und sein Bellen galt ihr. Magieres Gedanken wurden wieder klar.
    Die untote Frau versuchte, sie davon abzulenken, weshalb sie hierhergekommen war.
    Magiere drängte alles andere beiseite, konzentrierte sich und kehrte zu Chap zurück. »Lauf los. Ich folge dir.«
    Chap sprang sofort in den Wald.
    Leesil keuchte noch immer, hielt den abgebrochenen Ast und zwang sich zu warten, den verletzten Vogel zu spielen, der den Fuchs anlockte. Wenn er aus Verzweiflung angriff, würde er sterben.
    Freude und Zuversicht von Rattenjunge hatten einen Dämpfer bekommen. Die Stilette in seinen Seiten konnten ihm keine sehr großen Schmerzen bereitet haben, aber er war nun wieder zornig. Und dadurch wurde er unvorsichtig. Er wirkte weniger menschlich und mehr wie ein schmutziges, wildes Wesen.
    »Dies macht großen Spaß«, fauchte er, aber er lachte weniger als zuvor. »Ich könnte dich sogar nach Hause mitnehmen. Allerdings habe ich jetzt gar kein Zuhause mehr. Erinnerst du dich an Rashed? Groß, dunkelhaarig, helle Augen, langes Schwert? Oh, ich wette, er würde sich über die Gelegenheit freuen, ein Wörtchen mit dir zu reden. Weißt du, das Lagerhaus hat ihm viel bedeutet. Es war mehr für ihn als nur ein Geschäft. Es repräsentierte seine Fähigkeit, in deiner Welt zu existieren. Kann dein kleines Selbst solche Dinge verstehen?«
    Leesils Brust schmerzte so sehr, dass jeder Atemzug große Mühe erforderte, doch er gewann seine Gelassenheit zurück und versuchte, ruhig zu wirken. Er setzte sich auf und lehnte den Rücken an den Baum.
    »Wenn du mit deinem sinnlosen Geschwätz aufhörst, kannst du zu ihm gehen«, sagte Leesil. »Er würde sich bestimmt nicht so viel Zeit nehmen, mich zu töten.«
    Der Rest von Häme verschwand aus Rattenjunges Gesicht. »Möchtest du sterben?«
    »Dann muss ich dir wenigstens nicht mehr zuhören.«
    Leesil spannte die Muskeln und rechnete damit, dass Rattenjunge auf ihn zusprang. Als sich Rattenjunge in einen heranrasenden Schemen verwandelte, ließ er sich in die Vergangenheit fallen und wurde zu dem, was seine Eltern ihm beigebracht hatten, zu jemandem, der Schmerz ignorieren und ein Ziel treffen konnte, ganz gleich wie schnell es war. Seine Hand bewegte sich von allein, bevor Rattenjunges Klauenfinger ihn erreichten.
    DasspitzeEndedesabgebrochenenAstesbohrtesichdemAngreifermittenindieBrust,nochbevorsiebeidebegriffen,wasgeschah.DunklesBlutspritzteanLeesilsKinnundOhr,alserzurSeiterollte.
    Rattenjunge schrie schockiert und auch voller Furcht. Er taumelte zurück, zerrte dabei an dem improvisierten Pflock in seiner Brust.
    »Leesil! Wo

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