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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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schnaufte wichtigtuerisch. »Heute Morgen hat man ein Mädchen tot aufgefunden, und ich beginne mit Ermittlungen.«
    »Wer ist es?«, fragte Karlin erschrocken.
    »Die junge Eliza, Brendens Schwester. Sie lag im Garten am Zaun.«
    »Oh nein, nicht schon wiede r … «, ächzte Karlin und sah zu Leesil und Magiere.
    »Nicht schon wieder was?«, fragte Magiere. Ihre Worte galten nicht Karlin, sondern dem Konstabler.
    »Nichts, um das ihr euch Sorgen machen müsstet«, sagte Ellinwood und schnaufte erneut. »Folgt mir, wenn ihr jetzt die Taverne sehen wollt.«
    Magiere verzichtete auf weitere Kommentare. Wenn Ellinwood wirklich glaubte, dass der Tod des Mädchens sie nichts anging, so hätte er wohl kaum so deutlich darauf hingewiesen. Und Karlin kannte das Opfer, was aber nicht weiter überraschte. Miiska war eine Stadt, doch nicht so groß, dass die Bewohner sich nicht kannten, zumindest flüchtig. Magieres Abscheu dem Konstabler gegenüber verwandelte sich in Ekel.
    Unten am Hafen wurde der salzige Geruch des Meeres noch intensiver, und Magiere atmete ihn tief ein. Der sich bis zum Horizont erstreckende Ozean bot einen wundervollen Anblick. Eine kleine bewaldete Halbinsel ragte südlich der Stadt ins Meer, und im Norden beschrieb die Küstenlinie einen Bogen. Die dunkelblaue Farbe des Wassers in der kleinen Bucht wies darauf hin, dass es sehr tief wa r – eine sichere Zwischenstation für Frachtkähne und kleinere Schiffe, die an der Küste unterwegs waren.
    Die Taverne entsprach nicht unbedingt dem, was sich Magiere erhofft hatte. Als sie das andere Ende der Stadt erreichten, fanden sie dort, wo die Halbinsel begann, ein kleines, zweistöckiges Gebäudes an der Baumgrenze.
    Es war schmutzig, verwittert und brauchte vermutlich ein neues Dach. Der Anblick ließ Magiere zögern. Die Außenwände sahen alt aus und waren seit Jahren nicht gestrichen worden, hatten in der salzigen Luft ein fleckiges Braun und Grau angenommen. Wenigstens waren die Fensterläden noch intakt. Einer von ihnen schlug in der sanften Brise leicht gegen ein Fenster. Leesil trat vor und berührte das Holz neben dem Eingang.
    »Fest und massiv«, sagte er aufgeregt. »Wundervoll. Ein bisschen Farbe, einige neue Schindel n … «
    »Wie hat der frühere Inhaber die Taverne genannt?«, wandte sich Magiere an Ellinwood.
    »Ich glaube, er hat ihr gar keinen Namen gegeben. Die Leute sprachen immer nur von Dunctions Lokal.«
    »Warum hat er es verkauft?«
    Der Konstabler spitzte die Lippen. »Verkauft? Er hat die Taverne nicht verkauft. Eines Nachts lief er einfach fort. Machte sich klammheimlich aus dem Staub. Ich nehme an, sie gehörte ihm nicht ganz, denn ich bekam eine offizielle Mitteilung von einer Bank in Bela, dass die Taverne ihr Besitz wäre. Es hatte alles seine Ordnung.«
    »Der Eigentümer lief fort?«, fragte Magiere. »Gingen die Geschäfte so schlecht?«
    »Nein, das Lokal war jeden Abend rammelvoll. Die Hafenarbeiter und Kahnführer vermissen es sehr. Und ich ebenfalls, um ganz ehrlich zu sein.« Der Konstabler klopfte mit den Fingerknöcheln an die Tür, bevor er öffnete. »Caleb?«, rief er. »Bist du zu Hause? Die neuen Eigentümer sind da.«
    EllinwoodwartetekeineAntwortabundtratein,gefolgtvonMagiereundLeesil.ChapsprangraschüberdieSchwelle,bevorsichdieTürwiederschloss.EineangenehmeÜberraschungerwarteteMagiere:DasInnerederTavernewirkteweitausgepflegteralsihrÄußeres.DerHolzbodenwarzwarabgenutzt,abergefegtundsauber.RechtsimHauptbereichstandenstabilwirkendeTischeso,dassmöglichstvieleGästeanihnenPlatzfandenundsichdasPersonalzwischenihnenbewegenkonnte,umKrügeundFlaschenzuverteilen.EinsteinernerKamin,großgenug,umdarinzuhocken,dominiertedasEndedesRaumshinterdenTischen,botWärmeundeinWillkommen.
    Auf der linken Seite erstreckte sich eine lange Theke aus Eichenholz, dunkel und glänzend von vielen Jahren der Reinigung und den Händen der Gäste, die dort ihren Abend verbracht hatten. An ihrem Ende bemerkte Magiere eine verhängte Tür, vermutlich der Zugang zur Küche oder einem Lagerraum. Daneben führte eine Treppe zur Wohnung im Obergeschoss.
    ImGroßenundGanzenwardasInnerederTavernevielbesser,alsMagiereessicherhoffthatte.AngesichtsdesgeringenPreiseshattesiesichanmanchenAbendengefragt,wassieerwartendurfte.UndausirgendeinemGrund,densienichterklärenkonnte,warderKaminwichtigeralsallesandere.MitihmschienallesinOrdnungzusein.
    »Dies ist perfekt«, sagte Leesil so, als könnte er es kaum glauben. Er ging an Magiere vorbei, drehte

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