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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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geschickt«, sagte Teesha sanft und hob die Brauen. Es schien ihr darum zu gehen, die Schuld richtig zu verteilen. »Er hat nicht genug Erfahrung, gegen einen Jäger zu kämpfen, ob Scharlatan oder nicht, und das weißt du«, fuhr sie in einem tadelnden Ton fort. »Niemand von uns konnte sicher sein, dass es sich wirklich um eine Schwindlerin handelt. Du hättest dich selbst darum kümmern sollen.«
    Wenn diese Worte von Rattenjunge gekommen wären, hätte Rashed ihn wie eine Stoffpuppe geschüttelt, aber bei Teesha klangen sie wahr. Der große Mann blickte erneut auf den Jungen hinab, setzte seine verbalen Angriffe jedoch nicht fort.
    »Wann erreicht sie die Stadt?«, fragte er.
    »Heute«, erwiderte Rattenjunge noch immer ein wenig bockig. »Sie reist mit einem Elfen-Halbblut un d … dem Hund.« Er wandte sich an Teesha. »Edwan hatte recht mit dem Hund. Seine Zähne haben mich verbrannt. Ich war nicht bereit! Wenn ich Bescheid gewusst hätte, wäre ich bestimmt in der Lage gewesen, ihn zu besiegen. Dann hätte ich ihm in einem Augenblick das Genick gebrochen.«
    Das Licht der wächsernen Rosenkerzen flackerte, und Teesha klopfte Rattenjunge auf die Schulter. »Wir müssen in die Höhlen hinab und schlafen. Zieh die Lumpen aus und zeig mir deinen Rücken. Ich besorge dir ein anderes Hemd.«
    Teeshas Aufmerksamkeit verscheuchte allen Ärger aus Rattenjunges Gesicht, und er folgte ihr gehorsam.
    Rashed sah ihnen mit gerunzelter Stirn nach. Rattenjunges Verletzungen waren seine eigene Schuld, ob Narben oder nicht, und Teeshas mütterliche Fürsorge ermutigte den Jungen nur zu weiterem Leichtsinn. Der dumme Bengel hätte die ganze Nacht in seinem eigenen verkrusteten Blut schlafen sollen.
    Doch andere, wichtigere Dinge erforderten Rasheds Aufmerksamkeit. Er hatte dieses Zuhause aus dem Nichts geschaffen. Seine kleine Familie war wohlhabend und siche r – so etwas erreichten die älteren der Edlen Toten erst nach Jahren der Planung und Manipulation. Während er an diesem Tag schlief, würde eine Jägeri n – Schwindlerin oder nich t – kommen, um ihm all das zu nehmen. Sie musste schnell und sauber beseitigt werden. Teesha hatte recht. Er hätte sich selbst um diese Sache kümmern sollen.
    Rashed pustete die Kerzen aus, eine nach der anderen. Es war nicht länger möglich, das Problem von Miiska fernzuhalten. Sein gefallener Bruder Parko musste vor seinem Tod etwas verraten habe n – warum sollte die Jägerin sonst hierherkommen? Bestimmt suchte sie nach ihnen. Rashed beschloss zu warten, eine Nacht oder zwei, bis sich die Jägerin eingerichtet hatte. Dann würde er sie sich vornehmen und das Problem aus der Welt schaffen.

5
    SpätamMorgenkonnteMagieredenerstenBlickaufMiiskawerfen,unddabeifühltesiesichvonUngewissheiterfasst.Siehatteallesdaraufgesetzt,indiesemHafenstädtchenFriedenzufinden,aberTräumeamLagerfeuerwarenoftweitvonderRealitätentfernt.
    Leesil gab sich unbesorgt. »Endlich«, sagte er, ging schneller und übernahm die Führung. »Komm.«
    Wie er hatte sie die saubere, salzige Luft gern, doch im Gegensatz zu ihm konnte sie nicht offen über solche Dinge reden. Seine Angewohnheit, Gedanken einfach laut auszusprechen, verwirrte sie oft, aber jetzt zog sie am Zaumzeug des Esels und beeilte sich, ihm zu folgen. Sie freute sich über Leesils Neugier. Vielleicht wurde es dadurch leichter.
    Chap lag nicht mehr auf dem Karren, sondern trottete neben Leesil, den Kopf so hoch erhoben, als wüsste er genau, wohin sie unterwegs waren. Er wirkte wie ein Hund, der nach einem Morgenlauf nach Hause zurückkehrte. Nachdem sie jahrelang versucht hatten, ihren Rollen im »Jäger der Untoten«-Spiel gerecht zu werden, dachte Magiere daran, wie seltsam ihr Trio auf Beobachter wirken musste. Was würden die Bewohner der Stadt von ihnen halten?
    »Ich wünschte, wir hätten uns und unsere Sachen waschen können«, sagte sie.
    »Du siehst gut aus«, erwiderte Leesil, was absurd klang. In seinem zerrissenen, zu großen Hemd und der schmutzigen Kniehose verzichtete er auch auf ein Kopftuch, und er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, das Haar zusammenzubinden, damit die Seiten eines Pferdeschwanzes den oberen Teil der Ohren bedeckten. Dies sollte ihre neue Heimat werden; vielleicht sah er deshalb keinen Grund mehr, sich zu tarnen.
    Sie kamen der Stadt schnell näher, und schließlich hatte Magiere das Gefühl, eine unsichtbare Grenze zu überschreiten und Miiskas Domäne zu betreten.
    Es herrschte rege Betriebsamkeit auf

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